Essen. „Was mich in einem Beruf am meisten erfüllt? Ich bin einfach nur glücklich, wenn die Leute glücklich sind“, sagt Altenpfleger Janis Kischkies.

Janis Kischkies (38) arbeitet als Altenpfleger in Essen. In seinem früheren Job war irgendwann "die Luft raus". Er ist einer von fünf Menschen aus Nordrhein-Westfalen, die erzählen, warum sie sich entschieden haben, ihren bisherigen Beruf zu verlassen und etwas Neues zu wagen. Sein Protokoll:

„Die Bewohner gucken erstaunt, wenn ich mal wieder drei Frühstücksteller gleichzeitig auf einer Hand balanciere. Ich sage ihnen dann, dass sie heute im Restaurant sind und sich verwöhnen lassen sollen. Bevor ich in die Pflege eingestiegen bin, habe ich 16 Jahre in der Gastronomie gearbeitet. Irgendwann ist aus meiner anfänglichen Passion jedoch eine Art Hassliebe geworden. Mir hat es zwar Spaß gemacht, den Gästen im Restaurant gute Produkte anzubieten, doch ich hatte immer öfter das Gefühl, dass sie meine Arbeit nicht wertschätzten. Irgendwann war die Luft raus.

Was mich in einem Beruf am meisten erfüllt? Ich bin einfach nur glücklich, wenn die Leute glücklich sind. In der Pflege erlebe ich genau das: Schon wenn ich einem Bewohner morgens beim Aufstehen helfe, bekomme ich ein Danke.

„Mit dem Stress kann ich gut umgehen“

Nachdem ich aus der Gastro raus war, wollte ich etwas mit Menschen machen. Das ist einfach meins. Zuerst habe ich eine Weiterbildung im sozialen Dienst gemacht. Um den Menschen noch besser helfen zu können, etwa bei Toilettengängen, machte ich im Anschluss die Ausbildung zum Pflegeassistenten. Es folgte die Ausbildung zum Altenpfleger. Und seit kurzem bin ich nun auch frischgebackener Praxisanleiter und unterstütze die Azubis.

Wenn mich ein Bewohner in den Arm nimmt und sagt: „Schön, dass du da bist“, empfinde ich das als wertvoll. Umso näher geht es mir, wenn ein Mensch stirbt, den ich schon länger betreut habe. Damit hätte ich nicht, gerechnet, als ich in den Beruf eingestiegen bin.

Insgesamt hat mich die Mutter meiner Freundin, eine ehemalige Krankenschwester, gut darauf vorbereitet, dass es echt stressig werden kann. Ich kann in meinem Job gut damit umgehen.“

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