Duisburg. Fußball-Drittligist MSV Duisburg trifft am Mittwoch auf Schlusslicht SC Freiburg II. Das Kellerduell dürfte richtungsweisend sein.
Boris Schommers versuchte, ein wenig Druck vom Kessel zu nehmen. „Ich sage: Das Ding wollen wir unbedingt gewinnen. Und ich glaube, dass wir eine gute Chance haben“, so der Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg am Dienstag bei der Pressekonferenz. Bei dem „Ding“ handelt es sich um das letzte Spiel des Jahres, der MSV trifft am Mittwoch um 19 Uhr in der Schauinslandreisen-Arena auf den SC Freiburg II. Von außen betrachtet ist der Druck weitaus größer. Was soll weitere Hoffnung geben, wenn ein Sieg gegen die abgeschlagenen Breisgauer nicht gelingen sollte?
„Man sollte dem Gegner den nötigen Respekt entgegenbringen“, erklärte Schommers, der zudem darauf verwies, dass einige Niederlagen der Freiburger knapp ausgefallen waren. Welcher Trainer sagt auch schon gerne Sätze, die der gegnerische Coach vor der Partie in der Kabine aushängt, um seine Mannschaft zusätzlich heiß zu machen. Die Vorbereitung auf das Kellerduell gestaltet sich zudem nicht leicht, da bei den Freiburger Bubis eine hohe Fluktuation besteht. Die Aufstellung sei schwer zu lesen, so Schommers. Der 44-Jährige will sich ohnehin schwerpunktmäßig mit seinem Team befassen. Schommers sieht den jüngsten Aufwärtstrend durch die 2:4-Niederlage gegen Dynamo Dresden nicht gebrochen. Im Gegenteil: Der Trainer will die „gute Leistung aus dem Dresden-Spiel“ bestätigt sehen. Er weiß aber auch: Bleibt der Sieg aus, ist es um eine positive weihnachtliche Stimmung schlecht bestellt.
MSV Duisburg: Mai kehrt in die Spitze zurück
Die Sperre von Sebastian Mai ist abgelaufen. Der Kapitän wird wieder in der Sturmspitze bei den Meiderichern zum Einsatz kommen. Rolf Feltscher ist hingegen „frisch gesperrt“, Schommers muss eine Lösung für die Position auf der rechten Abwehrseite finden. Früher wäre Joshua Bitter Kandidat Nummer eins gewesen. Der 26-Jährige hat sich mittlerweile aber in der Innenverteidigung als wichtiger Leistungsträger etabliert. Warum sollte der Coach das starke Duo mit Bitter und Marvin Knoll auseinanderreißen, zumal „Chefverteidiger“ Sebastian Mai weiter stürmt?
Ansonsten plagen die Duisburger vor dem letzten Auftritt im Jahr 2023 keine neuen personellen Sorgen, selbst Alaa Bakir, zuletzt nach einer Meniskus-OP außen vor, ist eine Option für den Kader. Ansonsten bleibt es bei den drei Langzeitverletzten Chinedu Ekene, Pascal Köpke und Dennis Smarsch. Den Trainingsauftakt am Mittwoch, 3. Januar, kann sich derzeit allenfalls Ekene mit Textmarker im Kalender anstreichen. Stürmer Köpke, der sich mittlerweile einem Eingriff am Knie unterzogen hat, wird noch mehrere Wochen brauchen, um wieder fit zu sein, wie der Trainer erklärte. Bei Torwart Dennis Smarsch (Patellasehnen-Beschwerden) sieht es nicht viel besser aus.
Im Idealfall möchte Schommers am 3. Januar auch neue Gesichter auf dem Trainingsplatz willkommen heißen. Die Verhandlungen mit konkreten Kandidaten sollen weit fortgeschritten sein. Der Coach hofft zudem auf einen großen Neuzugangsblock: gerne drei neue Spieler, am liebsten vier, wie er am Dienstag betonte. „Zu Weihnachten darf man sich ja etwas wünschen“, so der Coach. Bekanntlich steht die Offensive bei der Einkaufstour im Fokus.
MSV Duisburg: Testspiel gegen Borussia Mönchengladbach II
Dabei wird es auch auf das Geld ankommen. Auch deshalb ist weiterhin offen, ob die Zebras im Januar ein Wintertrainingslager in sonnigen Gefilden beziehen werden. Sollte das finanziell machbar sein, würden die Meidericher noch an den Last-Minute-Schalter eilen. Weil das derzeit noch offen ist, steht auch erst ein Testspiel fest. Am Samstag, 13. Januar, spielen die Zebras beim Regionalligisten Borussia Mönchengladbach II. Die Anstoßzeit ist noch offen.
Sollte das „Ding“ mit den Neuzugängen klappen, könnte es eng in der Duisburger Kabine werden. Ob Spieler dann den Verein verlassen würden, vermag Schommers derzeit noch nicht abschätzen. Am Ende muss es ja auch auf die Bereitschaft der betreffenden Spieler ankommen, immerhin stehen sie beim MSV Duisburg unter Vertrag. Der Kontrakt von Caspar Jander läuft noch bis zum 30. Juni. Bis dahin plant der Trainer auch noch mit dem umworbenen U-20-Nationalspieler. Derzeit gebe es für Jander keine konkrete Anfrage für einen Wechsel im Winter. So äußerten sich am Dienstag sowohl Trainer Boris Schommers als auch MSV-Präsident Ingo Wald.