Essen. Dänemarks Männer-Nationalmannschaft hat sich erfolgreich für die finanzielle Gleichstellung eingesetzt. Nach der EM 2024 sollen Fußballerinnen die gleiche Bezahlung erhalten.

Es war ein außergewöhnlicher Schritt, den die dänische Fußball-Nationalmannschaft gegangen ist. Nach den Verhandlungen über einen neuen Vierjahresvertrag mit dem Dänischen Fußballverband (DBU) steht fest, dass es außerdem ein erfolgreicher war. Die Dänen hatten eine Eröhung ihrer Prämien verweigert, damit der Verband den Fußballerinnen genau so viel zahlen kann wie den Männern. Wie die internationale Gewerkschaft der Profifußballer Fifpro berichtet, waren diese Verhandlungen erfolgreich.

Die Konsequenz: Nach der Europameisterschaft 2024 wird der sogenannte Gender-Pay-Gap behoben sein. Bei diesen Verhandlungen hatten die Spieler Unterstützung von der dänischen Gewerkschaft Spillerforeningen erhalten. Deren Direktor Michael Sahl Hansen sagte im Anschluss: „Die Herren-Mannschaft hat sich dafür entschieden, keine Änderungen der Bedingungen in ihrem neuen Vertrag zu fordern. Die Spieler haben also nicht nach den besseren Bedingungen für sich selbst gesucht, sondern sich Gedanken über die Unterstützung des Frauen-Teams gemacht.“ 

Herkunft des Geldes ist geklärt

Zu Beginn der Verhandlungen sei unklar gewesen, wie der Verband das zusätzlich benötigte Geld für die Gleichstellung der Frauen-Nationalmannschaft auftreiben solle. Die Lösung: Ein Entwicklungsfonds, der jeweils zur Hälfte von der Herren-Mannschaft und vom DBU finanziert werden soll. Beide wollen jeweils eine Million Dänische Kronen (etwa 134.000 Euro) beisteuern, sofern sich ein Team für eine anstehend WM oder EM qualifiziert. Damit wollen sie die Bedingungen der Mannschaft verbessern. 

Zu den Verhandlungsführern gehörte unter anderem Thomas Delaney, ehemaliger Profi von Borussia Dortmund. Er und seine Kollegen, darunter Christian Eriksen und Pierre-Emile Hojbjerg forderten neben einer Erhöhung der Prämien auch eine Verbesserung des Versicherungsschutzes. „Als wir dem Fußballverband diesen Plan erläuterten, erkannten sie, dass es sich um ein großzügiges Angebot handelte“, betonte Sahl Hansen von der Gewerkschaft Spillerforeningen. Die Vertragslaufzeit soll bereits nach Ende der laufenden Europameisterschaft beginnen.

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