Duisburg. Der Trainer des MSV Duisburg hat mit den Zebras noch viel vor. Am Samstag steht aber zunächst die Rückkehr in den Ligabetrieb an.
Bevor die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg am Freitag in den Bus Richtung Saarbrücken steigen, steht das Abschlusstraining in Meiderich an. Nach der Übungseinheit wird eine wichtige Entscheidung fallen. Reicht es für Marvin Bakalorz? Oder muss der defensive Mittelfeldspieler im Zuge seiner Rückenbeschwerden zu Hause bleiben? „Ich nehme ihn nur mit, wenn er einsatzbereit ist“, schließt Torsten Ziegner ein finales Fitnessrennen vor Ort aus. Am Samstag (14 Uhr, Ludwigspark) startet der MSV mit der Partie beim 1. FC Saarbrücken in den Ligabetrieb.
MSV Duisburg: Ausfall von Marvin Bakalorz droht
Beim Pressegespräch am Donnerstag war Ziegner eher pessimistisch, dass Bakalorz im Ludwigspark aufschlagen wird. Der 33-Jährige konnte, nachdem er sich in der vergangenen Woche im Kraftraum verrenkt hatte, in der Folge nicht mehr trainieren. Bakalorz gilt bei den Zebras als Stabilisator vor der Abwehr als tragende Säule. „Vielleicht gibt’s ja noch eine Überraschung“, hegt Ziegner nur leise Hoffnungen.
Ansonsten reist der Trainer mit Zuversicht ins Saarland: „Wir gehen mit sehr viel Selbstvertrauen in das Spiel.“ Zwei Hinrundenpartien sind noch zu spielen, danach geht es in die Rückrunde mit 19 Begegnungen. Ziegner hofft auf eine sorgenfreie Runde, er will nicht mehr um den Klassenerhalt zittern müssen. Der Coach will mehr Punkte als im alten Jahr holen, insgesamt soll die Mannschaft konstanter auftreten. Eine längere Durststrecke soll es nicht mehr geben.
Sollte das gelingen, hätte der MSV einen Teil der Vorgabe von Vereinspräsident Ingo Wald umgesetzt. Der 64-Jährige erwartet vom Team „den nächsten Schritt“. Die Klubführung hatte vor geraumer Zeit die Vision des Zweitliga-Aufstiegs bis 2025 ausgerufen. Da gilt es nun für die Mannschaft, zu zeigen, dass sie bereit ist, sich in diese Richtung weiter zu entwickeln.
MSV Duisburg: Abgänge sind möglich
Vorstandsberater Ulf Schott war vor eine Woche weiter gegangen. Er hatte im Gespräch mit der Sportredaktion gesagt, dass der MSV „bis 2025 in die 2. Bundesliga aufgestiegen sein wird“. Der 52-Jährige wollte das als Fakt und nicht nur als Wunschgedanken verstanden wissen.
Torsten Ziegner, der nur bis Juni 2024 beim Zebra unter Vertrag steht und somit vorher noch verlängern müsste, wenn er denn gegebenenfalls mit auf dem Rathausbalkon jubeln möchte, hat die Aussage des Fifa-Managers positiv zur Kenntnis genommen. „Da würde ich mich total drüber freuen“, so Ziegner. Schotts Aussage, die durchaus auch schon als Wahlkampfhilfe für Präsident Wald vor der Jahreshauptversammlung im März durchgehen kann, sei „kein Alleingang gewesen“, wie der Coach betont. Seit Monaten laufe ein reger Austausch mit konstruktiven Gesprächen. Ziegner: „Wir sind als Trainerteam sehr ambitioniert. Wir wollen keinen Rekord aufstellen, indem wir jedes Jahr 13. werden.“
Die aktuelle Runde steht für Ziegner weiter unter dem Gesichtspunkt, die Mannschaft zu stabilisieren und die Erinnerungen an die Vergangenheit auszulöschen. „Im Sommer müssen dann die richtigen Entscheidungen getroffen werden“, sagt der Thüringer mit Hinblick auf die Kaderplanungen für die kommende Saison.
Ein kurzfristiger Transfer, der das Team schon jetzt nach vorne bringen kann, ist weiterhin nicht in Sicht – allein schon aus finanziellen Gründen. Etwas konkreter ist der Trainer bezüglich möglicher Abgänge geworden. Bis zum Ende der Transferfrist am 31. Januar könnte sich im Kreis der Spieler mit geringer Perspektive etwas bewegen. Ziegner spricht von losen Anfragen, konkret sei aber noch nichts.
Grundsätzlich würde er begrüßen, wenn der ein oder andere Spieler die Chance auf eine neue Herausforderung erhalten würde. Sollte der MSV vom großen Verletzungspech in den kommenden Wochen verschont bleiben, dürfte es Spieler geben, die mangels Einsätzen unzufrieden werden. So etwas drückt die Stimmung.
MSV Duisburg: Diese Spieler könnten noch gehen
Kandidaten für einen Wechsel sind die Flügelspieler Leroy Kwadwo und Gordon Wild sowie der verletzte Innenverteidiger Vincent Gembalies. Defensivallrounder Marvin Knoll, der vor Jahresfrist vermutlich nicht für kleines Geld in Duisburg angeheuert haben dürfte, in dieser Saison aber bislang nur einen Kurzeinsatz verbuchte, könnte nun doch wieder eine Rolle spielen. Er ist eine Alternative für den verletzten Marvin Bakalorz auf der Sechserposition.