Dortmund. Borussia Dortmund muss sich im letzten Heimspiel des Jahres mit einem Unentschieden begnügen. Der BVB führte lang, dann traf Hoffenheim in der Nachspielzeit.
Und dann war der Ball doch noch drin; ausgerechnet der ehemalige Dortmunder Jacob Bruun Larsen drückte den Ball in der Nachspielzeit über die Linie. Und so endete die Begegnung zwischen dem BVB und der TSG Hoffenheim 1:1 (0:0), nachdem die Borussen durch ein Tor von Giovanni Reyna (46.) lange geführt hatten. Ein Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Ränge an diesem ungemütlichen Sonntagabend.
+++ BVB-Noten: Adeyemi belebt, Offensiv-Duo fällt ab +++
Kalter Wind pfiff durch das Dortmunder Stadion und trug den Nieselregen auf die Tribünen. Die Sonne war bereits untergegangen, als vor dem Anpfiff wie immer im letzten Heimspiel des Jahres ein Kinderchor „Jingle Bells“ sang und es eine große Überraschung gab. Nico Schlotterbeck, also derjenige, dessen rechter Fuß bei der 2:3-Niederlage gegen den FC Barcelona so übel umgeknickt war, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste, konnte spielen. Dadurch linderte der Abwehrchef die Defensivnot von Trainer Nuri Sahin, dem trotzdem noch Julian Ryerson, Niklas Süle und Waldemar Anton fehlten.
Schlotterbeck verteidigte daher gemeinsam mit Kapitän Emre Can, und die erste Bewährungsprobe für Schlotterbecks rechten Knöchel erfolgte in der 7. Minute. Da versuchte er Max Moerstedt am Torschuss zu hindern. Schlotterbeck fiel hin, Moerstedt zielte nicht genau genug, die Bänder am Knöchel hielten.
Elfmeter für den BVB? Guirassy fällt zu leicht
Was sich in diesem Moment aber schon andeutete, sollte sich fortsetzen, dass die Borussen nämlich Schwierigkeiten hatten, in dieser Partie anzukommen. Der BVB hatte zwar 60 Prozent Ballbesitz, aber es fehlte an Überraschendem. Jamie Gittens blieb hängen, Emre Can vermasselte Pässe, Maximilian Beier verstolperte gegen seinen Ex-Klub den Ball. Ein weiteres Indiz der Hoffenheimer Aufmüpfigkeit: In der 16. Minute klatschte ein Schuss von TSG-Stürmer Andrej Kramaric ans linke Außennetz.
Die Unruhe nahm zu im Stadion, deswegen sollte ein Freistoß helfen. Diesen schlug Pascal Groß vor das Tor, Nico Schlotterbeck (ausgerechnet) hielt seine Fußspitze dazwischen. Die Fans schrien schon auf, doch der Ball rauschte links vorbei (22.). Knapp zehn Minuten später sprangen die Anhänger und Anhängerinnen wieder auf, diesmal zeigte Schiedsrichter Harm Osmers auf den Elfmeterpunkt. Beier hatte auf Serhou Guirassy gepasst, dieser war im Duell mit Arthur Chaves auf den Boden geklatscht. Doch: Videoassistent Sören Storks legte Osmers nahe, die Aktion noch mal auf dem Bildschirm zu studieren. Das tat der Schiedsrichter und nahm seine Entscheidung zurück, weil Guirassy viel zu leicht gefallen war.
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Eine richtige schwarz-gelbe Drangphase wollte in der ersten Halbzeit nicht entstehen, es musste etwas passieren. Deswegen wechselte Sahin in der Halbzeit nach langer Verletzungspause endlich wieder Karim Adeyemi ein, der schnelle Außenstürmer kam für Beier. Und das Spiel hatte gerade wieder begonnen, als Gittens eine Flanke von der linken Seite in Hoffenheims Sechzehnmeterraum schlug, Giovanni Reyna den Abpraller von seiner Brust abtropfen ließ und den Ball in den rechten Winkel knallte (46.). Ein Hingucker, dieser Treffer.
BVB: Karim Adeyemi - endlich wieder dabei
Nur wenig später rannte Adeyemi von rechts in die Mitte und hatte Pech, dass sein Schuss rechts vorbei zischte (51.). Die Körpersprache der Dortmunder war nun eine andere, der BVB trat entschlossener auf. Und Adeyemi zeigte, dass er etwas nachzuholen hatte. Wie aufgedreht marschierte der 22-Jährige über den Platz, rannte an zwei, drei, vier Gegenspielern vorbei und drosch den Ball erneut nur knapp am Tor vorbei (55.).
Es folgten weitere Kontergelegenheiten für den BVB, die der Klub aber nicht ausnutzte, und weil Hoffenheim nicht aufgab, mussten die Schwarz-Gelben bis zum Abpfiff zittern. Dann kam Jacob Bruun Larsen und traf für Hoffenheim.