Gelsenkirchen. Nach einer Woche Strafpause ist Thomas Ouwejan zurück im Training des FC Schalke 04. Doch erste Wahl ist er nun wohl nicht mehr.

Thomas Ouwejan trainiert seit Anfang der Woche wieder mit den Profis des FC Schalke 04, als sei nichts passiert. Genau so hatte das auch Trainer Karel Geraerts gefordert. „Closed Case“ hatte Geraerts nach dem 4:0 über Osnabrück am Freitag gesagt - Fall abgeschlossen. Und doch ist für Ouwejan nach seiner einwöchigen Profi-Auszeit eins nicht mehr gleich: Er hat seinen Stammplatz verloren.

Schalke-Verteidiger Murkin: „Unser Verhältnis ist gut“

Das liegt nicht allein daran, dass sich der 27-Jährige bei der 3:5-Niederlage in Düsseldorf nach seiner Auswechslung in der 33. Minute schlecht verhalten und beispielsweise Geraerts den Handschlag verweigert hatte. Es liegt an einer taktischen Änderung des Trainers, der nun auf eine Viererkette setzt - und auf Derry John Murkin, der gegen Osnabrück ordentlich gespielt hatte. „Es ist gut, dass wir Konkurrenzkampf in der Mannschaft haben“, sagte Murkin am Dienstag. „Aber es gibt da keine Probleme in unserem persönlichen Verhältnis. Das ist seit meinem ersten Moment auf Schalke gut.“

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Für Ouwejan geht eine persönliche Berg- und Talfahrt weiter: Seit Sommer 2021 ist er ein Schalker, zunächst war er ausgeliehen von AZ Alkmaar aus den Niederlanden. in der Zweitliga-Hinrunde 2021/2022 gehörte er zu den besten Spielern der Liga, traf dreimal und legte vor allem mit gefährlichen Standards sieben Treffer vor. Seine Bundesliga-Tauglichkeit stand außer Frage. Doch schon in der Rückrunde der Aufstiegssaison begannen die Probleme: Ouwejan verletzte sich, verpasste sechs Spiele, fand seine Form nicht mehr. In der Rückrunde gelang ihm nur noch eine Vorlage. Dennoch: Durch den vollbrachten Aufstieg wurde aus der Leihe eine Kaufpflicht.

Und Ouwejan wollte in der Bundesliga wieder angreifen, eroberte einen Stammplatz und legte direkt am ersten Spieltag ein Tor vor. Danach wurde die Saison aber ein Albtraum. Nur fünf Spiele bestritt er über 90 Minuten, elf Partien verpasste er aus Verletzungsgründen, es blieb bei einer Vorlage. Die Höchststrafe: Im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim (0:2) wurde er bereits nach 29 Minuten ausgewechselt. Vieles sprach nach dem Abstieg für einen Verkauf.

Konkurrenzkampf zu haben, ist doch gut.
Karel Geraerts, Schalke-Trainer

Doch passende Angebote blieben aus, und in der Saisonvorbereitung griff Ouwejan zu Beginn seines letzten Vertragsjahrs neu an, ist seitdem gesund, verpasste vor der Verbannung in die U23 nur die DFB-Pokalspiele in Braunschweig (3:1) und St. Pauli (1:2 n. V.). In den 14 Zweitligaspielen gelangen ihm zwei Tore und vier Vorlagen.

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Doch nun scheint er raus aus dem Team zu sein. „Er wird um seine Position kämpfen, es ist doch gut, Konkurrenzkampf im Kader zu haben“, sagte Geraerts. An eine schnelle Rückkehr Ouwejans ist aber nur zu denken, wenn Geraerts zum 3-5-2-System zurückkehrt. Doch danach sieht es für das Spiel in Rostock (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky) nicht aus.