Duisburg/Freiburg. In der letzten Saison Vizemeister, nun Schlusslicht. Der SC Freiburg II, der am Mittwoch beim MSV Duisburg spielt, steckt in der Krise.
Ein Blick zurück auf den 6. August. Der damals beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg diensthabende Cheftrainer Torsten Ziegner war unzufrieden. Nach dem 1:1 zum Saisonstart beim SC Freiburg II war der Coach unzufrieden. Er attestierte seiner Mannschaft zwar eine ordentliche Defensivleistung, beklagte aber die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. Dies sollte zur Dauerschleife werden: für Ziegner und auch für seine Nachfolger Engin Vural und Boris Schommers. Am Mittwoch kommt der SC Freiburg II zum ersten Rückrunden-Match in die Schauinslandreisen-Arena. Anpfiff ist um 19 Uhr.
Mit einer Einschätzung irrte Ziegner im Sommer damals allerdings. Er sprach von einer verpassten Chance in einer „perfekten Konstellation“, da sich die zweite Mannschaft des SC Freiburg nach einem großen Umbruch sich damals noch nicht gefunden hätte. Die Breisgauer Bubis, so Ziegners Vermutung im August, würden im Saisonverlauf schon noch Tritt fassen. Das trat allerdings nicht ein. Das Team von Trainer Thomas Stamm steht mit nur neun Punkten bereits angeschlagen am Tabellenende. Der Vizemeister aus dem Vorjahr steht schon mit einem Bein in der Regionalliga.
Rote Karte abseits des Spielfeldes
Nach einer starken Saison mit Platz zwei verlor der Sportclub mehrere Leistungsträger – das liegt bei „zweiten Mannschaften“ in der Natur der Sache. Ex-Zebra-Stürmer Vincent Vermeij wechselte zum Beispiel zu Fortuna Düsseldorf in die 2. Bundesliga. Hinzu kam,. dass de A-Jugend der Freiburger in der letzten Saison aus der Bundesliga abgestiegen ist. Damit brach der Unterbau des Unterbaus weg.
Freiburg kommt mit fünf Niederlagen in Folge im Gepäck an die Wedau. Den letzten Punktgewinn verbuchte das Stamm-Team beim 2:2 gegen Preußen Münster am 12. November. Die Mannschaft erzielte in dieser Saison erst zwei Siege: das 2:0 bei Arminia Bielefeld am 16. September und das 1:0 beim VfB Lübeck am 8. Oktober.
Am vergangenen Sonntag verlor der SC Freiburg II mit 0:2 bei Viktoria Köln. Und nicht nur das: Der bereits ausgewechselte Mittelfeldspieler Fabian Rüdlin kassierte wegen Meckerns die gelb-rote Karte und ist für das Match in Duisburg gesperrt.
Duisburg-Gegner Freiburg mit Torwartrekord
In Köln stellte der SC zudem einen neuen Rekord im deutschen Profifußball. Im Tor stand Sebastian Hornung. Damit kamen bereits fünf Torhüter für das Schlusslicht in dieser Saison zum Einsatz. Das hat es in einer Halbserie in Deutschland noch nicht gegeben. Außerdem hüteten Jaaso Jantunen, Benjamin Uphoff, Laurin Mack und Niklas Sauter das Tor der Breisgauer.
Auch Mittelfeldspieler Ryan Johansson wartet mit einer nicht alltäglichen Statistik auf. Der 22-Jährige wurde in Luxemburg geboren, der Vater ist Schwede, die Mutter ist Irin. Johansson, der schon bei Bayern München unter Vertrag stand und Ende August vom FC Sevilla nach Freiburg kam, war schon für die Nachwuchsnationalmannschaften von Luxemburg, Schweden und zuletzt Irland am Ball.