Münster. Bei seinem ersten Spiel für die Schalke-Profis überzeugt Max Grüger im Mittelfeld. Schalke-Kapitän Kenan Karaman hatte noch Ratschläge übrig.
Mit schnellen Schritten huschte Max Grüger am Samstagabend an den Journalisten im Münsteraner Preußenstadion vorbei, wirkte dabei etwas schüchtern. Sprechen wollte der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler nach seinem Pflichtspieldebüt für die Profis von Schalke 04 nicht. Dabei war Grüger beim 2:1-Sieg gegen den Aufsteiger einer der Lichtblicke bei den Königsblauen.
Obwohl es sein erstes Spiel in der 2. Bundesliga war, wirkte der Teenager von der ersten Minute an konzentriert und nicht sonderlich nervös. Mit Blick auf die große Bedeutung dieses Spiels für Grüger ist das eine beachtliche Tatsache. Schließlich hat sich für ihn in Münster nicht weniger als sein Lebenstraum erfüllt. Der Mittelfeldspieler ist gebürtiger Gelsenkirchener und - genau wie seine komplette Familie - glühender Schalke-Fan. Sowohl seine Eltern als auch sein Opa sind bei fast jedem Spiel und sogar den Trainingseinheiten dabei, um Max zu unterstützen. Wie besonders dieser Samstagabend in Münster für ihn war, zeigte sich nach Abpfiff beim Feiern vor der Gästekurve, als Grüger sogar Tränen in den Augen hatte.
Schalke-Talent Max Grüger überzeugt im Passspiel - viel Lob
Zwölf Jahre nachdem Grüger in die U9 von Schalke 04 gewechselt ist, spielte er beim 2:1-Sieg in Münster dann tatsächlich das erste Mal in einem Pflichtspiel für die Profis. „Für mich hat Max ein super Spiel gemacht, gerade in dieser schwierigen Situation“, lobt sein Teamkollege Tobias Mohr auf WAZ-Nachfrage. „Er hat das Spiel teilweise an sich gerissen, da kann er sehr stolz auf sich sein.“
Auch ein Blick auf die Zahlen unterstreicht die gute Leistung von Grüger. Im zentralen Mittelfeld leistete er sich an der Seite von Abräumer Ron Schallenberg kaum einen Fehlpass. Beachtliche 89 Prozent seiner 70 Zuspiele brachte der 19-Jährige an den Mitspieler - ein Top-Wert für den Debütanten. Zudem gewann er 75 Prozent seiner Zweikämpfe.
Dass Grüger, der noch in der Vorwoche für die königsblaue U23 in Wuppertal spielte (0:1), in die Schalker Startelf rutschte, war trotz der Ausfälle der beiden Mittelfeldspieler Paul Seguin (29, Leistenprobleme) und Janik Bachmann (28, Knieprobleme) etwas überraschend. Gleiches gilt für die Aufstellung des 18 Jahre jungen Taylan Bulut als Innenverteidiger, der ebenfalls erstmals in der Anfangself ran durfte. Interimstrainer Jakob Fimpel betont allerdings: „Ich kenne beide seit Ewigkeiten. Max ist seit der U9 bei uns, Taylan seit der U15 - sie sind beide top ausgebildet und ich habe absolutes Vertrauen in sie. Sie haben es unter der Woche gut gemacht und aus meiner Sicht haben beide ein gutes Spiel gemacht.“
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Bulut verteidigte im Preußenstadion im Abwehrzentrum und bekam den Vorzug vor Marcin Kaminski (32), Felipe Sanchez (20), Ibrahima Cissé (23) und Martin Wasinski (20) - die beiden Letztgenannten schafften es unter Fimpel sogar nicht einmal in den Spieltagskader. „Auch Taylan hat es super gemacht“, lobt Mohr. „Daran sieht man, dass wir auf die jungen Spieler setzen können.“
Eingeschworen wurden die beiden Talente im Vorfeld des Münster-Spiels von Kenan Karaman. „Ich habe mir die Jungs vor dem Spiel noch einmal gepackt“, erzählt der Kapitän. Was er ihnen mit auf den Weg gegeben hat? „Dass sie mutig sein sollen und alle Freiheiten haben, dass sie Fehler machen dürfen. Die Jungs haben es gut umgesetzt, ich freue mich sehr für sie.“
Tatsächlich haben sowohl Bulut als auch Grüger gezeigt, dass sie auf Zweitliganiveau mithalten können - auch als Teenager. Weiteren Einsätzen bei Königsblau dürfte nichts im Wege stehen.
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