Frankfurt/Main. Ilkay Gündogan ist im DFB-Team nicht gesetzt. Eine Stammelf hat Bundestrainer Hansi Flick nicht gefunden - das wirft Fragen auf. Ein Kommentar.
Die Situation ist absurd. Da kommt ein Fußballer, der in der besten Mannschaft der Welt in den vergangenen Wochen noch einmal herausgestochen ist, zu einem Team, bei dem es ein Jahr vor der Europameisterschaft im eigenen Land an allen Ecken und Enden hapert – wie genau Ilkay Gündogan nun aber der DFB-Elf helfen soll, ist völlig unklar.
Entscheidungen rechtzeitig treffen, sie kommunizieren, dazu stehen – Hansi Flick tut sich in seiner Zeit als Bundestrainer damit schwer. Es umgeben ihn ja nicht nur die Fragen, ob und wo Gündogan in dieser Mannschaft seinen Platz hat, sondern etwa auch diese beiden:
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Was wird eigentlich aus Thomas Müller? Der Bayern-Angreifer wurde nach dem Aus bei der Weltmeisterschaft in Katar nicht mehr berücksichtigt. Andererseits lässt Flick dem 33 Jahre alten Routinier die EM-Tür noch offen. „Wenn einer weiß, wann der richtige Zeitpunkt für eine Nominierung von Thomas Müller ist, dann Hansi“, findet Sportdirektor Rudi Völler. Auch Müller könne für die EM ein Thema sein, versicherte er. In welcher Rolle? Als Ergänzung, als Startelf-Spieler? Oder als neuer Poldi für die gute Stimmung?
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Eine noch brisantere Frage muss Flick im September beantworten: Wer steht gegen Japan und Frankreich im deutschen Tor? In beiden Spielen soll es laut Flick ja schon darum gehen, Stabilität in Richtung EM zu forcieren. Manuel Neuer wird genesen sein, aber Marc-André ter Stegen hat jüngst seinen Anspruch, die Nummer eins bleiben zu wollen, untermauert – er gehe davon aus, dass das Leistungsprinzip auch im Tor gelte. Ein offenes Duell bis kurz vor dem Turnier? Das kann und darf sich Flick nicht leisten.