Duisburg. Der Sieg des MSV Duisburg über Zwickau hat gezeigt: Dem Trainer stehen mehr Alternativen zur Verfügung. Zebras hoffen auf einen Rückkehrer.
Der MSV Duisburg hat in der 3. Fußball-Liga wieder in die Spur gefunden, nachdem das Team mit den zwei Heimniederlagen gegen Mannheim und Osnabrück vom Weg abgekommen war. Mit dem 1:1 bei Rot-Weiß Essen und dem 4:0-Erfolg im eigenen Stadion gegen den FSV Zwickau am vergangenen Samstag ist die Lage der Zebras fast wieder so komfortabel, wie sie es schon nach dem 3:2-Jahresauftaktsieg in Saarbrücken gewesen war.
Im Januar hatten die Meidericher nach dem ersten Spiel „gesundes Mittelmaß“ repräsentiert – die Abstände zur Aufstiegs- und zur Abstiegszone waren identisch. Das Team von Trainer Torsten Ziegner hat das nun wieder weitgehend zurechtgerückt. Hinter dem VfL Osnabrück, der aktuell auf Platz fünf, dem DFB-Pokal-Qualifikationsrang, steht, liegt der MSV acht Punkte zurück. Und dank des Sieges über Zwickau, der weiterhin Abstiegsplatz 16 belegt, haben die Zebras zur „verbotenen Zone“ nun einen Vorsprung von neun Zählern.
MSV Duisburg: gestärkt nach der Mini-Krise
16 Partien sind noch zu spielen – in beide Richtungen könnte noch etwas möglich sein. Naturgemäß würden die Duisburger – abseits der klassischen Vorgabe „Wir schauen von Spiel zu Spiel“ – gerne noch ausloten, was nach oben geht.
Der MSV ist gestärkt aus der Mini-Krise hervorgegangen. Ein entscheidender Faktor ist die Genesung von Routinier Marvin Bakalorz. Der 33-Jährige sorgte in den letzten beiden Spielen im defensiven Mittelfeld für Ordnung. Der Mann mit Bundesliga-Erfahrung hat die Rolle als Führungsspieler wieder angenommen. „Wir hatten uns unter der Woche vorgenommen, auf dem Platz lauter und kommunikativer zu sein. Das haben wir durchgezogen. Jeder Einzelne wollte dieses Heimspiel gewinnen“, gab Bakalorz nach dem Erfolg über Zwickau zu Protokoll.
Trainer Torsten Ziegner überraschte in den letzten beiden Partien mit seinen Umstellungen – vor allem natürlich mit der Nominierung von Abwehrchef Sebastian Mai als Sturmspitze am vergangenen Samstag. Der Coach ging mit seinen Aufstellungen ins Risiko – der Erfolg mit vier Punkten aus zwei Spielen gab ihm recht.
MSV Duisburg: Wiedersehen mit Vincent Vermeij
Somit hat der Coach neue Gewissheit, dass ihm mehr Alternativen zur Verfügung stehen. Zweimal erledigte die vermeintliche Not-Innenverteidigung mit Tobias Fleckstein und Leroy Kwadwo ihren Job ohne Kompromisse. Fleckstein eröffnete überdies gegen Zwickau den Torreigen.
Am Samstag wartet auf die Duisburger Defensive allerdings ein anderes Kaliber. Die Zebras spielen bei der U 23 des SC Freiburg, die neben Spitzenreiter SV Elversberg zu den großen Überraschungen in der aktuellen Saison gehört. Mit Ex-Zebra Vincent Vermeij haben die Breisgauer einen der überragenden Stürmer in ihren Reihen. Der Niederländer ist mit elf Treffern Dritter der Torschützenliste. Beim 3:1-Sieg der Freiburger beim Halleschen FC erzielte Vermeij einen Treffer und bereitete die anderen beiden Tore vor. Das könnte dann am Samstag auf eine Spezialaufgabe für Sebastian Mai hinauslaufen. Den Ausflug des 29-Jährigen in die Offensive hatte Ziegner ohnehin als Ausnahme bezeichnet.
Am liebsten würde der Trainer schon am Samstag Benjamin Girth als zweite Sturmspitze neben Moritz Stoppelkamp aufstellen. Am Dienstag starten die Zebras mit zwei Einheiten in die Trainingswoche. Benjamin Girth hat seine Wadenverletzung aus dem Mannheim-Spiel weitgehend überwunden, der 31-Jährige soll die Belastung in dieser Woche schrittweise steigern. Sollte der Ex-Braunschweiger im Zeitplan bleiben, soll er am Freitag in den Mannschaftsbus Richtung Freiburg steigen.
Dort könnte dann auch Alaa Bakir als weitere neue Alternative sitzen. Der offensive Mittelfeldspieler, der im Zuge eine Knieverletzung über Monate außen vor war, nimmt seit der vergangenen Woche wieder vollumfänglich am Mannschaftstraining teil. Beim Zwickau-Spiel gehörte der Jordanier noch nicht dem Aufgebot der Duisburger an. Am Samstag könnte er nun zumindest auf der Bank der Meidericher sitzen.