Dinslaken. Die Stadt feiert ein Jubiläum. Deshalb gibt es im April wieder ein Entenrennen auf dem Rotbach. Es ist das vierte Rennen mit den Plastik-Enten.
So langsam steigt in der Stadt wieder das Enten-Fieber. Schon dreimal grassierte es in Dinslaken. Und damit ist nicht das französische Kultauto gemeint, von denen noch einige auf den Straßen der Stadt zu entdecken sind. Nein, es geht um Quietsche-Entchen, klein und schnuckelig. In diesem Jahr haben sie wieder ihren großen Auftritt. 7000 Gummi-Enten werden sich im April ein Rennen liefern. Wie schon beim ersten Rennen vor 22 Jahren, bildet ein Fest für Groß und Klein den Rahmen für das Wettschwimmen auf dem Rotbach.
Das erste Rennen wurde an Karsamstag des Jahres 2001 gestartet. Tausende Menschen säumten das Ufer des Rotbaches, verfolgten das Rennen mit den quietschgelben Plastik-Enten. Schon damals ein Gaudi, allerdings mit einem ernsten Hintergrund. Die Entchen trugen dazu bei, dass die Evangelische Stadtkirche saniert werden konnte. Das Gebäude in der Dinslakener Innenstadt war so baufällig, dass es sogar geschlossen werden musste. Die Wände drohten zu reißen und die einzige Möglichkeit, das barocke, unter Denkmalschutz stehende Gotteshaus zu retten, war, es auf neue Stützen zu stellen. Die Sanierung konnte der Evangelische Kirchenkreis aber nicht allein stemmen.
Reise nach „Entenhausen“
Die rettende Idee kam von Mitgliedern des Vereins für Heimatpflege Land Dinslaken: Ein Entenrennen auf dem Rotbach wurde organisiert und durchgeführt. Nach der Veranstaltung konnten Hans-Hermann Bison und Artur Benninghoff dem damaligen Stadtpfarrer Ronny Schneider den Erlös von rund 23.000 DM überreichen. Der Besitzer der schnellsten Ente konnte sich über eine Reise nach „Entenhausen“ freuen: Er durfte in Paris das „Euro Disneyland“ besuchen.
Danach hat es allerdings einige Jahre gedauert, bis in Dinslaken erneut das Enten-Fieber ausbrach. Das Heft in die Hand nahmen dafür mehrere Clubs: der Inner Wheel Club Wesel-Dinslaken-Walsum, Lions Club Dinslaken, Lions Club Dinslaken 2021, Rotary Club Wesel/Dinslaken und Rotary Club Walsum/Niederrhein. 5800 gelbe Plastik-Enten wurden am 26. April 2015 in den Rotbach geworfen, mussten die Strecke von Hiesfield bis in die Dinslakener Altstadt zurücklegen. Und die Organisatoren zogen nach der Veranstaltung mit vielen Besuchern eine positive Bilanz. „Überwältigend“ lautete das Fazit von Gudrun Vogel (Inner Wheel Club) zum Entenrennen. Eines war ihnen klar: Ein drittes Entenrennen wird es geben. Vielleicht sogar eine feste Einrichtung im Dinslakener Veranstaltungskalender werden.
Die Enten wurden frisiert und bekamen Handtäschchen
Schon damals gab es neben dem eigentlichen Rennen auf dem Rotbach einen Schönheitswettbewerb: Die gelben Renner wurden frisiert und umgezogen, bekamen Handtäschchen und Mäntelchen – viele der stolzen Entenbesitzer zeigten ihre Schönheiten in den Sozialen Netzwerken. Über 300 nahmen an diesem Schönheitswettbewerb teil.
Auch beim zweiten Entenrennen säumten viele Besucher das Ufer des Rotbachs, waren beim Fest auf dem Altmarkt dabei. Ein gutes Ende gab es auch für die kleinen Quietsche-Enten, die nach dem Rennen nicht abgeholt wurden: Sie wurden von Mitgliedern des 2 CV-Fliegerclubs eingesammelt und konnten später abgeholt werden. Exemplare, die nicht abgeholt wurden, nahmen die Mitglieder des 2 CV-Club mit zum Welt-Ententreffen nach Polen und verschenkten sie dort an Kindern und Erwachsenen, die ein Herz für Enten haben.
Es dauerte weitere vier Jahre, bis das Herz von Entenliebhabern wieder höher schlug. Dieses Mal schwammen 7000 Gummi-Enten über 2,3 Kilometer im Rotbach um die Wette. Wie schon 2015 ging der Erlös der Veranstaltung an Vereine und Verbände. Aber auch für die Entenbesitzer lohnte es sich, Gewinne im Gesamtwert von 11.000 Euro haben die Organisatoren vergeben können.
Familienfest auf dem Altmarkt
Nach fünf Jahren Pause ist es im April dieses Jahres wieder soweit – die Enten liefern sich auf dem Rotbach wieder ein Rennen um die schnellste Ente Dinslakens. Der Wettkampf der Gummi-Enten auf dem Rotbach gehört zu den Veranstaltungen, die in das Programm für das Stadtjubiläum aufgenommen wurden. Gefeiert wird, dass Dinslaken vor 750 Jahren die Stadtrechte erhalten hat.
Wieder sollen 7000 Enten an den Start gehen
Die Organisation des vierten Dinslakener Entenrennens liegt wieder beim Inner Wheel Club mit seiner Präsidentin Heike Schmitz sowie den anderen Service Clubs, die schon für die vorherigen zwei Rennen 2019 verantwortlich waren. Unterstützt werden sie dabei vom DLRG Dinslaken und vom Technischen Hilfswerk (THW), die das Rennen auf dem Rotbach begleiten. Das Rennen findet am 23. April statt. Gestartet wird auf dem Rotbach an der Rotbachbrücke in Hiesfeld (Ende der Sterkrader Straße). Weiter geht es über den Rotbach bis in die Dinslakener Altstadt. Anschließend findet wieder ein großes Familienfest auf dem Altmarkt statt.
Erneut sollen 7000 gelbe Gummienten an den Start gehen. In den vergangenen zwei Monaten sind bei verschiedenen Weihnachtsmärkten bereits 4000 Enten verkauft worden. Der Verkauf der restlichen 3000 Exemplare startet am 26. Januar.
>>> Der Erlös ist für die Tafel und für die Wunderfinder bestimmt
Gestartet wird das vierte Dinslakener Entenrennen am Sonntag, 23. April, um 11.30 Uhr. Ente plus Rennlizenz kosten fünf Euro. Der Erlös aus dem Verkauf der Enten ist für die Dinslakener Tafel und den Verein Wunderfinder sowie lokale soziale Projekte für Kinder und Jugendliche bestimmt.
Neben dem Rennen, bei dem die schnellsten Enten, aber auch die langsamste Ente, gekürt werden, gibt es auch einen Schönheitswettbewerb unter der Leitung von Volker Schürmann.
Weitere Informationen gibt es unter www.entenrennen-dinslaken.de