Kamp-Lintfort. Am 5. Mai hat die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort eröffnet. Was erwartet die Besucher? Wie sind die Corona-Auflagen? Wir haben die Infos.
Wegen der Corona-Pandemie musste die Eröffnung der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort auf den 5. Mai verschoben werden. Darauf haben sich die Landesgartenschau GmbH, die Stadt und die Landesministerien für Umwelt und Gesundheit geeinigt. Inzwischen ist das Gelände für Besucher geöffnet. Wir haben alle Infos zusammengetragen.
Wie ist der aktuelle Stand?
Seit Dienstag, 5. Mai, ist die Landesgartenschau eröffnet. Wegen der Corona-Pandemie gibt es für die Besucher allerdings Einschränkungen. Hierauf hat sich die Landesregierung aufbauend auf den aktuellen Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz vom 30. April verständigt. Zuvor waren lediglich sogenannte „Spaziergeh-Tage“ im Zechenpark ebenfalls unter Auflagen möglich. Dabei konnten sich Besucher aber nur die Pflanzen ansehen. Auch die Gärten am Kloster Kamp blieben geschlossen.
Welche Auflagen gelten wegen der Corona-Pandemie für Besucher?
Wie die Verantwortlichen bei einer Pressekonferenz einen Tag vor Eröffnung bekannt gaben, gelten einige Einschränkungen. Diese beinhalten etwa eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen, Einbahnstraßen-Regelungen sowie einen Abstand von fünf Metern auf Wiesen und freien Flächen.
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Kann ich mir das Gelände online anschauen?
Ja, es gibt einen Film, der das Laga-Gelände zeigt und der auf der Homepage der Landesgartenschau sowie in den sozialen Medien abrufbar ist. Unsere Fotografen waren zudem schon auf dem Gelände und haben viele Bilder gemacht.
Endspurt in Kamp-Lintfort
Wie viele Pflanzen wurden eingepflanzt?
Rund 270.000 Zwiebeln und 22.000 Stauden sind im Zechenpark gepflanzt worden. Insgesamt gibt es 835 Großbäume. Gerade blühen orange und gelbe Tulpen sowie dunkellila Stiefmütterchen, die beispielsweise die Pflanzkästen auf dem Quartiersplatz zieren. Auch der Blauglockenbaum blüht. „Die Kaiserkrone ist für mich momentan ein ganz besonderer Hingucker“, sagt Kirsten Holsteg, Landschaftsarchitektin und Mitarbeiterin in der Abteilung Planen und Bauen.
Wird es aufgrund von Corona Ticketermäßigungen geben?
Ticketermäßigungen gibt es nicht. Dauerkartenbesitzer, die wegen der Beschränkungen die Laga nun nicht besuchen wollen, können ihre Karten aber bis 8. Mai bei voller Erstattung zurückgeben.
Die Tickets sind online über die Homepage der Laga sowie auf www.wir-lieben-tickets.de erhältlich. Für eine Tageskarte zahlen Erwachsene 18,50 Euro (ermäßigt: 14 Euro). Kinder und Jugendliche von drei bis 17 Jahren zahlen zwei Euro, für Kinder bis einschließlich zwei Jahre ist der Eintritt frei. Es gibt Gruppenermäßigungen ab 15 Personen: 16,50 Euro.
Was erwartet die Besucher auf dem Gelände?
Im Zentrum des neuen Zechenparks gibt es zwei Anhöhen, den Kleinen und den Großen Fritz, die zum Verweilen einladen sollen. Rundherum sind Blumenhallen, Obstwiesen, Hausgärten, Themengärten, Schmuck- und Staudenbepflanzungen entstanden. Und es gibt die Spiel- und Tieroase Kalisto.
Im Green FabLab, dem Forschungs- und Laborraum der Hochschule Rhein-Waal, stehen die Umwelt und deren nachhaltige Nutzung im Mittelpunkt. Im Moment finden hier aber aufgrund der Erlasslage noch keine Experimente gemeinsam mit den Studenten statt.
Wer noch einmal so richtig Bergbauluft schnuppern will, kommt mit der Eintrittskarte zur Laga auch in den Lehrstollen. Ehemalige Bergmänner erklären hier den Untertage-Betrieb der Zeche Friedrich Heinrich. Auch hier ist der Zutritt momentan noch nicht möglich.
Für den Förderturm, der nun Wahrzeichen der Stadt ist, hatten sich einige Kamp-Lintforter 2012 besonders eingesetzt, er sollte nach der Zechenschließung abgerissen werden. Jetzt ist er der 66 Meter hohe Turm das Highlight. Hier oben prangt auch riesengroß das „Laga 2020“-Schild. Der Turm wurde von außen komplett saniert. Noch ist eine Fahrt nach oben allerdings nicht möglich.
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Wer sich viel bewegen möchte, kann zu Fuß den 2,7 Kilometer langen Wandelweg gehen, der den Zechenpark mit dem Kloster am Rande der Stadt verbindet. Neu angelegte Fuß- und Radwege begleiten hier den Wasserlauf der Großen Goorley und treffen am Kloster Kamp auf die Fossa Eugeniana. Die Strecke kann dann aber auch mit dem Bus-Shuttle überbrückt werden. Hier gilt selbstverständlich Maskenpflicht.
Wie sieht es mit der Gastronomie auf dem Gelände aus?
Die Gastronomie ist inzwischen uneingeschränkt geöffnet. Zunächst hatte es eine vorläufige Lösung mit To-Go-Angeboten gegeben.
Welche Veranstaltungen können überhaupt stattfinden?
Die Klanghelden können ihr Kulturprogramm auf der Laga nicht wie geplant durchführen.
Folgende Veranstaltungen wurden verlegt: Bernd Stelter – neuer Termin ist am Mittwoch, 23. März 2021, um 20 Uhr in der Enni Eventhalle, Mrs Greenbird hat einen neuen Termin am Samstag, 21. August 2021, um 18 Uhr im Amphitheater Birten (Xanten). Ingrid Kühne tritt am Donnerstag, 17. Juni 2021, um 20 Uhr in der Enni Eventhalle in Moers auf. Die SWR Big Band & Max Mutzke musizieren am Samstag, 25. September 2021, um 20 Uhr ebenfalls in der Enni Eventhalle, der neue Termin für Beatles&Stones ist am 20. August 2021, um 20 Uhr im Amphitheater Birten. Gregor Meyle & Band kommen am Freitag, 11. Juni 2021, um 20 Uhr zum Solimare Open Air nach Moers, Lioba Albus hat einen neuen Termin am Samstag, 30. Oktober 2021, um 20 Uhr in der Stadthalle Kamp-Lintfort. STOPPOK & Band: neuer Termin ist am Samstag, 21. August 2021, um 20 Uhr im Amphitheater Birten(Xanten), die feisten haben einen neuen Termin am Freitag, 26. Februar 2021, um 20 Uhr in der Niederrheinhalle Wesel.
Ersatzlos entfallen diese Veranstaltungen: Die Andersartigen, LAGA Poetry Slam, TommySchneller Band, MitSingAbend, Comedy Rodeo, Nachgewürzt und Das Sofakonzert.
Die gekauften Tickets für die verschobenen Veranstaltungen behalten ihre Gültigkeit. Sollte jemand an den angegebenen Terminen nicht können, bieten die Klanghelden einen Wertgutschein an, der für zukünftige Veranstaltungen der Klanghelden oder anderen Veranstaltungen über deren Vorverkaufsstelle in Wesel einlösbar sind.
Wie kam die Laga eigentlich nach Kamp-Lintfort?
Früher als Blümchenschau verspottet, heute als Instrument der Stadtentwicklung geschätzt: Die Landesgartenschau gibt es seit den 1970er Jahren und wird inzwischen zum 18. Mal veranstaltet – immer im Drei-Jahres-Rhythmus. Ausgeschrieben wird sie vom Landwirtschaftsministerium.
So stand am 5. November 2015 fest: Die Landesgartenschau kommt nach Kamp-Lintfort. Auch, „weil die Stadt die Neunutzung der ehemaligen Bergbaufläche als Chance für eine nachhaltige Stadtentwicklung aufgreift“, so der damalige Landesbauminister Michael Groschek.
Wie komme ich zur Laga?
- Mit dem Auto: Laut Homepage des Veranstalters lautet die Adresse für das Navi Friedrich-Heinrich-Allee 90, 47475 Kamp-Lintfort. Für Besucher wird es während der Veranstaltung kostenlose Parkplätze geben - im südlichen Teil des Geländes auf der linken und rechten Seite der Friedrich-Heinrich-Allee.
- Mit dem ÖPNV: Seit dem 12. Februar steht fest: Kamp-Lintfort bekommt einen Bahnanschluss – allerdings erst zum Jahr 2026. Am 16. Mai ist aber der Pendelverkehr zur Laga gestartet: Die Niederrheinbahn ist ab sofort zwischen Duisburg und Kamp-Lintfort feiertags und am Wochenende zur Laga unterwegs.
- Die nächst gelegenen und größeren Bahnhöfe befinden sich in Moers, Duisburg und Rheinberg. Von Duisburg aus fahren die Buslinien SB 10 (Halt Friedrich Heinrich) und SB 30 (Kloster Kamp). Von Moers aus fährt außerdem noch die Buslinie 911 (Halt: Neues Rathaus - 1,3 Kilometer zur Friedrich-Heinrich-Allee). Von Rheinberg aus verkehrt die Linie 1 (Halt: Neues Rathaus - 1,3 Kilometer zur Friedrich-Heinrich-Allee).