Duisburg. Der MSV Duisburg steckt in einer sportlichen Krise. Gegen Viktoria Köln gab es am Montagabend eine 1:3-Pleite und den nächsten Platzverweis.
Die Sorgenfalten bei MSV-Trainer Torsten Lieberknecht werden größer: Nicht, weil der Drittligist erneut zwei Coronafälle zu beklagen hat. Sondern, weil den Duisburgern gegen Viktoria Köln erneut die Kraft für den Sieg fehlte: Trotz des Startelf-Comebacks Moritz Stoppelkamp nach zweimonatiger Pause verlor der Drittligist sein Geister-Heimspiel mit 1:3 (1:1). Die Aufstiegshoffnungen werden immer kleiner. Der MSV fällt auf den 17. Tabellenplatz.
Der wiedergenesene Kapitän Stoppelkamp sollte eigentlich dabei helfen, den simplen Lieberknecht-Plan „Gewinnen, ganz einfach“ in die Tat umzusetzen. Schon beim 2:3 gegen den FC Saarbrücken in der Vorwoche war der 33-Jährige zum Einsatz gekommen. Wie wichtig er für den MSV ist, stellte der Offensivspieler gegen Köln in Halbzeit eins unter Beweis. Gerade 22 Minuten brauchte der Routinier für sein erstes Tor. Genutzt hat es nichts.
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Nach dem Ausgleich durch Timmy Thiele (34.) verwandelte Viktoria-Kapitän Albert Bunjaku einen Foulelfmeter (52.). Die letzte halbe Stunde musste der MSV nach einer gelb-roten Karte gegen Lukas Scepanik in Unterzahl spielen. Ex-Bundesliga-Profi Marcel Risse sorgte in Überzahl für den 3:1-Endstand.
Moritz Stoppelkamp bringt den MSV Duisburg in Führung
Wieder musste der MSV einen Platzverweis akzeptieren. Gegen Köln fehlten die gesperrten Verteidiger Dominik Schmidt und Arne Sicker. In der Innenverteidigung rückte dafür Dominik Volkmer auf, die linke Außenbahn besetzte Lukas Szepanik – für eine Stunde. Doch die wichtigste Personalie für den gebeutelten MSV spielte: In der zweiten Minute kam Stoppelkamp schon frei zum Schuss, verzog aber. 20 Minuten später hatte Stoppelkamp die nächste Chance: Pass von Wilson Kamavuaka, Direktannahme, knapp drüber. Dann die Minute 22: Nach einem Pass von Orhan Ademi nahm er den Ball mit einer Drehung elegant mit, legte auf Stürmer Vincent Vermeij ab, der wiederum Stoppelkamp assistierte. Das 1:0 zu diesem Zeitpunkt leistungsgerecht.
Köln-Trainer Pavel Dotchev war selbst mit Sorgen nach Duisburg gereist. Die letzten zwei Spiele verlor Viktoria. Zudem fiel Kapitän Mike Wunderlich – bislang drei Tore -- mit einer Oberschenkelverletzung aus. Und in Duisburg wurden die Sorgen zunächst größer: In der achten Minute musste Moritz Fritz nach einem Zusammenprall mit Kamavuaka mit einer blutenden Wunde am Kopf vom Platz.
Viktoria Köln nach der Pause stärker als der MSV
Doch Köln hat ja auch einen Routinier: Marcel Risse hatte nach sieben Jahren Bundesligist 1. FC Köln verlassen und sich dem Lokalrivalen in Liga drei angeschlossen. Der 30-Jährige testete immer wieder MSV-Keeper Leo Weinkauf, doch überwinden konnte ihn schließlich Timmy Thiele. In der 34. Minute verwandelte der Ex-Schalke-II-Profi eine präzise Hereingabe zum 1:1-Ausgleich. Weinkauf, der vorher einige Male stark pariert hatte, war chancenlos.
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Viktoria Köln kam druckvoller aus der Kabine. Erst wurde Risse im letzten Moment abgeblockt, dann foulte Tobias Fleckstein Thiele im Strafraum. Eric Müller gab sofort den Elfmeterpfiff ab. Ein Fall für Kapitän Albert Bunjaku, der ganz cool abschloss (52).
In der folgenden Druck-Phase zeichnete sich MSV-Torwart Weinkauf dann aus und vereitelte eine Doppel-Chance von Risse und Marcel Gottschling. Weinkauf war bis dahin einer der besten Duisburger. Sein linker Verteidiger Lukas Scepanik gehörte nicht zu diesem Kreis. Der Sicker-Ersatz handelte sich in der 59.Minute nach einem unnötigen Foul an Gottschling an der Mittellinie seine zweite gelbe Karte ein. Köln boten sich Räume, die in der 77. Minute Risse zum 3:1 nutzte. Der überragende Weinkauf, der zuvor sogar noch eine Chance für Ademi mit einem langen Pass einleitete, wurde von seinen Vorderleuten im Stich gelassen.
Stoppelkamp wurde in der 84. Minute ausgewechselt. Über sein Startelf-Comeback dürfte er sich kaum gefreut haben.
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