Frankfurt. Belgien bleibt zum Abschluss der EM-Gruppenphase blass, kommt aber weiter. Für die Ukraine bedeutet die Nullnummer das Aus.

Belgien und Ex-Bundesliga-Trainer Domenico Tedesco haben bei der Fußball-EM glanzlos das Achtelfinale erreicht, die Ukraine ist ausgeschieden. Die beiden Teams trennten sich zum Abschluss der Gruppe E in Stuttgart am Mittwoch 0:0. Da das Parallelspiel zwischen der Slowakei und Rumänien 1:1 endete, blieben die Ukrainer Tabellenletzter. Belgien beendet die Vorrunde als Zweiter. Die Roten Teufel treffen in Düsseldorf am kommenden Montag nun auf Titelanwärter und Vizeweltmeister Frankreich.

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Die EM-Reise der Ukrainer indes ist zu Ende. Eine Mission des Teams von Trainer Serhij Rebrow bei diesem Turnier war es, gerade die Menschen in der Heimat zumindest eine Zeit lang vom Leid durch den russischen Angriffskrieg abzulenken. Ukrainische Fans im Stadion zeigten kurz nach dem Anpfiff ein Banner mit dem Konterfei des gefallenen Soldaten Nasarij Hrynzewytsch von der umstrittenen Brigade Asow. Es sollte laut der verantwortlichen Fan-Organisation daran erinnern, dass Tausende Anhänger des ukrainischen Teams an der Front kämpfen, um ihr Land gegen Russland zu verteidigen.

„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es wäre ein normales Stadion und ein normales Umfeld für mich“, hatte Tedesco vor der Partie gesagt. Der 38-Jährige wurde in Italien geboren, wuchs aber im Landkreis Esslingen auf. Familie und Freunde waren in die Arena gekommen, um den früheren Nachwuchstrainer des VfB Stuttgart bei seinem persönlichen EM-Heimspiel zu unterstützen.

Und sie sahen zunächst eine dominante belgische Mannschaft. Wenn sie gefährlich wurde, war Superstar Kevin De Bruyne von Manchester City in der Regel beteiligt. Schon in der siebten Minute bediente er Romelu Lukaku, der wuchtige Angreifer scheiterte aber am ukrainischen Schlussmann Anatolij Trubin. Lukaku wartet noch auf sein erstes Turniertor. In den ersten beiden Gruppenspielen waren dem 31-Jährigen in Summe drei Treffer aberkannt worden.

Nullnummer für die Belgien-Stars Romelu Lukaku (vorne) und Kevin De Bruyne.
Nullnummer für die Belgien-Stars Romelu Lukaku (vorne) und Kevin De Bruyne. © AFP | FABRICE COFFRINI

Ab Mitte der ersten Halbzeit wagten sich auch die Ukrainer, die auf den angeschlagenen Mychajlo Mudryk vom FC Chelsea verzichten mussten, häufiger nach vorne. Mal spielten sie ihre Angriffe aber zu unsauber, mal zu überhastet zu Ende. Ein Weitschuss von Roman Jaremtschuk war kein größeres Problem für den Noch-Wolfsburger Koen Casteels im Tor der Belgier (20.) - und eines der wenigen Highlights in den ersten 45 Minuten. Von den Rängen gab es zur Pause demnach auch einige Pfiffe.

Auch nach dem Seitenwechsel erhöhten beide Mannschaften zunächst kaum das Risiko. Die Belgier hatten mehr Ballbesitz, aber nach wie vor wenige gelungene Offensivaktionen. Nach gut einer Stunde versuchte es Lukaku mal wieder, konnte Trubin im Tor der Ukrainer mit seinem Flachschuss aber nicht überwinden. 

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Ein Angriff, bei dem sich Belgiens Yannick Carrasco verzettelte und nicht etwa auf den freistehenden De Bruyne querlegte, stand sinnbildlich für das mäßige Niveau der Partie (67.). Ein Schuss von Carrasco kurz später war besser - aber auch nicht gut genug.

In der Schlussphase mussten die belgischen Fans gehörig um das Achtelfinal-Ticket bangen, einen direkt aufs Tor gezogenen Eckball klärte Casteels gerade noch auf der Linie. Die Ukrainer drängten weiter auf das dringend benötigte Tor, vergaben aber auch beste Abschlussmöglichkeiten. (dpa)