Gelsenkirchen. Dissens zwischen den Ultras Gelsenkirchen und der Vereinsführung des FC Schalke 04. Es geht um die DFL-Entscheidung der Schalker.
Es war auffällig, dass der sehr einflussreiche Fanklub Ultras Gelsenkirchen am Freitagabend in den ersten zwölf Minuten des Heimspiels von Schalke 04 gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:2) nicht gegen die DFL-Entscheidung, den Einstieg eines Investors zuzulassen, protestierte. So hielten es zahlreiche andere Ultragruppen in Deutschland, die in der Anfangsphase ihrer Bundes- und Zweitligaspiele schwiegen, um dann laut „Scheiß DFL“ zu brüllen. Dabei hatten die Königsblauen der DFL-Entscheidung zugestimmt. Dass die Schalke-Ultras trotzdem anfeuerten, bedeutet aber nicht, dass sie damit zufrieden wären.
Schalke-Ultras schreiben: „Lehnen jegliche Einflussnahme ab“
Ihre Meinung veröffentlichten sie in ihrem Fanklub-Magazin „Blauer Brief“, das immer vor Heimspielen verteilt wird und auch online verfügbar ist. „Auch wenn es Unterschiede zu der Abstimmung vor einigen Monaten gab, lehnen wir selbstverständlich weiterhin jegliche Einflussnahme von Investoren ab. Es war generell überraschend, dass es zum erneuten Voting gekommen ist. Anders als nach der ersten Abstimmung verlautet, wurde im Hintergrund seitens der DFL weiterhin an diesem Vorhaben getüftelt, ohne dass die Vereine davon in Kenntnis gesetzt wurden. In diesem Zuge ist es umso kritischer, dass unser eigener Verein im Gegensatz zur vorherigen Abstimmung diesmal mit ,Ja‘ gestimmt hat. Zumal die Stimme von Schalke gereicht hätte, um das Vorhaben abzulehnen“, schrieben die Ultras und gaben der Vereinsführung mit: „Man vertraut hier Menschen, die einen zuvor dreist angelogen und verarscht haben. Rückgrat sieht sicherlich anders aus, lieber Vorstand und Aufsichtsrat.“
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Dieser Rüffel ist überraschend, da die Ultras gerade zum Aufsichtsrat beste Kontakte pflegen. Der stellvertretende Vorsitzender Sven Kirstein ist bekennendes Mitglied der Ultras, war jahrelang für die Choreographien zuständig. Auch der Vorsitzende des Gremiums, Axel Hefer, und der zweite Stellvertreter Moritz Dörnemann kennen viele Ultras sehr gut. In diesem Punkt ist ein Dissens zwischen Klubführung und Fangruppe unverkennbar, der Einfluss des Fanklubs war offensichtlich begrenzt.
Doch warum protestierten die Ultras nicht mit? Sie gehören dem Zusammenschluss Fanszenen Deutschlands nicht an - und beteiligten sich auch an vorangegangen Protestaktionen nicht.
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