Essen. Vor dem Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum steigt der Druck auf die beiden Trainer Nuri Sahin und Peter Zeidler. Ein Kommentar.

Die Ansprüche bei Borussia Dortmund und dem VfL Bochum sind klar anders definiert, dennoch eint beide Klubs vor dem Ruhrpott-Duell am Freitagabend eins: das aufkommende Gerede von Krise. Die beiden jeweils neuen Trainer Nuri Sahin und Peter Zeidler stehen schon nach fünf Spieltagen unter Druck - wenngleich der in Bochum wohl ungleich höher ist. Der Saisonstart ging mit nur einem Punkt und dem Aus im DFB-Pokal gelinde gesagt in die Hose. Doch auch Sahin muss sich nach bislang wenig überzeugenden Auftritten seiner Mannschaft zuletzt Kritik gefallen lassen.

VfL Bochum nach Frust-2:2: „So nicht bundesligatauglich"

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    Dass es bei beiden Vereinen Anlaufschwierigkeiten geben könnte, das war eingeplant von den Verantwortlichen. Zeidler etwa muss nicht nur einen großen Umbruch im Kader moderieren, er veränderte auch die Spielweise inklusive des Systems. Aggressives Pressing, „wildes Spiel“ und dann auch noch eine Mittelfeldraute - es benötigt Zeit, bis eine Mannschaft sich auf die neuen Inhalte einstellt und vollumfänglich umsetzt.

    Nuri Sahin und Peter Zeidler fordern Zeit vom Umfeld

    Auch Sahin will gegenüber seinem Vorgänger Edin Terzic Dinge verändern, will mutiger nach vorn spielen, die Partien dominieren. Was bislang bedingt funktioniert. Vielleicht, weil die volle Überzeugung der Spieler noch fehlt. Vielleicht, weil vier Monate der Zusammenarbeit einfach nicht ausreichen, um völlig neue Ansätze in den Köpfen seiner Schützlinge zu implementieren.

    Sowohl Sahin als auch Zeidler forderten vom Umfeld Zeit. Zeit, die es im Profi-Fußball aber nur selten gibt. Der BVB hat jetzt schon fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer FC Bayern München, von Spieldominanz ist mitunter wenig zu sehen. Noch stärker fällt die Kritik an seinem Gegenüber am Freitag aus. Kein Fortschritt, eher ein Rückschritt sei zu sehen, beklagen viele Anhänger. Die gefühlte Niederlage gegen Holstein Kiel (2:2) trug zur Katerstimmung rund um den VfL bei. Eine Klatsche in Dortmund wird sich Zeidler ohne große Konsequenzen wohl kaum erlauben dürfen. Entsprechend groß ist der Druck auf den Trainer schon jetzt.