Duisburg. Trainer Torsten Zigner ärgert sich beim MSV Duisburg über Nachlässigkeiten. So schöpfe das Team sein Potenzial nicht aus.

Die Verantwortlichen des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg schauen in diesen Tagen und Wochen genau hin. Die aktuelle Spielzeit soll ein Übergangsjahr sein. Trainer Torsten Ziegner und Sportchef Ralf Heskamp, die seit dem Frühjahr bei den Zebras im Amt sind, wollen und sollen – so die Vorgabe vom aktuellen Vorstand – ein Team formen, das bis zum Jahr 2025 aufstiegsreif ist. Das letzte trostlose Spiel beim SC Freiburg II am vergangenen Samstag brachte keine Punkte, aber immerhin Erkenntnisse. Wie der Coach am Donnerstag im Pressegespräch ankündigte, soll es zur kommenden Spielzeit personell frischen Wind geben.

MSV Duisburg: Freiburg-Spiel sorgte für Ernüchterung

Das Freiburg-Spiel war nicht nur für Ziegner ernüchternd – „Das hat mich total unbefriedigt zurückgelassen“ – auch die gut 500 mitgereisten Fans hatten am Ende im Breisgau den Papp auf. Die Zebras hatten sich angeblich viel vorgenommen, wollten die zuvor ordentlichen Ergebnisse bestätigen, sie wollten endlich in eine Spur finden, die von Konstanz geprägt ist. Stattdessen gab es gegen einen zugegeben spielstarken Gegner aber doch einen erneuten Rückschlag. Für Ziegner zeigt sich, dass das Team sein Potenzial nicht ausschöpfen kann. „Ich glaube schon, dass die Mannschaft gute Ergebnisse und gute Leistungen abliefern kann“, sagte der Coach am Donnerstag. Aber um das zu erreichen, dürfe sie nicht „nur einen Millimeter weniger investieren.“

Die Spieler des MSV Duisburg wollen – wie hier zuletzt beim 4:0-Sieg gegen den FSV Zwickau – am Samstag wieder jubeln.
Die Spieler des MSV Duisburg wollen – wie hier zuletzt beim 4:0-Sieg gegen den FSV Zwickau – am Samstag wieder jubeln. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Auch wenn die Tabellensituation aktuell nicht dramatisch ist – das Team hat sich offenbar noch immer nicht aus der Abwärtsspirale der letzten Jahre befreit, wie der Trainer vermutet. Der nach der letzten Spielzeit eingeleitete Umbruch reichte offenbar noch nicht aus, um alle bösen Geister zu vertreiben. Ziegner: „Veränderungen haben wir im Sommer ein Stück weit vorgenommen. Und wir versuchen, Veränderungen zur neuen Saison zu treffen.“ Wenn die Meidericher im Frühjahr 2025 auf dem Rathausbalkon jubeln wollen, müssen sie sich deutlich besser aufstellen.

Gegen den SV Meppen wird der MSV am Samstag (14 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) einen neuen Versuch unternehmen, in die Spur zu finden. Das Schlusslicht wird an der Wedau aufschlagen, acht Tage später geht es zum ebenfalls abstiegsbedrohten VfB Oldenburg. Um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, müssen am Ende des Doppelprogramms mindestens vier Punkte mehr auf dem Konto der Meidericher stehen. Anders als in Freiburg wird der MSV nicht auf Mannschaften treffen, die die hohe Kunst der Fußballschule repräsentieren.

MSV Duisburg: Mai macht schon Fortschritte

Abwehrchef Sebastian Mai wird sich in diesen beiden Spielen nicht einbringen können. Torsten Ziegner will keine Prognose wagen, wie lange der 29-Jährige im Zuge seiner Wadenverletzung ausfallen wird. Immerhin: Es handelt sich um die „andere Wade“ – nicht um jene, die den Verteidiger bei seinem vorherigen Klub Dynamo Dresden langfristig ausgebremst hatte. Was Hoffnung macht: Mai verspürt nach Auskunft des Trainers kaum Schmerzen und arbeitet gut in der Reha. Der Spieler selbst dürfte sich insgeheim sein persönliches Ziel für ein Comeback gesetzt haben. Am Mittwoch, 15. März, spielt der MSV in Dresden – in der Geburtsstadt und alten Wirkungsstätte wäre Sebastian Mai schon gerne auf dem Spielfeld dabei.

Bei Marvin Knoll (Oberschenkelverletzung) verhält es sich ähnlich wie bei Sebastian Mai. Der Defensivallrounder ist ebenfalls aktuell in der Reha am Ball.

Stürmer Benjamin Girth, ebenfalls mit Wadenproblemen lange außer Gefecht, darf sich nun doch Hoffnungen machen, schon am Samstag im Spiel gegen den SV Meppen wieder ins Geschehen eingreifen zu können. Torsten Ziegner bezeichnete den 31-Jährigen als eine „Mega-Option, ihn in der zweiten Hälfte zu bringen, wenn es notwendig ist.“