Hünxe. Der Verein „Hünxe summt“ gestaltet Flächen so um, dass sie zu Zufluchtsorten für Insekten werden. Ein Waldgebiet wird klimaresistent gemacht.
Einen grünen Daumen, den hat Benedikt Lechtenberg nicht unbedingt vorzuweisen. Als aber vor etwas mehr als drei Jahren auf einer Facebookseite mit Bezug zu Hünxe angeregt über „Blühstreifen“ diskutiert wurde, war sein Interesse geweckt. „Es wurde darüber gesprochen, dass es so etwas schon in anderen Kommunen gibt und ja eigentlich auch eine gute Idee für unser grünes Hünxe wäre. Entlang von landwirtschaftlich genutzten Feldern etwas für Insekten zu tun, die Artenvielfalt zu erhalten, das war ein toller Vorstoß.“
Mit Gleichgesinnten, die sich für Insekten- und Naturschutz interessieren, vernetzte sich der inzwischen 29-Jährige, der als Referent für Sozial- und Kommunalpolitik für den Sozialverband VdK arbeitet.
„Wir kannten uns vorher nicht, fanden aber schnell zusammen.“ Wenige Monate später bereits, im November 2019, folgte die Vereinsgründung von „Hünxe summt“. Seitdem hat der Verein, deren 2. Vorsitzender Lechtenberg ist, viele Projekte angestoßen. „Und die Ideen gehen uns nicht aus“, berichtet der Hünxer mit einem Lächeln.
„Unsere Anfangszeit fiel in eine Zeit, in der sich viele soziale Bewegungen gegründet haben, die sich Gedanken um die Zukunft unseres Planeten machen, ‘Fridays for Future’ ist da vielleicht die größte“, führt Lechtenberg an. Etwas selbst zu machen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, das ist eine der Antriebsfedern für ihn und seine zahlreichen Mitstreiterinnen und -streiter. 35 Mitglieder stark ist Hünxe summt inzwischen.
„Einer unserer Schwerpunkte ist es, Flächen so umzugestalten, dass sie einen Mehrwert für die Artenvielfalt liefern“, umreißt Lechtenberg eine der Kernideen. „Wir nennen diese Flächen ‘Biotoppunkte’. Sie sollen ein Zufluchtsort für Insekten sein.“ Der Zusatz „summt“ im Vereinsnamen ist so Programm.
Einen speziellen Hintergrund als Biologe, Gartenbauer oder Hobbygärtner haben die ehrenamtlichen Aktiven dabei nicht. „Uns eint, dass wir gerne in der Natur unterwegs sind.“ Bei Fachfragen gibt es eine enge Zusammenarbeit mit einem Experten für Gartengestaltung, Biotope und Landespflege in Dinslaken.
Ein „grünes Klassenzimmer“
Eines der ersten größeren Projekte des Vereins war die Errichtung eines „Naturforums“ nahe einer Skateranlage auf einer Fläche von rund 1100 Quadratmetern, das unter anderem auch als „grünes Klassenzimmer“ für Schulen dienen soll. Aus Naturmaterialien wurden Sitzgelegenheiten geschaffen, Pflanzen für Insekten ausgebracht. An einem Zaun wird anhand einer Wechselausstellung über Flora und Fauna aufgeklärt. „Im Naturforum finden auch Kulturveranstaltungen, etwa Konzerte, oder Workshops statt, bei denen es etwa um Kräuterkunde geht“, berichtet der Hünxer.
Stolz ist Lechtenberg auch auf den „Zukunftswald Lindhagen“. Diese Waldfläche, die im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde ist, soll nach und nach in Richtung Nachhaltigkeit entwickelt werden, etwa indem klimaresistente Bäume und Sträucher gepflanzt werden. „Wenn alles gut läuft, dann überdauern die Bäume die eigene Lebenszeit und stehen noch in über hundert Jahren da, das ist für mich ein tolles Gefühl.“.
Weitere Informationen zum Verein gibt es online unter huenxe-summt.de.