Dortmund. Borussia Dortmund hält das Titelrennen spannend. Gegen Gladbach spielt der BVB eine Halbzeit furios. Die Einzelkritik zum 5:2 (4:0)-Heimsieg.

Gregor Kobel: Hielt mit einer starken Reaktion die 1:0-Führung fest (12.), war danach nicht mehr groß gefordert – nur als sicherer Ballverteiler gegen hoch pressende Gladbacher. Gegen Bensebainis platzierten Elfmeter (76.) und Stindls Fernschuss (86.) konnte er wenig ausrichten, gegen Stindls Volley aber verhinderte er, dass es noch einmal richtig eng wurde (88.) Note: 3

5:2! BVB überrollt Gladbach in der ersten Halbzeit und bleibt im Titelrennen

Marius Wolf: Offensiv ließ er die anderen machen, defensiv stand er zunächst sicher. Allerdings war er voll in der Verlosung, als die Gladbacher ihre besten Chancen hatten: Erst war es Bensebaini, der in seinem Rücken entwischte (12.), später gleich zweimal Netz (76./86.), der einmal einen Treffer auflegte. Note: 4,5

Niklas Süle: In der 12. Minute ließ er sich zu leicht von Bensebaini verladen, der daraufhin eine grandiose Chance zum 1:1 hatte. Stand bei Stindls Treffer etwas zu weit weg vom Torschützen (86.). Ansonsten solide. Note: 3

BVB-Verteidiger Mats Hummels (2.v.r.) war auch gegen Gladbach eine Bank.
BVB-Verteidiger Mats Hummels (2.v.r.) war auch gegen Gladbach eine Bank. © dpa

Mats Hummels (bis 59.): Erneut ein starker und sehr sicherer Auftritt des Abwehrroutiniers mit dem auslaufenden Vertrag. An ihm kam kein Gladbacher Angreifer vorbei – allerdings kam über weite Strecken des Spiels auch kein Gladbacher Angreifer in seine Nähe. Weil er mit vier Gelben Karten vorbelastet war, nahm Trainer Terzic ihn recht früh runter. Note: 2

Julian Ryerson (bis 59.): Ähnlich unauffällig wie sein Pendant Wolf auf der anderen Abwehrseite. Wurde nach 59 Minuten ausgewechselt, weil auch ihm eine Gelbsperre droht – das war der erste nennenswerte Eintrag im Spielberichtsbogen. Note: 3

Emre Can: Nicht besonders auffällig, aber wichtig als Prellbock vor der Abwehr. Note: 3

BVB-Flügelspieler Donyell Malen in Gala-Form

Donyell Malen (bis 69.): Der Niederländer ist seit Wochen in bestechender Form und untermauerte diese auch gegen Gladbach: Das 1:0 machte er selbst (12.), das 3:0 und das 4:0 bereitete er mit präzisen Hereingaben vor (20., 32.). Ein ganz wichtiger Faktor in diesem Spiel und im Titelrennen – seine 13 Torbeteiligungen in der Rückrunde sind Liga-Bestwert. In der zweiten Halbzeit aber fehlte ihm die Präzision, da blieben seine Flanken immer wieder hängen. Note: 1,5

BVB-Flügelspieler Donyell Malen war von der Gladbach-Defensive nicht zu halten.
BVB-Flügelspieler Donyell Malen war von der Gladbach-Defensive nicht zu halten. © AFP

Julian Brandt (bis 68.): Der Mittelfeldspieler ist einer der besten Fußballer im Land, wenn er sein Potenzial ausschöpft. Der Samstag war so ein Tag. Herrlich, wie er vor dem 3:0 den Ball mit viel Übersicht und noch besserer Technik in Malens Lauf schnibbelte (20.). Fast noch besser, wie er vor dem 4:0 die Kugel mit nur einem Kontakt auf den Flügel legte und so die gesamte Gladbacher Abwehr aufriss (32.). Das war ein echter Sahnetag. Note: 1,5

Jude Bellingham: Der 19-Jährige ging mal wieder voran. Vor dem 1:0 erkannte er die Lücke und stieß energisch herein (5.), den Elfmeter zum 2:0 verwandelte er – wenn auch mit etwas Glück (18.). Der Engländer war überall auf dem Platz zu finden, die Gladbacher bekamen ihn nie in den Griff. Nach der Pause allerdings ließ er es bedeutend ruhiger angehen. Note: 2

BVB-Offensive überragt gegen Gladbach

Karim Adeyemi: Nach 27 Minuten hatte der Flügelspieler bereits sieben Zweikämpfe gewonnen, mehr als alle anderen Spieler auf dem Platz. Das sagte viel über seinen Auftritt, Adeyemi rannte, machte, tat und war dank seines Tempos kaum in den Griff zu bekommen – auch wenn es an diesem Tag mit einer Torbeteiligung nicht klappen wollte. Note: 2,5

Sebastien Haller (bis 79.): Tat, was ein Mittelstürmer tun muss: Er gewann Kopfballduelle, er machte lange Bälle fest – und er traf, und das gleich doppelt. Zunächst holte er den Elfmeter zum 2:0 dank feiner Ballmitnahme heraus (17.), dann streichelte er den Ball mit der Hacke ins Tor (20.) und zu guter Letzt setzte er sich am kurzen Pfosten gut ab und drückte den Ball humorlos über die Linie (32.). Wenn er sich nach seiner überstandenen Krebserkrankung weiter so steigert, wird der BVB noch sehr viel Freude an ihm haben. Note: 1

Salih Özcan (ab 59.): Kam für Hummels und fügte sich unauffällig ins Dortmunder Spiel ein. Note 3,5

Raphael Guerreiro (ab 59.): Kam für Ryerson. Kein besonders auffälliger Auftritt, sein Freistoß aber führte in der Nachspielzeit zum 5:2 (90.+4). Note: 3

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Marco Reus (bis 68.): Kam für Brandt und bleibt wegen der zu geringen Spielzeit ohne Note.

Giovanni Reyna (ab 69.): Kam für Malen. Ohne Note – auch wenn er hinten mit äußerst plumper Zweikampfführung den Elfmeter für Gladbach verschuldete (73.) und vorne einen Abpraller zum 5:2 über die Linie drückte (90.+4).

Youssoufa Moukoko (ab 79.): Kam für Haller. Ohne Note