Am Niederrhein. Barbara Klein aus Kamp-Lintfort hat ein regionales Quiz konzipiert. Die 100 kniffligen Fragen laden dazu ein, den Niederrhein neu zu entdecken.

Wo steht die Golden Gate Bridge vom Niederrhein? Wieso drohten in den 1970er Jahren die Kopfweiden auszusterben? Und was ist eigentlich ein Schluff? Darüber kommen selbst fleißige Leserinnen und Leser der Niederrheinseite sicher ins Grübeln… Aber zu leicht sollte so ein Heimat-Quiz natürlich auch nicht sein, sonst würde es ja nur halb so viel Spaß machen! Deshalb hat sich Barbara Klein ganz schön viel Mühe gegeben, hat monatelang recherchiert und schließlich 100 knifflige Fragen mit 100 spannenden Antworten aufgeschrieben. Nun ist das Spiel bei Grupello erschienen und das freut die Autorin aus Kamp-Lintfort sehr. Immerhin ist sie selbst ein „absoluter Quiz-Fan“ und hat vor einigen Jahren sogar mal fast den Quizgott höchstpersönlich besiegt…

„Manchmal“, das muss Barbara Klein lachend zugeben, „mache ich einfach so Sachen.“ So Sachen, wie sich für die Fernsehsendung „Gefragt – Gejagt“ bewerben beispielsweise. Im Jahr 2015 war das und tatsächlich wurde sie kurz darauf zum Casting nach Köln eingeladen. Die Proberunde vor der Kamera lief so gut, dass sie schon bald zum Fernsehstudio nach Hamburg fahren durfte. „Ganz schön aufregend war das“, erinnert sie sich. Als Kandidatin machte sie sich in einer eigenen Garderobe frisch, ließ sich in der Maske schminken und fühlte sich dabei ein kleines bisschen wie ein Star. Doch dann, vor der Kamera, kam die Aufregung. „Unter Zeitdruck Fragen zu beantworten, ist das Allerschlimmste“, sagt sie. Aber sie schlug sich gut, schaffte fünf Antworten in 60 Sekunden, und kam damit in die nächste Runde.

Spiel gegen den Quizgott

Dort wartete schon der „Jäger“ auf sie: Sebastian Jacoby, Spitzname: „Quizgott“. Und der Name kommt nicht von ungefähr. Ziemlich anspruchsvoll waren die Fragen! Doch auch die zweite Runde überstand Barbara Klein, sodass sie am Ende mit zwei weiteren Kandidaten um insgesamt 57.000 Euro spielen konnte. Klar, über den Gewinn hätte sie sich schon gefreut, gibt sie zu: „Aber das war eher zweitrangig. Mir ging es vor allem um den Spaß.“ Daher war sie auch nicht allzu traurig, als das Team am Ende gegen den Quizgott verlor. An die alles entscheidende Frage kann sie sich nicht mehr erinnern, aber an die Antwort: „Sägeblatt“… „Darauf sind wir einfach nicht gekommen.“ Egal, vielleicht klappt’s ja beim nächsten Mal. Denn, tatsächlich: „Ich würde mich noch einmal bewerben“, sagt sie.

Mit dem Quizzen kennt sich Barbara Klein also aus. Und mit dem Niederrhein auch. Immerhin hat sie sich schon einmal auf den Weg gemacht, um für ihr 2018 erschienenes Buch insgesamt 80 „Glücksorte am Niederrhein“ zu finden. Aber für ihr neues Projekt hat sie eine neue Recherche gestartet. Denn manches hat sich in den Jahren doch verändert, dazu kommen nun noch andere Themengebiete: Natur, Umweltschutz, Kultur, Tradition, Technik, Architektur, Prominenz und Freizeit. Jede Kategorie hat sie auf einen eigenen Zettel geschrieben, um den Überblick über die „bunte Themenvielfalt“ nicht zu verlieren. Wochenlang lag ebenjener Blätterteppich auf dem Boden in ihrem Arbeitszimmer, bis sie schließlich alle Fragen zusammen hatte.

Barfußpfade am Niederrhein

Mal kam ihr eine Idee beim Surfen im Internet, mal beim Spazierengehen am Niederrhein. Wo genau, das kann sie jetzt natürlich nicht verraten. „Sonst kennt man ja schon die Antwort“, sagt Barbara Klein. Denn beim Schlendern hat sie mal einen Barfußpfad entdeckt und sich direkt eine Frage dazu überlegt: „Wo kann man das achtsame Laufen auf nackten Sohlen üben?“ Wahre Niederrheinexpertinnen und -experten sollten mindestens zwei Orte nennen können. „Im Zuge der Recherche habe ich selbst auch viel gelernt“, gibt sie zu. Zum Beispiel, wo der tiefste natürliche Punkt der niederrheinischen Region gemessen wurde. Kleiner Tipp: Der Ort ist der letzte Eintrag im Postleitzahlenverzeichnis. Oder in welcher Stadt gibt es eigentlich eine Fahrradpromenade?

Eine Lieblingsfrage hat Barbara Klein übrigens nicht. „Während des Schreibprozesses war ich immer in die jeweils aktuelle Frage verliebt“, sagt sie. Und natürlich musste ihre Familie auch schon die ein oder andere Frage testweise beantworten. Dabei, das ist ihr wichtig zu betonen, steht die Wissensabfrage nicht im Vordergrund. „Es geht um den Spaß und darum, den Niederrhein neu zu entdecken.“ Sie selbst ist zwar gebürtige Kölnerin, hat aber schon vor vielen Jahren hier ihre „Herzensheimat“ gefunden. Das letzte Niederrheinprojekt war es daher für sie sicher noch nicht, sagt sie, einen Roman würde sie gern mal wieder schreiben. Denn, so steht es auch auf einer der Karten geschrieben: „Den Niederrhein kann man nicht auserzählen.“

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Barbara Klein: „Niederrhein. Das Heimat-Quiz“, 104 Karten, 16,99 Euro.

Drei Exemplare verlosen wir. Das Online-Gewinnspiel läuft noch bis zum 7. November und ist abrufbar unter www.nrz.de/niederrhein-quiz