Duisburg. Stefanie Feger hat sich getraut: Nach vielen Jahren geht die ehemalige Bankkauffrau zur Kripo Duisburg. „Ich dachte mir: Jetzt oder nie?“

Stefanie Feger (40) wechselte von der Bank zur Kriminalpolizei Duisburg. Sie ist eine von fünf Menschen aus Nordrhein-Westfalen, die erzählen, warum sie sich entschieden haben, ihren bisherigen Beruf zu verlassen und etwas Neues zu wagen. Ihr Protokoll:

„Mit 19 war ich nicht in der Lage, zur Polizei zu gehen. Ich war zu ruhig, lieb, unerfahren. Den Beruf fand ich aber schon immer interessant, bei der Polizei ist schließlich kein Tag wie der andere. Als ein Bekannter mir sagte, dass die Altersgrenze bei der Polizei nun auf 36 Jahre angehoben wurde, dachte ich mir: Jetzt oder nie. Worauf soll ich noch warten?

2013 machte ich dann das duale Studium bei der Polizei, nun arbeite ich bei der Kripo in der Abteilung für Wirtschaftskriminalität. Davor habe ich bei einer Bank gearbeitet. Nachdem ich dort mit 15 ein Schülerpraktikum gemacht habe, bin ich in dem Bereich hängen geblieben, habe nie nach Alternativen geschaut.

„Es gibt genügend Menschen, die nicht die Chance hatten, zur Polizei zu gehen“

Bei der Kripo verfolge ich Straftaten rund um Firmen, zum Beispiel Kapitalanlagebetrug. Da hilft mir mein kaufmännisches Verständnis durch die Arbeit bei der Bank. Einige in meinem Umfeld hatten Bedenken, als ich meinen sicheren Job aufgeben wollte. Sie fragten: „Was ist, wenn du die Ausbildung nicht schaffst? Oder wenn dir etwas passiert?“

Es ist gut, dass jetzt verstärkt Quereinsteiger bei der Polizei gesucht werden. Denn es gibt genügend Menschen, die nicht die Chance hatten, zur Polizei zu gehen, vielleicht fehlte das Abitur oder der Mut. Diese Menschen können nun ihren Traum verwirklichen – und die vielen offenen Stellen füllen.“