Halle an der Saale. . Der MSV Duisburg will nach der Klatsche gegen 1860 München punkten. Am Ende reicht es nur für einen Punkt gegen den Halleschen FC.

Ingo Wald stand beim Anpfiff im Leuna-Chemie-Stadion in der Meidericher Fanecke und trank mit den Anhängern Bier. Das hatte der heutige Präsident des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg hat das schon in jungen Jahren oft getan – in der Kurve des Wedaustadions, als glühender Fan der Zebras. Für einen Siegestrunk reichte es am Ende aber nicht. Aber der MSV rettete vor 6869 Zuschauen nach einem Rückstand zumindest noch einen Punkt. Die Duisburger spielten beim Halleschen FC 1:1 (0:1).

MSV Duisburg: Vincent Müller sehr gut, Robin Müller enttäuscht - die Noten

MSV-Trainer Torsten Ziegner nahm gleich vier Veränderungen vor. Im defensiven Mittelfeld spielte Niklas Stierlin für den zuletzt glücklosen Marvin Bakalorz. Pascal Köpke kam in der Spitze für Benjamin Girth ins Team. Rechtsverteidiger Joshua Bitter klagte kurzfristig über Magen-Darm-Beschwerden, Backup Rolf Feltscher war verletzungsbedingt nicht mit nach Halle gefahren. So verteidigte Offensivmann Chinedu Ekene „rechts hinten“

Für Thomas Pledl kam Kolja Pusch in die Mannschaft. Bei den Gastgebern saß Ex-Zebra Marvin Ajani zunächst auf der Bank. „Ich hatte gedacht, er wäre weiter“, sagte HFC-Trainer Sreto Ristic vor der Partie gegenüber den lokalen Medien. Ajani kam am Dienstag auch nicht zum Einsatz.

MSV Duisburg: Verpflichtung von Tim Köther bis zum Saisonende?

Ersatz für den verletzten Thomas Pledl soll zeitnah in Duisburg eintreffen. Der MSV will dem Vernehmen nach den offensiven Flügelspieler Tim Köther vom Bundesligisten 1. FC Heidenheim auf Leihbasis bis zum Saisonende verpflichten. Der 22-Jahre alte Flügelspieler, der bis zum Sommer 2022 bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag stand, weist zwei Zweitligaspiele auf. Der gebürtige Aachener bestritt zudem 53 Regionalliga-Partien.

Vollzug melden konnte Ralf Heskamp diesbezüglich nicht. Der MSV-Sportchef stellte allerdings klar, dass er noch Ausschau nach Verstärkungen halte, um auf die Ausfälle zu reagieren. „Das kann ich jetzt nicht bestätigen. Wir gucken weiter, aber es muss finanziell passen. Wir haben Kontakt zum einen oder anderen Spieler, ich möchte aber keine Namen nennen.“

Vor der Kurve kam keine große Freude auf: Der MSV Duisburg wartet auch nach dem dritten Ligaspiel auf den ersten Sieg.
Vor der Kurve kam keine große Freude auf: Der MSV Duisburg wartet auch nach dem dritten Ligaspiel auf den ersten Sieg. © firo

Der MSV verbuchte beim Spiel in Halle früh seine erste Chance. Niclas Stierlin verpasste nach 40 Sekunden nach einem Pusch-Freistoß den Ball per Kopf nur knapp. Ein verheißungsvoller Start, auf den schnell Ernüchterung folgte. Der Hallesche FC ging in der zehnten Minute in Führung – nach einem Standard. Nach einer Ecke lenkte MSV-Keeper Vincent Müller den Kopfball von Aljaz Casar an die Latte. Dominic Baumann staubte zum 1:0 für die Gastgeber ab. Der MSV saß früh im Schlamassel. Marvin Senger und Chinedu Ekene hätten hier mit einem besseren Stellungsspiel Schlimmes verhindern können.

In der 19. Minute verhinderte Vincent Müller mit einer starken Faustabwehr gegen Erich Berko das zweite Gegentor. In der 22. Minute verstolperte Marvin Senger den Ball im Mittelfeld, Dominic Baumann gewann das Laufduell mit Sebastian Mai und verzog nur knapp. In der 28. Minute setzte der MSV wieder erste Zeichen. Kolja Pusch flog nach einer Flanke per Kopf dicht am Ball vorbei. Aus der zweiten Reihe scheiterte Chinedu Ekene an HFC-Torwart Sven Müller. Der MSV gewann nun die Oberhand, im Spiel nach vorne mangelte es aber an der Konsequenz.

Kapitän Sebastian Mai trifft zum Ausgleich

Zur zweiten Halbzeit kam Stürmer Benjamin Girth für den oft überforderten Außenspieler Robin Müller ins Team. Pascal Köpke orientierte sich nun nach außen. Ohnehin schließt Trainer Torsten Ziegner gemeinsame Einsätze von Köpke und Girth nicht aus. Halle begann schwungvoll, doch jetzt machte der MSV das Tor. In der 51. Minute köpfte Sebastian Mai an seiner alten Wirkungsstätte nach einem Pusch-Eckball zum 1:1 ein.

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In der 65. Minute brachte Ziegner mit Marvin Bakalorz (für Stierlin) und Alaa Bakir (für Pusch) zwei weitere frische Kräfte. In der 75. Minute folgte Hamza Anhari (für Köpke). Der MSV investierte nun mehr ins Spiel, verfügte offenbar auch über die größeren Kraftreserven. Trotz blieb Halle gefährlich. Der eingewechselte Patrick Hasenhüttel verfehlte in der 80. Minute das Tor mit einem Drehschuss nur knapp. Auf der Gegenseite köpfte Marvin Senger den Ball nach einem Bakir-Freistoß neben das Tor (81.). In der 90. Minute war Vincent Müller mit den Fäusten bei einem Schuss von Aljaz Casar noch einmal rettend zur Stelle. In der Nachspielzeit scheiterte Casar nochmals knapp.

Zahlreiche Fans unterstützen den MSV Duisburg beim Auswärtsduell in Halle.
Zahlreiche Fans unterstützen den MSV Duisburg beim Auswärtsduell in Halle. © firo

MSV-Kapitän Mai war im Anschluss "nicht zufrieden. Ich glaube wir haben das Spiel gut bestritten, gut mitgespielt und waren meiner Meinung nach besser." Angesprochen auf die stockende Offensive gab sich der Innenverteidiger im Magenta-Interview optimistisch: "Es hapert an winzigen Kleinigkeiten. Es ist ein Prozess, wenn wir den weitermachen, dann knallt es. Wir haben gute Offensivleute, die werden treffen."

MSV Duisburg: Zwei verlorene Punkte

MSV-Trainer Ziegner war nach dem nächsten 1:1-Unentschieden ebenfalls bedient und sprach von zwei verlorenen Punkten.

Am Freitag trifft der MSV Duisburg um 19 Uhr in der Schauinslandreisen-Arena auf den Aufsteiger SSV Ulm 1846. Für einen ordentlichen Saisonstart muss weiterhin noch ein Sieg her. Vielleicht gegen den Aufsteiger? "Der Erwartungsdruck beim MSV Duisburg ist immer extrem hoch. Wir erwarten immer Siege. Diesen Druck machen wir uns selbst."