Aus der Grenzregion. In den Niederlanden sind die Fitnessstudios wegen den Corona-Regeln bis September dicht. Immer mehr Sportler verschlägt es nun über die Grenze.

Fitness-Begeisterten und Studiobetreibern in den Niederlanden verlangen die landesweiten Corona-Maßnahmen viel ab: Bis September müssen Fitnessstudios – die sogenannten „sportscholen“ – dicht bleiben. In NRW hingegen laufen Crosstrainer, Butterfly-Maschine oder Laufband bereits seit dieser Woche wieder heiß.

Dass am Niederrhein die Studios seit wenigen Tagen wieder geöffnet sind, ist bereits zu Sportfans aus den Niederlanden durchgedrungen. „Von unseren neuen Abos kommen alle aus den Niederlanden“, sagt Lena van Elsbergen, Geschäftsführerin von Max-Move-Fitness in Kranenburg. Die Neukunden suchten eine Möglichkeit, die Zeit bis September zu überbrücken – während ihre alten Studioverträge in den Niederlanden noch weiterlaufen.

Niederländische Kunden suchen Fitnessstudios am Niederrhein

Das Fitnessstudio in Kranenburg hatte bereits vor der Corona-Pandemie Stammkunden, die in den Niederlanden wohnen, etwa in Millingen. Zwei Mitglieder im Team von Lena van Elsbergen sprechen sogar fließend Niederländisch. Eine wirkliche Sprachbarriere gebe es aber nicht.

Auch bei den Studios von Funsport Fitness in Kleve, Emmerich und Goch melden sich verstärkt Menschen aus den Niederlanden an, die die Corona-Regeln in ihrem Wohnort umgehen und endlich wieder Sport machen möchten. „Wir merken das, es sind schon einige“, sagt Jenny Schürmann von Funsport Fitness. „Aber sie stehen nicht Schlange.“

Maximal 100 Menschen dürfen sich nach der Wiedereröffnung in dieser Woche in den drei Studios von Funsport Fitness aufhalten. „Die Studios sind besucht, die Auslastungsgrenze ist aber noch nicht ausgeschöpft“, sagt Jenny Schürmann. „Wir haben viele Kunden aus der Risikogruppe, die noch nicht wieder zurück sind.“ Da kommen Kunden aus den Niederlanden, die Alternativen suchen, gerade recht.

Fitnessstudio im niederländischen Beuningen muss geschlossen bleiben

Und jenseits der niederländischen Grenze : Die Türen der „Sportschool Fitexpress“ in Beuningen bleiben geschlossen. Dass Abonnenten des Fitnessstudios bei Nimwegen nun nach Deutschland für eine Sporteinheit fahren, glaubt Inhaber Jan de Leest aber nicht. Auch Kunden aus Deutschland habe er in seinem Fitnessstudio nicht. „Wir sitzen an der falschen Ecke von Nimwegen. Genau etwas zu weit weg von der Grenze.“

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Seinen Kunden macht Jan de Leest trotz Corona-Pandemie weiterhin ein Sportangebot, und zwar draußen. In Gruppen von je zehn Sportlern wird zusammen trainiert – Cardio und Kraft – fast wie gewohnt. Per App können sie sich für die Außeneinheiten anmelden. Einige Kunden haben storniert, so Jan de Leest. Andere machen zusammen mit dem Inhaber und Trainer einfach weiter – an der frischen Luft.