Essen. Bei der ist vieles kompliziert, aber die Volunteers, die Freiwilligen, können immer helfen – und begeistern unseren Reporter.

Jede Europameisterschaft hat ihre Helden. 2004 etwa begann bei einem sonst aus deutscher Sicht unerfreulichen Turnier der Stern eines gewissen Bastian Schweinsteiger aufzugehen, der nun in Ehren ergraut am Spielfeldrand steht. Ansonsten hatte das Turnier damals Helden, die Traianos Dellas und Angelos Charisteas hießen, und Otto Rehhagel sowieso. Von 2008 bleiben die Fußball-Wunderzwerge Xavi und Iniesta in Erinnerung, von 2012 die Muskelpose von Mario Balotelli, 2016 war Cristiano Ronaldo endlich am Ziel, obwohl er im Finale als Held ausfiel, da verletzt. 2021 kämen die italienischen Abwehrveteranen Chiellini und Bonucci in Frage.

2024 sind meine ganz persönlichen Helden: die Volunteers, also die vielen Freiwilligen, die bei der Durchführung der EM unterstützen.

Sport-Redaktionsleiter Sebastian Weßling berichtet von der EM 2024.
Sport-Redaktionsleiter Sebastian Weßling berichtet von der EM 2024. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Grundsätzlich hat die Uefa als Veranstalter die Neigung, die Dinge ganz fürchterlich zu verkomplizieren. In den meisten EM-Stadien kenne ich mich ganz gut aus, zur EM allerdings ist nichts, wie es einmal war. In Frankfurt musste ich neulich von der Bahnhaltestelle einmal komplett ums großzügig umzäunte Stadionareal laufen, weil dort durch den Medieneingang und dann noch einmal rund ums Stadion, jetzt immerhin innerhalb des Zauns, weil der Medienarbeitsbereich exakt auf der anderen Seite liegt.

Die Volunteers wissen immer eine Antwort

Aber da sind ja zum Glück die Volunteers, die freundlichsten und hilfsbereitesten Menschen in ganz Deutschland. Wann immer man nur einmal kurz stehenbleibt, sich suchend umblickt, kommen gleich zwei bis drei Menschen angerannt und fragen, wie sie helfen können. Und sie können immer helfen, egal wohin man will, die Volunteers wissen den Weg. In der Bundesliga gibt es das nicht, fragt man da einen Ordner nach dem Medieneingang, lautet die Antwort wahlweise „Weiß ich nicht“ oder „Was ist das?“

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Volunteers wissen immer eine Antwort und sie ist fast immer richtig. Schade, dass sie mit dem Turnierende wieder verschwinden, ich wüsste noch ein paar Aufgaben: Sie könnten Engländern die Stadt Gelsenkirchen schmackhaft machen. Weltfrieden schaffen. Oder der Deutschen Bahn zu mehr Pünktlichkeit verhelfen. Na gut,. das wäre vielleicht doch etwas viel verlangt.