Duisburg. Über 2000 Fans werden den MSV Duisburg am Sonntag im Stadion am Zoo in Wuppertal gegen die U 23 von Borussia Dortmund unterstützen.
Das ist ein dicker Vertrauensvorschuss! Bis zum Freitag hatten sich 1800 Fans des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg für das Spiel der Zebras gegen die U 23 von Borussia Dortmund im Stadion am Zoo in Wuppertal Karten gesichert. Der Online-Verkauf läuft bis Sonntag, 8 Uhr, weiter, während am Stadion an der Tageskasse lediglich 300 Tickets erhältlich sein werden. Insgesamt dürften am Sonntag ab 14 Uhr über 2000 Anhänger den Meiderichern auf den Rängen die Daumen drücken.
Selbstverständlich ist diese Unterstützung angesichts der jüngsten Ergebnisse nicht. MSV-Trainer Torsten Ziegner freut sich über den großen Support. „Wir werden eine Heimspielatmosphäre haben. Das sollten wir nutzen“, sagt der 44-Jährige. Im Stadion am Zoo hatte der MSV im Frühjahr 2021 beim 2:6 gegen Hausherr Wuppertaler SV eine historische Pleite im Niederrheinpokal kassiert. Die Duisburger Fans hatten damals Glück: Es war ein Geisterspiel, ihnen blieb es erspart, das Grauen aus nächster Nähe mit anzusehen.
BVB muss nach Wuppertal ausweichen
Die U 23 des BVB, deren Heimstätte, das Stadion Rote Erde, derzeit eine Baustelle ist, war zuletzt im großen Signal-Iduna-Park am Ball gewesen. Die Dortmunder debütieren am Sonntag am Wuppertaler Zoo und werden daher noch keinen Heimvorteil haben.
Die Duisburger Fans sollen, so die Hoffnung aller Beteiligten, diesmal mehr Freude am Spiel haben als vor Wochenfrist bei der 0:3-Niederlage in Elversberg. Er habe die Niederlage mit der Mannschaft sachlich aufgearbeitet, wie Torsten Ziegner erklärte. „Wir waren zu offen, haben dem Gegner zu viele Räume gegeben“, führte der Coach am Freitag in der Spieltagspressekonferenz aus. Die Marschroute für Sonntag ist somit klar: Der MSV will die Räume eng machen und zudem der jungen BVB-Mannschaft die Freude am Spiel nehmen.
MSV Duisburg: Feltscher ist eine Option
Auf eine Systemdiskussion will sich Ziegner im Vorfeld nicht einlassen. Dabei ist es durchaus spannend, ob die Zebras nun zu ihrer Viererkette zurückkehren oder zum dritten Mal in Folge mit einer Dreierformation in der Abwehr spielen werden. „Das System ist nicht der entscheidende Faktor. Wichtig wird sein, dass wir unser System mit Leben füllen“, so Ziegner am Freitag. Sebastian Mai, Chefspieler in der Defensive, hatte unlängst einen großen Vorteil einer Dreierkette benannt: Es sei in diesem System einfacher, das Mittelfeld schnell zu überbrücken.
Eine Rolle in der Abwehr könnte Rolf Feltscher am Sonntag wieder spielen – zum ersten Mal in dieser Saison. Der Rechtsverteidiger, der in diesem Jahr zwei identische Bänderrisse im Knie erlitten hatte, nimmt seit dieser Woche uneingeschränkt wieder am Mannschaftstraining der Zebras teil. Jetzt könnte es mit dem Comeback ganz schnell gehen. „Er ist eine Option, er ist fit“, sagt Ziegner. Joshua Bitter, ansonsten auf der rechten Abwehrseite Stammkraft, ist hingegen nicht fit. Seine Knieprellung lässt einen Einsatz noch nicht zu. In Elversberg hatte Tobias Fleckstein, ein gelernter Innenverteidiger, die Aufgaben auf der rechten Abwehrseite übernommen.
Stoppelkamp und Jander könnten in die Startelf zurückkehren
Fehlende Spielpraxis, die mögliche Angst vor einer erneuten Verletzung – Torsten Ziegner sieht Feltscher gefestigt genug, mit der Situation umzugehen. „Rolf ist keine 22 mehr, er ist 32 Jahre alt. Er ist erfahren genug und weiß, worum es im Fußball geht“, so der Coach, der bei Feltscher in der Trainingswoche weder Ängste noch Zurückhaltung wahrnehmen konnte.
Eine gute Trainingswoche hat auch Caspar Jander hinter sich, sodass der Mittelfeldspieler erstmals nach seinem Bänderriss im Knöchel wieder in der Startelf stehen dürfte. Kapitän Moritz Stoppelkamp kam in den letzten beiden Partien nur als Einwechselspieler zum Einsatz. Torsten Ziegner erklärte das am Freitag damit, dass er nach dem 1:0-Sieg über den Halleschen FC das Team nicht umkrempeln wollte. Nun: Die allgemeine Leistung der Mannschaft in Elversberg war nicht dazu angetan, um jetzt unverändert gegen Borussia Dortmund ins Rennen zu gehen. Demnach könnte Stoppelkamp im Stadion Zoo von Beginn an die Zebra-Herde führen.