Paris. Der in Hamburg spielende Bili Ntuli trifft an diesem Dienstag mit Südafrika auf den Medaillenkandidaten.

Was er im letzten Sommer getan hat, weiß Nqobile „Bili“ Ntuli nicht bis in alle Einzelheiten. Was dagegen vor drei Sommern, speziell am 29. Juli 2021, war, ist dem 28-Jährige bis ins Detail geläufig. Exakt drei Jahre und einen Tag später, hofft der Südafrikaner an diesem Dienstag (10.30 Uhr) bei Olympia in Paris auf die Fortsetzung dessen, was damals zu einem Hockey-Horrorfilm für Deutschland wurde.

Mit 4:3 hatte der Außenseiter die deutschen Herren überraschend in Japan besiegt. Gebracht hat es letztlich wenig. Südafrika scheiterte trotzdem in der Vorrunde, während Deutschland zumindest noch Vierter wurde. Geblieben ist aber etwas. „Unser Spirit“, sagt Ntuli, der wie sein Teamkollege Nic Spooner in Hamburg für den Harvestehuder THC in der Bundesliga spielt. „Wir wissen, dass wir die Deutschen schlagen können, viele Spieler unserer aktuellen Mannschaft waren vor drei Jahren dabei.“

Vier Augenringe für Olympia

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    In Hamburg spielender Südafrikaner Bili Ntuli trifft bei Olympia auf Deutschland

    Gleichwohl geht der Sportstipendiat der Kühne Logistics University (Studiengang Business Administration) keineswegs vermessen an die Partie heran. „Deutschland hat eine Weltklasse-Mannschaft, das Talentlevel ist sehr hoch“, sagt der aus Durban stammende zweifache Olympionike.

    Neben der hohen technischen Ausbildung deutscher Spieler schätzt Ntuli vor allem deren mentale Stärke. „Im Nationalteam spielen unheimlich starke Charaktere, taktisch sehr diszipliniert, aber immer mit dem Glauben an sich. Es gab nicht grundlos mehrere Comeback-Siege.“

    Medaillenkandidat Deutschland hoch favorisiert gegen Südafrika

    Ein Comeback sollte auf dem Papier am Dienstag nicht notwendig sein. Die Mannschaft von Bundestrainer André Henning (40) gilt als hoch favorisiert, spielt in Paris voraussichtlich um die Medaillen, während für Südafrika bereits der Einzug ins Viertelfinale ein laut Ntuli „unglaublicher Erfolg“ wäre.

    „Wir verfügen nicht über die herausragenden Trainingsbedingungen, die es in Deutschland gibt. Die Clubs haben sehr gute Strukturen, dank derer wir täglich an unserem Spiel arbeiten können“, sagt Ntuli, einer von vier in der Bundesliga spielenden südafrikanischen Hockey-Olympioniken.

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    Dennoch: „Wir akzeptieren, wer uns da gegenübersteht. Aber selbst Deutschland hat Schwachpunkte, die wir gezielt attackieren werden“, sagt der Offensivspieler. Ntuli ist überzeugt, dem vierfachen Olympiasieger nach dem 29. Juli auch an einem 30. Juli das Fürchten zu lehren.