Düsseldorf. Bis zum 3. September findet die Messe „Caravan-Salon“ in Düsseldorf statt. Diese Neuheiten gibt es bei Wohnmobilen und Wohnwagen.
Urlaub in fremden Gefilden, die eigenen vier Wände aber immer dabei haben: Das Reisen mit Wohnmobilen und -wagen (auch Caravan genannt) erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Wie der Branchenverband der Caravaning-Industrie (CIVD) mitteilt, können sich laut einer aktuellen Befragung der GfK über 14 Millionen Deutsche vorstellen, in den kommenden fünf Jahren Urlaub mit einem solchen Gefährt zu machen. Im Bestand verzeichnete das Kraftfahrzeugbundesamt zum 1. Januar 2023 bereits knapp 1,6 Millionen Wohnwagen und -mobile.
Auf der Leitmesse „Caravan Salon“ in Düsseldorf werden noch bis zum 3. September Neuheiten präsentiert. Diese Beobachtungen gibt es in den Messehallen der Landeshauptstadt.
Wie steht es um die Branche?
„Caravaning ist längst keine Modeerscheinung mehr, es ist eine Einstellung, wie man Urlaub machen möchte – flexibel und naturnah, aber mit Komfort“, erklärte CIVD-Präsident Hermann Pfaff. In den ersten sieben Monaten wurden in Deutschland insgesamt 63.141 Freizeitfahrzeuge, also Wohnmobile und -wagen, neu zugelassen. Mit 15.117 Neuzulassungen liegt die Wagen-Sparte etwa elf Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Mobil-Neuzulassungen erreichen mit 48.024 Einheiten (ein Plus von 0,7 Prozent) das drittbeste Ergebnis aller Zeiten für diesen Zeitraum. „Wir liegen über den Zahlen der Vor-Corona-Zeit“, so Pfaff. Die Rekorde aus den Lockdown-Zeiten können aber nicht mehr ganz erreicht werden.
Die Lieferprobleme infolge von Pandemie und Ukraine-Krieg würden langsam nachlassen. Schwierigkeiten bereiten der Branche ein Fachkräftemangel in der Produktion und die unsichere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland.
Was müssen Einsteiger wissen? Wer die Entscheidung getroffen hat, sich für eine gehobenere Art des Campings im Vergleich zum Zelten zu interessieren, kann auf viele Fragen Antworten in Halle 7 finden. Hier haben die Macher des „Salon“ eine „StarterWelt“ eingerichtet. Unterschiedliche Modelltypen werden vorgestellt, Vor- und Nachteile eines Wohnwagens (benötigt eine Zugmaschine) oder eines Wohnmobils (hat einen eigenen Antrieb) beleuchtet. Hier erfahren Neulinge auch, welche Führerscheinklasse bis zu welchem Gesamtgewicht eines Fahrzeugs zulässig ist – bis 3,5 Tonnen reicht etwa ein normaler Pkw-Führerschein der Klasse B. Experten geben weitere Auskünfte.
Mehr Mut zur Farbe wagen! „Habe ich diese Wagenreihe nicht schon früher gesehen?“ Das Gefühl des Déjà-vu ist in den Hallen ein steter Begleiter. Die vorherrschende Farbe ist Weiß, ergänzt zumeist nur um graue oder braune Streifen. Nur selten wagen sich Hersteller, einen schwarzen oder roten Wagen zu präsentieren. Der Wiedererkennungswert leidet so.
Immer vernetzt bleiben! Unterwegs die Natur und fremde Orte zu erleben, das scheint nicht alles zu sein. Den Bedarf, auch im Grünen bestens vernetzt zu sein, meinen viele Hersteller beobachtet zu haben. Zahllose Aussteller bieten Lösungen für den steten Internet-Zugriff im Wohnwagen an, um Serien und Filme auf der Videoplattform der eigenen Wahl anschauen zu können.
Nachhaltigkeit, ein Randaspekt!
Wohnmobile mit alternativen Antriebsmöglichkeiten gibt es, spielen auf dem Caravan-Salon aber eine Nebenrolle. Verbrennermotoren bleiben die Regel, mit „Nachhaltigkeit“ wirbt kaum ein Hersteller. Umweltfreundliche Produkte gibt es aber zu entdecken, etwa im Bereich der Abwasser-Entsorgung. Zahlreiche Firmen bieten biologische Mittel an, die Abfälle und WC-Papier abbauen können – ohne Chemie.
Wie viel Luxus darf es sein? Der Blick auf die Preislisten der Fahrzeuge in Halle 5 macht schwindelig: Bis zu zwei Millionen Euro kann ein Modell kosten, das einen Pkw-Stellplatz (etwa für einen Smart) integriert hat. An anderer Stelle fallen Einsteiger-Wohnwagen ab 12.000 Euro auf, die dann aber über keine Nasszelle verfügen. Auch die Kochnische ist im Kofferraum installiert.
Noch bis zum 3. September ist der „Caravan Salon“ geöffnet. Zur Anreise empfiehlt es sich, auf öffentliche Verkehrsmittel, etwa die U78, zurückzugreifen. Vom Düsseldorfer Hauptbahnhof aus gelangen Besucher so zum Ost- und Nordeingang des Geländes. Eintrittskarten gibt es nur online (caravan-salon.de), Erwachsene zahlen werktags 17 Euro.