Gelsenkirchen. Das Interview von Ex-Trainer Karel Geraerts sorgt bei Schalke 04 für Unruhe. Vor dem Spiel gegen Lautern spricht Kees van Wonderen über die Abrechnung seines Vorgängers.

Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern an diesem Freitag (18.30 Uhr/Sky) sorgt ein Interview mit Ex-Trainer Karel Geraerts beim FC Schalke 04 für viel Aufregung. „Ich habe in einem Jahr bei Schalke mehr erlebt als in meiner gesamten Karriere“, sagte Geraerts der belgischen Zeitung Het Laatste Nieuws unter anderem. Auf Schalke gebe es viele Tendenzen. „Jeder hat seine eigene Agenda und macht sein eigenes Ding.“ Auch Einzelpersonen kritisierte der Belgier öffentlich.

Geraerts‘ Nachfolger Kees van Wonderen reagiert auf diese mediale Abrechnung mit den Schalkern gelassen. Gelesen habe er das Interview nicht, sagt er auf WAZ-Nachfrage, mitbekommen habe er die Aufregung aber trotzdem. „Auf Schalke lernt man sehr viel, hier ist viel los“, sagt van Wonderen angesprochen auf die Geraerts-Aussagen. „Aber ich bin es gewohnt, denn ich habe als Spieler Erfahrung bei Vereinen wie Feyenoord gesammelt, das gehört zu unserem Job dazu.“ Mit dem Gegenwind und der aufkommenden Kritik gehe jeder Trainer oder Spieler anders um.

Schalke: Kein Austausch zwischen van Wonderen und Geraerts

Spannend ist: Einen Austausch zwischen Ex-Trainer Geraerts und seinem Nachfolger van Wonderen hat es nie gegeben. Auch in seinen ersten Wochen auf Schalke hat der 55 Jahre alte Niederländer nicht mit Karel Geraerts ausgetauscht. „Ich wollte hier komplett unverbraucht rangehen und mir mein eigenes Bild machen“, erklärt van Wonderen. „Deshalb habe ich nie Kontakt zu Karel gesucht.“

Auch interessant

Gut informiert über Schalke 04 habe sich der Niederländer aber trotzdem. Rund um seinen Amtsantritt hat van Wonderen viele Gespräche mit Personen geführt, die sich bei den Königsblauen auskennen. „Sie haben mir erklärt, wie es hier auf Schalke zugeht, was für eine Kultur hier herrscht.“ Übermittelt ist, dass van Wonderen etwa mit Jahrhunderttrainer Huub Stevens gesprochen hat, auch mit Eurofighter Youri Mulder (erst Aufsichtsrat, jetzt Sportdirektor) steht er in engem Austausch.

Nach schwachem Start unter Kees van Wonderen (drei Niederlagen in den ersten drei Pflichtspielen) ist bei Schalke 04 inzwischen ein Aufwärtstrend erkennbar. In Ulm (0:0), gegen Regensburg (2:0) und beim Hamburger SV (2:2) bleiben die Königsblauen zuletzt dreimal ungeschlagen. „Das Fundament braucht ein wenig Zeit – aber es wird immer stabiler, das spüre ich“, so der Coach. Ein weiterer Entwicklungsschritt soll gegen den formstarken 1. FC Kaiserslautern (seit fünf Spielen ungeschlagen) genommen werden.

Schalke 04 – Mehr News und Hintergründe: