Duisburg/Saarbrücken. Der MSV Duisburg trifft am Samstag auf eine Mannschaft, die einen rasanten Aufwärtstrend erlebt hat. Ein Angstgegner sind die Saarbrücker zudem.

Ob er vor Ort sein wird, ist offen. Gewiss ist indes, dass der „German Giant“ am Samstag dem Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken gegen den MSV Duisburg (14 Uhr, Ludwigspark) die Daumen drücken wird. Gabriel Clemens, Überraschungshalbfinalist bei der Darts-Weltmeisterschaft, ist leidenschaftlicher Anhänger des FCS und ist auch Mitglied in einem Fan-Klub. Ob Darts oder Fußball: Die Euphorie im Sport kennt im Saarland aktuell kaum Grenzen.

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Aufsteiger SV Elversberg geht als Überraschungsspitzenreiter mit 41 Zählern und damit zehn Punkten Vorsprung auf die Plätze drei und vier in die Restrückrunde der 3. Liga. MSV-Auftaktgegner 1. FC Saarbrücken belegt mit 33 Punkten Platz zwei. Das Saarland träumt nicht nur von weiteren Heldentaten seines Dartsspielers, sondern auch von einem Doppelaufstieg in die 2. Bundesliga.

Ziehl mit Doppelfunktion

Der Höhenflug des 1. FCS war im Oktober noch nicht abzusehen. Nach der 0:1-Niederlage beim SV Waldhof Mannheim am elften Spieltag zog der Klub die Reißleine und feuerte Trainer Uwe Koschinat. Von acht Spielen hatten die Saarbrücker zuvor nur eine Partie gewonnen. Manager Rüdiger Ziehl übernahm den Trainerjob zunächst übergangsweise. Mittlerweile steht fest, dass der 45-Jährige bis zum Saisonende die Verantwortung tragen wird. Die Bilanz spricht für Ziehl, der in der letzten Saison mit dem TSV Havelse aus der 3. Liga abgestiegen war. Mit fünf Siegen und einem Remis kletterte er mit dem Team auf Platz zwei.

In der letzten Saison ging der MSV Duisburg – hier mit Stürmer Aziz Bouhaddouz – im Ludwigspark leer aus. Der 1. FC Saarbrücken siegte 2:0.
In der letzten Saison ging der MSV Duisburg – hier mit Stürmer Aziz Bouhaddouz – im Ludwigspark leer aus. Der 1. FC Saarbrücken siegte 2:0. © Getty Images | Andreas Schlichter

Vom Druck im Aufstiegsrennen will Rüdiger Ziehl derweil nichts wissen. Er will weiter mit seinem Team frei aufspielen. Das gilt übrigens auch für Horst Steffen, Trainer der SV Elversberg.

In der Gesamtbilanz der Pflichtspiele seit 1963 liegt der MSV mit 13 Siegen, zwei Unentschieden und elf Niederlagen zwar vorne, in der jüngeren Vergangenheit avancierten die Saarländer allerdings zum Angstgegner der Zebras. Der letzte MSV-Sieg datiert vom 29. März 2014. Beim 2:0-Erfolg im Ludwigspark trafen damals Michael Gardawski und Branimir Bajic für die Duisburger.

Danach trafen beide Klubs erst wieder im November 2020 aufeinander. Für den MSV setzte es in der Folgezeit vier Niederlagen in Folge. In der vergangenen Saison verloren die Zebras im Ludwigspark am dritten Spieltag mit einer indisponierten Leistung mit 0:2. Es deutete sich da bereits an, dass es einmal mehr schwierig für die Zebras werden würde. Das Rückspiel verlor der MSV an einem turbulenten Nachmittag mit 3:4.

Der Toptorschütze ist verletzt

Toptorschütze der Saarländer ist Sebastian Jacob mit sieben Treffern. Der 29-Jährige ist mit einem Kreuzbandriss aber außer Gefecht. Mit Lukas Boeder gehört ein ehemaliger Duisburger dem Kader an. Der Abwehrspieler war ebenfalls zwischenzeitlich am Knie verletzt und kam in der Hinrunde auf acht Einsätze.

Während der MSV in der Winterpause zu Hause geblieben war, bestritt der 1. FC Saarbrücken im Dezember ein zehntägiges Trainingslager im türkischen Belek. Sein letztes Testspiel vor dem Ligastart gewann das Ziehl-Team gegen den Regionalligisten Fortuna Köln mit 2:1. Der MSV hatte nach dem Jahreswechsel den Oberligisten KFC Uerdingen 6:0 geschlagen und am vergangenen Samstag 0:4 beim Zweitligisten SC Paderborn 07 verloren.