Über 15.000 Hunde gelten in NRW als gefährlich. So viele Listenhunde leben in Essen, Oberhausen, Düsseldorf, Moers, Wesel, Dinslaken und Kleve.
Als „Listenhunde“ gelten Tiere, die nach den Paragrafen 3 und 10 des Landeshundegesetzes als „gefährlich“ oder als „Hunde besonderer Rassen“ eingestuft werden. Laut Landeshundestatistik für das Jahr 2021 lebten 15.587 solcher Hunde in Nordrhein-Westfalen. Das Umweltministerium hat in jenem Jahr 72 Beißvorfälle mit Menschen registriert, mit Tieren waren es 123. Beide Werte lagen 2021 über dem Ergebnis der Vorjahre.
Eine NRZ-Abfrage an Rhein und Ruhr zeigt: In Duisburg leben mit 814 die meisten Listenhunde. Dort müssen Hundehalterinnen und Halter entgegen der Praxis in vielen anderen Kommunen keine zusätzliche Hundesteuer bezahlen (wir berichteten). Zum Vergleich: In Solingen kostet die Haltung gefährlicher Hunderassen 1200 Euro pro Jahr, dort leben 35 dieser Tiere.
Kampfhunde im Ruhrgebiet: Wie viele Listenhunde in Essen, Oberhausen und Mülheim leben
Die zweitmeisten Listenhunde in der Region leben in Essen. Dort sind 344 erlaubnispflichtige Hunde registriert, wie die Stadt mitteilt. In Oberhausen sind 204 Listenhunde gemeldet. Insgesamt leben in der Stadt 12.633 Hunde.
In Mülheim an der Ruhr werden dagegen verhältnismäßig wenige Kampfhunde gehalten. Laut Stadtpressestelle gelten zurzeit nur 11 der insgesamt 9749 gemeldeten Hunde laut Landeshundegesetz als gefährlich eingeschätzt.
Kampfhunde Kreis Wesel: Die Zahlen aus Moers, Wesel, Dinslaken und Co
Auch in den Städten und Gemeinden des Kreises Wesel werden Kampfhunde gehalten. In der Stadt Wesel zählen 30 Tiere als gefährlich oder zu bestimmten Rassen. In Schermbeck gilt das für insgesamt 12 Tiere. In Dinslaken leben laut der Stadt 19 Listenhunde, in Voerde sind es 18, in Hünxe drei.
Die meisten Listenhunde des Kreises Wesel leben allerdings in Moers, wo wie in Duisburg keine Zusatzsteuer erhoben wird. Von den insgesamt 6972 gemeldeten Tieren gelten 44 Hunde als gefährlich, was laut der Stadtpressestelle im Verhältnis als geringer Wert einzustufen ist. In der Nachbarstadt Neukirchen-Vluyn sind derzeit acht gefährliche Hunde erfasst.
Wenige Listenhunde im Kreis Kleve, mehr als 100 in Düsseldorf
Im Kreis Kleve sind verhältnismäßig wenige Kampfhunde angemeldet. In Kleve sind das 13, in Emmerich am Rhein sind es 11. In Bedburg-Hau gelten derzeit 13 Hunde als gefährlich. Insgesamt werden in der Gemeinde 1707 Hunde gehalten.
Bedeutend mehr Listenhunde leben in der Landeshauptstadt von NRW. Wie die Stadt Düsseldorf auf Anfrage mitteilt, leben dort 133 gefährliche Hunde oder Hunde bestimmter Rassen. In keiner der genannten Kommunen gibt es Regeln, die über das Landesgesetz hinausgehen, wie zum Beispiel kampfhundfreie Zonen.
Listenhunde: Welche Rassen gelten in NRW als gefährliche Hunde?
Laut Paragraf 3 des Landeshundegesetzes gelten folgende Rassen in NRW als „gefährlich“: Pittbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier und deren Kreuzungen untereinander sowie deren Kreuzungen mit anderen Hunden.
Darüber hinaus gelten folgende Tiere gemäß Paragraf 10 als „Hunde bestimmter Rassen“, für die Sonderregelungen gelten können: Alano, American Bulldog, Bullmastiff, Mastiff, Mastino Espanol, Mastino Napoletano, Fila Brasileiro, Dogo Argentino, Rottweiler und Tosa Inu sowie deren Kreuzungen untereinander sowie mit anderen Hunden.