Duisburg. Fußball-Drittligist MSV Duisburg trifft am Samstag im Heimspiel auf den FC Viktoria Köln. Beide Teams suchen den Weg aus der Krise.
Auf den Rängen der Schauinslandreisen-Arena werden die Kräfte am Samstag eindeutig verteilt sein. Fußball-Drittligist MSV Duisburg erwartet zum Heimspiel gegen den FC Viktoria Köln, das um 14 Uhr an der Wedau beginnt, rund 9000 Zuschauer. Aus der Domstadt werden nach Einschätzung der Meidericher gerade einmal 150 Schlachtenbummler anreisen. Das ist überschaubar.
MSV Duisburg: Ziegner erwartet Duell auf Augenhöhe
Auf dem Rasen wird die Gemengelage komplizierter sein. MSV-Trainer Torsten Ziegner erwartet eine Partie auf Augenhöhe. Das ist ja auch schon etwas – mit einer Übermacht wird es der MSV erst am kommenden Freitag zu tun haben, wenn die Zebras beim SV Wehen Wiesbaden antreten werden. Die Hessen sind aktuell Dritter, die sportliche Leitung des Spielvereins hatte Teams aus der Spitzengruppe unlängst als zu stark für das Zebra eingestuft.
Auf Augenhöhe, das heißt im aktuellen Fall: Sowohl Duisburger als auch Kölner werden beim Blick auf gleicher Höhe tiefe Augenringe beim Gegenüber wahrnehmen, eine Sonnenbrille könnte helfen, um die vom Frust gezeichneten Gesichtspartien zu verschleiern. Beide Teams – Köln steht punktgleich mit dem MSV auf Platz elf – stecken in der Krise. Die Zebras haben in den letzten sieben Partien nur vier Punkte geholt. Die Kölner warten seit acht Spielen auf einen Sieg, erzielten auf dieser Strecke fünf Unentschieden. Viktoria-Sportchef Franz Wunderlich stärkte Coach Olaf Janßen, der seit Februar 2021 bei den Kölnern im Amt ist, in dieser Woche den Rücken. „Wenn man acht Spiele in Folge nicht gewinnt, dann ist doch klar, dass diese Frage kommen muss. Aber meine Antwort ist auch klar: Für uns stellt sich diese Frage nicht“, sagte Wunderlich gegenüber RevierSport.
MSV Duisburg: Köln liegt in der Bilanz vorne
MSV-Trainer Torsten Ziegner stellt sich auf ein kampfbetontes Match ein. „Es wird kein Spiel sein, das groß zelebriert wird, in dem man tolle Spielzüge sieht“, sagt der 44-Jährige. Beide Teams wollen ihre Serien beenden, über den Willen das Erfolgserlebnis erzwingen. „Kleinigkeiten werden entscheiden, so Ziegner, der dann aber doch nicht gleich alle Hoffnungen auf einen ansehnlichen Fußball-Nachmittag dämpfen will. Sollte der Knoten mit dem ein oder anderen Tor platzen, könnte vieles einfacher werden. „Wir wollen versuchen, gut im Spiel drin zu sein. Dann wird das Fußballspielen von alleine kommen“, so Ziegner, der einen Gegner erwartet, der über sein Kombinationsspiel zum Torerfolg kommen will.
In der 3. Liga traf der MSV seit dem Aufstieg der Höhenberger im Jahr 2019 bislang sechsmal auf die Viktoria. Zwei Duisburger Siege stehen vier Kölner Erfolge gegenüber. Nach einem 1:3 im eigenen Stadion gegen die Viktoria im November 2020 musste der damalige Trainer Torsten Lieberknecht beim MSV die Koffer packen. Im Rückspiel verlor Pavel Dotchev, Nachfolger von Lieberknecht-Nachfolger Gino Lettieri, mit den Zebras an seiner alten Wirkungsstätte mit 1:3. Und noch einmal zurück in die Lieberknecht-Zeit: Die 0:1-Niederlage in Köln im Juni 2020 trug zum großen Teil mit dazu bei, dass die Zebras den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga auf den letzten Metern der Saison noch versemmelten.
Bakir kann dem MSV Duisburg diesmal nicht helfen
Umso schöner aus Duisburger Sicht war das letzte Aufeinandertreffen an der Wedau im vergangen März. Dotchev-Nachfolger Hagen Schmidt wechselte damals den Sieg ein. Alaa Bakir und Julian Hettwer trafen kurz nach ihren Einwechslungen mit einem Doppelpack innerhalb von zwei Minuten zum 2:0. Bakir schaffte es mit seinem Schuss in den Winkel bei der ARD sogar in die Auswahl zum „Tor des Monats.“
Die beiden Youngster erwiesen sich damals als „Dosenöffner“, den der aktuelle MSV-Trainer Torsten Ziegner derzeit sucht, um wieder auf Kurs zu kommen. Mittelfeldspieler Alaa Bakir, der damals seinen ersten Drittliga-Treffer feierte, kann diesmal nicht helfen, den Konservendeckel zu lösen. Im Zuge seines Meniskusrisses befindet sich der 21-Jährige weiterhin in der Reha.
Julian Hettwer hingegen ist gesund und fit. Der Offensivmann, von vielen Fans in den letzten Wochen gefordert, konnte sich zuletzt in den Augen des Trainers nicht für einen Platz in der Startelf der Meidericher aufdrängen. Der 19-Jährige verbuchte in dieser Saison bislang acht Einsätze als Einwechselspieler.
Stürmer Aziz Bouhaddouz blieb hingegen zuletzt im Angriffszentrum der Meidericher gesetzt. Der 35-Jährige erzielte in dieser Spielzeit bislang einen Torerfolg.