Duisburg. Der MSV Duisburg verliert unter den Augen von Michael Preetz gegen Dynamo Dresden 2:4. Vor dem Spiel gegen Freiburg wächst der Druck.
Der Sonntag hätte für Michael Preetz deutlich anstrengender sein können – wenn es denn dem Fußball-Drittligisten MSV Duisburg gelungen wäre, den 56-Jährigen als neuen Geschäftsführer zu verpflichten. Das scheiterte bekanntlich und so war Preetz nur als ehemaliger Spieler, der in der Saison 1993/94 mit dem MSV Duisburg den Aufstieg in die Bundesliga schaffte, mit zahlreichen ehemaligen Mitstreitern als Ehrengast beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden mit von der Partie. So schmerzte den früheren Hertha-BSC-Sportchef die 2:4 (1:1)-Niederlage der Zebras nur aus alter Verbundenheit. Preetz muss die Feiertage nicht damit verbringen, um Lösungen für den stark abstiegsgefährdeten Spielverein zu finden.
In der Halbzeitpause des Spiels war Preetz gemeinsam mit Ferry Schmidt, den MSV-Boss Ingo Wald mit Sicherheit nicht in eine verantwortungsvolle Position bei den Zebras berufen würde, Interviewgast bei Magenta Sport. „Es gibt eine Verbundenheit zum MSV, ich bin unweit von hier in Düsseldorf groß geworden. Ich habe immer geschaut, was sich hier entwickelt. Der Kontakt ist nicht abgerissen. Aber das ist es dann auch aktuell.“ MSV-Präsident Ingo Wald bestätigte am Sonntag gegenüber der Redaktion erstmals, dass der MSV Preetz verpflichten wollte und eine Absage erhalten habe.
Die Situation der Zebras bleibt nach der 2:4-Niederlage gegen Dynamo Dresden weiterhin prekär. Trotz besserer Leistungen, die das Team unter Trainer Boris Schommers in den letzten Wochen zeigen konnten, findet der Spielverein weiterhin nicht den Weg aus dem Keller. Die Meidericher benötigen Siege – und selbst gegen den Aufstiegsaspiranten aus Sachsen wäre ein Erfolg möglich gewesen. Das Spiel stand lange auf des Messers Schneide, wie auch Dynamo-Trainer Markus Anfang nach der Partie einräumte. Dresden ging in der fünften Minute durch einen Kopfball von Paul Will in Führung. Kurz zuvor hatte Thomas Pledl einen Hochkaräter aus kurzer Distanz vergeben. Nach dem frühen Gegentor fing sich der MSV wieder, riss das Spiel an sich und setzte Dresden unter Druck. Der Ausgleichstreffer von Kolja Pusch in der zweiten Minute der Nachspielzeit war nicht nur überfällig, sondern auch hochverdient.
„Wenn man die letzten vier Spiele sieht, dann sieht man eine klare Entwicklung. Wenn wir den Weg so weiter gehen, dann werden wir die Punkte in der Rückrunde holen und den Klassenerhalt schaffen.“
Unmittelbar nach der Pause hätten nacheinander Benjamin Girth und Marvin Knoll auf 2:1 für Duisburg stellen können. Stattdessen stellten die Gäste die Weichen auf Sieg – „weil wir effektiv waren“, wie Trainer Markus Anfang unterstrich. Mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten trafen Stefan Kutschke und Tim Zimmerscheid zum 2:1 und 3:1 für Dynamo (54./56.). Am Ende drohte sogar noch ein Debakel, nachdem Robin Meißner in der 83. Minute das 1:4 erzielt hatte. Der eingewechselte Robin Müller gestaltete vier Minuten später mit seinem Treffer zum 2:4 das Ergebnis aus Duisburger Sicht etwas erträglicher.
MSV-Trainer Boris Schommers attestierte seiner Truppe trotz der Niederlage weitere Fortschritte. „Wenn man die letzten vier Spiele sieht, dann sieht man eine klare Entwicklung. Wenn wir den Weg so weiter gehen, dann werden wir die Punkte in der Rückrunde holen und den Klassenerhalt schaffen“, sagte der 44-Jährige nach der Partie. Zuvor hatten die Zebras in drei Spielen fünf Punkte geholt. Auch Mittelfeldspieler Kolja Pusch sieht die Zebras auf dem richtigen Weg. „Die Niederlage tut weh. Wir sind aber jetzt so in der Liga, dass wir Spiele gewinnen können. Das ist es, was zählt. Wenn wir unsere Leistung, Stück für Stück verbessen, kommen die Ergebnisse“, gab Pusch nach der Partie zu Protokoll. Flügelspieler Niklas Kölle sagte: Wir sind brutal enttäuscht, weil man gesehen hat, dass wir spielerisch einen Schritt nach vorne gemacht haben.“
MSV Duisburg: Feltscher ist gesperrt
Das letzte Spiel des Jahres am Mittwoch gegen Schlusslicht SC Freiburg II (19 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) genießt für die Meidericher einmal mehr Endspiel-Charakter. „Super wichtig“ sei dieses Spiel, wie Kolja Pusch unterstrich. Am ersten Spieltag hatte der MSV im Breisgau nur 1:1 gespielt. Das war damals ein Punktgewinn gegen den Vizemeister aus der Vorsaison. Mittlerweile wissen die Meidericher: Sie haben damals zwei Punkte gegen das aktuelle Schlusslicht der Liga liegen gelassen.
Rolf Feltscher wird am Mittwoch nicht helfen können. Der Rechtsverteidiger kassierte nach einem Disput mit Stefan Kutschke seine fünfte gelbe Karte und ist somit für das letzte Spiel des Jahres gesperrt.