Duisburg. Borussia Dortmund II, der Gegner des MSV, schwächelt aktuell vor allem offensiv. In der letzten Saison gab es zwei Duisburger Niederlagen.

Spitzenteams sind für den Fußball-Drittligisten MSV Duisburg aktuell eine Nummer zu groß – so zuletzt das Zugeständnis der Verantwortlichen. Da kommt es dem Zebra gelegen, dass am Sonntag ein Match gegen den Vorletzten der Tabelle auf dem Plan steht. Um 14 Uhr spielt der MSV im Stadion am Zoo gegen die dort gastgebende U 23 von Borussia Dortmund.

Trainer Torsten Ziegner wird am Freitag bei der Pressekonferenz zum Match mit Sicherheit nicht von einer einfachen Aufgabe sprechen. So etwas verbietet sich ohnehin. Zudem erlebten die Meidericher in der vergangenen Saison zwei schmerzvolle Nachmittage gegen die Dortmunder Talente. Im Hinspiel im Stadion Rote Erde verloren die Zebras nach einer 1:0-Führung mit 1:4. Im Rückspiel im Februar setzte es für die Duisburger eine 1:3-Heimschlappe. Mit Folgen: Die Amtszeit von Sportdirektor Ivica Grlic war nach dem Match beendet, nach offizieller Lesart durch einen Rücktritt.

MSV Duisburg: Eklat um Pfannes Karten

Zudem folgte ein Nachspiel vor den DFB-Gerichten. BVB-Kapitän Franz Pfanne hatte, durch Fernsehbilder belegt, im Match zuvor seine fünfte gelbe Karte kassiert und hätte demnach an der Wedau gar nicht auflaufen dürfen. Der Schiedsrichter hatte zuvor eine Karte mit einem falschen Namen in die Dortmunder Sünderkartei gesteckt. Der DFB schmetterte die Duisburger Proteste ab. Den Gang vor ein ziviles Gericht hatten die Duisburger Verantwortlichen zunächst erwogen, dann aber doch verworfen.

Franz Pfanne sorgte in der letzten Saison mit seiner Kartenstatistik für Wirbel.
Franz Pfanne sorgte in der letzten Saison mit seiner Kartenstatistik für Wirbel. © Getty Images For DFB | Karina Hessland

Franz Pfanne spielt auch in dieser Saison für die BVB-Zweite und gehört mit seinen 27 Jahren zu den Routiniers im Team. Laut DFB-Statistik hat der Mannschaftskapitän, der alle elf Saisonspiele bestritten hat, bislang drei gelbe Karten kassiert.

Mit Steffen Tigges (1. FC Köln) und Berkan Taz (Waldhof Mannheim) sind zwei Spieler, die dem MSV in der letzten Saison große Schwierigkeiten bereitet haben, nicht mehr dabei. Dafür stürmt aber Justin Njinmah, im Februar beim Match in Duisburg der überragende Mann, weiterhin für die Dortmunder.

Njinmah und Marco Pasalic führen derzeit mit jeweils zwei Treffern die teaminterne Torjägerliste an. Das macht deutlich, wo beim BVB aktuell der Schuh drückt. Die Probleme des MSV im Offensivspiel erscheinen da im Vergleich eher lapidar. Dortmund hat in elf Spielen gerade einmal sieben Treffer erzielt. Für die Zebras stehen zwölf Tore zu Buche.

BVB-Trainer Christian Preußer war auch im Fokus des MSV Duisburg

Als Trainer heuerte Christian Preußer im Sommer bei den Westfalen an. Der 38-Jährige führte 2021 den SC Freiburg II am Ende seiner fünfjährigen Tätigkeit in die 3. Liga. Preußer, der zwischenzeitlich auch mal das Interesse des MSV Duisburg bei einer der vielen Trainer-Entlassungen geweckt haben soll, wechselte dann zu Fortuna Düsseldorf in die 2. Bundesliga. In der Landeshauptstadt hatte der gebürtige Berliner allerdings weder Glück noch Erfolg. Im Februar musste er seinen Stuhl bei der Fortuna räumen.

Die Dortmunder hatten zwischenzeitlich im August und September vier Niederlagen in Folge kassiert und stecken seitdem im unteren Tabellenbereich fest. Das Kellerduell beim Halleschen FC am vergangenen Montag endete 0:0. Am Spieltag zuvor zeigte der BVB, dass er es mit Spitzenteams aufnehmen kann. Gegen den TSV 1860 München erkämpfte sich das Preußer-Team ein 1:1.