Gelsenkirchen. Finanziell ist der Wechsel von Ouédraogo zu RB Leipzig für Schalke gut. Glücklich können die Gelsenkirchener trotzdem nicht sein. Ein Kommentar.
Auf der Zielgeraden des Transfer-Pokers war der FC Schalke machtlos. Weil RB Leipzig die Ausstiegsklausel im Vertrag von Assan Ouédraogo nutzt, wechselt der 18-Jährige aus dem Ruhrgebiet nach Sachsen.
Dass Ouédraogo Schalke in diesem Sommer verlässt, war seit Monaten ein offenes Geheimnis. Die Vereinswahl des 18-Jährigen sorgt bei vielen Fans aber für Verstimmung. „Ausrechnet RB“ ist der Tenor zahlreicher Kommentare in den Sozialen Medien. Der Kommerz-Klub mit dem zahlungskräftigen Getränkehersteller im Rücken ist vielen Fußballfans noch immer ein Dorn im Auge – völlig zurecht übrigens.
Schalke hatte auf Rück-Leihe von Assan Ouédraogo gehofft
Auch die Schalker Verantwortlichen sind nicht glücklich mit der Vereinswahl, obwohl Leipzig aus finanzieller Sicht ein guter Abnehmer für Ouédraogo ist. Schließlich muss RB als Champions-League-Teilnehmer zehn Millionen Euro Ablöse überweisen. Für Klubs, die nicht international spielen, wären rund drei Millionen Euro weniger fällig gewesen.
Ärgerlich macht den Deal für Schalke, dass Ouédraogo in Leipzig zunächst fest im Profi-Kader eingeplant ist. Eine sofortige Rück-Leihe zu Schalke 04 ist kein Thema – und genau darauf hatten die Gelsenkirchener gehofft. Aber ein solches Modell wäre nur für Weltklubs wie den FC Bayern oder einige Premier-League-Giganten infrage gekommen. Sportdirektor Marc Wilmots und Kaderplaner Ben Manga wollten Ouédraogo unbedingt noch mindestens eine Saison ausleihen. Jetzt kassieren sie einen empfindlichen Rückschlag.
Schalke wird Assan Ouédraogo nicht ersetzen können
Aus sportlicher Sicht wäre es ein echter Coup gewesen, Ouédraogo zu leihen. Auch mit 18 Jahren ist der Offensivmann schon ein Unterschiedsspieler in der 2. Bundesliga, auf Schalke wäre er Schlüsselspieler gewesen. Ouédraogo mit einem Neuzugang adäquat zu ersetzen, wird unmöglich sein – trotz der Ablöse von zehn Millionen Euro.
Denn zur Schalker Wahrheit gehört: Nur ein Teil der Ouédraogo-Millionen darf in den Kader investiert werden, der Rest ist anderswo fest eingeplant. Womöglich eine Notwendige, aber schmerzhafte Maßnahme mit Blick auf die sportlichen Ambitionen in der kommenden Saison.
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