Duisburg. Der MSV Duisburg trifft am Samstag im Heimspiel auf den SV Meppen, der mit Ex-Zebra Bruno Soares als Neuzugang anreist. Erinnerungen an 2011.

In der 3. Fußball-Liga wackelten zuletzt einige Trainerstühle und fielen auch um. Stefan Krämer, Trainer des SV Meppen, ist aber weiterhin im Amt – obwohl die Emsländer den letzten Tabellenplatz belegen. Der 55-Jährige holte mit seinem Team aus den letzten drei Spielen vier Punkte – und war damit erfolgreicher als der ein oder andere Klub, der die Reißleine gezogen hat. Somit erwartet Torsten Ziegner, Trainer des MSV Duisburg beim Heimspiel am Samstag (14 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) einen intakten Gegner, der vor allem die kämpferischen Tugenden pflegen wird. Ein Spaziergang wird das für das Zebras, zuletzt mit schwankenden Leistungen unterwegs, nicht.

Die Duisburger Fans unter den erwarteten 10.000 Besuchern dürfen sich dabei auf ein Wiedersehen mit einem ehemaligen MSV-Spieler freuen. Meppen sicherte sich die Dienste von Bruno Soares. Der Verteidiger wechselte in der Winterpause vom isländischen Zweitligisten HK Kópavogur zum SV Meppen. Der Brasilianer, mittlerweile 34 Jahre alt, spielte von 2009 bis 2012 für den MSV in der 2. Bundesliga. Unvergessen aus Duisburger Sicht bleibt sein Auftritt im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Energie Cottbus im März 2011. Der MSV siegte 2:1, Soares kassierte jedoch aufgrund einer Notbremse die Rote Karte und war somit für das Finale gegen den FC Schalke 04 (0:5) gesperrt.

Ex-Zebra Bruno Soares (rechts) beim SV Meppen im Training: Der Brasilianer steht vor seinem Debüt bei den Emsländern – ausgerechnet in Duisburg.
Ex-Zebra Bruno Soares (rechts) beim SV Meppen im Training: Der Brasilianer steht vor seinem Debüt bei den Emsländern – ausgerechnet in Duisburg. © imago/Werner Scholz | IMAGO/Werner Scholz

Soares spielte von 2012 bis 2015 für Fortuna Düsseldorf – danach folgte eine Odyssee mit Stationen unter anderem in Kasachstan, Norwegen, Israel und Malaysia. Nun soll er die Meppener Abwehr stabilisieren. Nachdem es noch Probleme mit der Spielberechtigung gegeben hatte, kann es nun für Soares mit dem Debüt ausgerechnet an alter Wirkungsstätte klappen.

Ein anderer Meppener Hoffnungsträger muss hingegen zusehen. Stürmer Marcos Álvarez, im Winter gekommen und mit dem Siegtreffer zum 2:1 gegen 1860 München vor zwei Wochen prompt erfolgreich, fällt mit einem Muskelfaserriss aus.. Auch Ex-MSV-Spieler Mirnes Pepic fehlt verletzt. Und noch eine Meppener Personalie: Für Torhüter Jonas Kersken, ohnehin nicht mehr erste Wahl, ist die Saison aufgrund einer Schulterverletzung beendet. Kersken stand im Hinspiel, das der MSV 3:0 gewann, im Meppener Kasten und kassierte das Distanztor aus über 60 Metern von MSV-Schlussmann Vincent Müller.

Zum MSV: Eben jener Müller hat in dieser Woche kein gesondertes Torschusstraining absolviert, wie Trainer Torsten Ziegner anmerkte. Der Coach will nicht zurück-, sondern vorausschauen. Wobei, der Blick in den Rückspiegel ist lohnenswert: Im Hinspiel präsentierte sich der MSV gut, spielte dominant und kaltschnäuzig und verbuchte einen Sieg im Rahmen einer Erfolgsserie von drei Siegen in Folge und vier Spielen ohne Niederlage. So einen Lauf könnten die Meidericher auch jetzt gut gebrauchen.

Gelbe Karten: Zwei Spieler müssen beim MSV Duisburg aufpassen

Beim MSV schmerzt der Ausfall von Abwehrchef Sebastian Mai (Wadenverletzung), der gut und gerne auch in der Offensive wieder hätte aushelfen können. Marvin Knoll fehlt mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel, Niclas Stierlin brummt seine Gelbsperre ab. Diesbezüglich aufpassen müssen am Samstag Kapitän Moritz Stoppelkamp und Joshua Bitter, die bei vier gelben Karten stehen.

Mais angestammten Platz in der Abwehr wird Tobias Fleckstein, der in der Defensive zuletzt verlässlich unterwegs war, einnehmen – und das in eingespielter Formation mit zwei Innen- und zwei Außenverteidigern. Torsten Ziegner gab zu, dass er sich in Freiburg vercoacht hat: „Unsere Idee am letzten Wochenende, mit einer Dreierkette zu spielen war nicht die beste. Das war keine gute Entscheidung.“

Der Trainer verspricht für den vakanten Posten im Sturm neben Moritz Stoppelkamp einen Spieler zu finden, „der heiß ist, der brennt, der sich beweisen möchte.“ Ziegner erwartet ein Spiel mit viel eigenem Ballbesitz und einem Gegner, der mit einer stabilen Defensive dem MSV das Leben schwer machen will. Ziegner: „Das wird im Vergleich zum Spiel gegen Freiburg eine komplett andere Aufgabe.“

Auswärts konnte der MSV den SV Meppen zuletzt zweimal besiegen. Im letzten Heimspiel am 2. Oktober 2021 – es war dann der letzte Auftritt von Pavel Dotchev als MSV-Trainer – traf David Blacha fast von der Mittellinie aus zum 1:0-Sieg für die Emsländer. Blacha dürfte auch diesmal in der Startelf der Gäste stehen.