Geldern. Bowls, Smoothies oder Haselnuss-Zimt-Macchiatos gibt’s nicht nur in hippen Großstadtcafés, sondern auch im „Cacadoo Deli“ – mitten in Geldern.
Der Kakadu ist ein geselliger Kumpane, der sich gern mit seinen Artgenossen zum Essen trifft. Gemeinsam futtern sie dann Früchte, Nüsse, Körner – eben alles, was gesund und lecker ist! Ja, der weiß gefiederte Vogel mit gelbem Kamm hat es Liane Peters-May angetan und genau aus diesem Grund hat sie ihr Café am Gelderner Marktplatz auch nach ihm benannt: „Cacadoo Deli & Store“. Wer hier eintritt, findet sich wieder in einer Mischung aus naturbelassenem Dschungel und hipper Großstadt. Die Chefin bereitet noch schnell einen Latte Macchiato zu, legt einen selbstgebackenen Brownie auf den Unterteller, und setzt sich schließlich auf eine der hellen Holzbänke. Gerade ist viel los, sagt sie, so wie meistens um die Mittagszeit herum. Der Laden läuft, und das, obwohl viele Leute durchaus skeptisch waren, als sie vor vier Jahren das erste Mal die Türen öffnete…
„Ich hatte schon immer den Wunsch, in einer Kleinstadt ein urbanes Konzept zu verwirklichen“, erzählt die Geldernerin. Während ihres Marketing-Studiums tingelte sie von Großstadt zu Großstadt, trank Hafer-Lattes oder aß Acai-Bowls in schicken Cafés. Moment mal, was genau ist denn Acai? „Das ist eine Superfrucht“, erklärt sie und lacht. Super gesund, super lecker, kurz: super angesagt. Aber wie kommt so etwas in einer Kleinstadt am Niederrhein an? Gut! Da war sich Liane Peters-May sicher und wagte den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit – mit fünf Kindern. „Das Cacadoo ist mein sechstes Baby, quasi das jüngste Familienmitglied“, sagt sie. Natürlich macht so ein „Baby“ auch ganz schön viel Arbeit, „aber das ist durchweg positiver Stress“. Vor allem, wenn die älteren Geschwister zwischendurch mithelfen.
Motto „Bowl Up Your Life“
Doch wie genau sieht denn nun ein „urbanes Konzept“ aus? Die Chefin zückt die Speisekarte. „Ich wollte in Geldern endlich mal ein paar vegetarische Möglichkeiten anbieten“, sagt sie, „am Ende habe ich mich dann dazu entschieden, mich komplett darauf zu konzentrieren.“ Immerhin passe das absolut in eine Zeit, in der immer mehr Menschen sich bewusster ernähren und den eigenen Fleischkonsum reduzieren wollen. „Außerdem verzichten wir auf Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker, backen unsere Kuchen mit Dinkelmehl und setzen bei unseren Bowls auf hochwertige Kohlenhydrate.“ Die Bowls – ebenfalls super gesund, super lecker, super angesagt – kommen mal in süßer, mal in herzhafter Variante daher. Frei nach dem Motto „Bowl Up Your Life.“ Da wäre beispielsweise die „Pretty in Pink Bowl“, einer der Klassiker.
Ein Mitarbeiter bereitet mal eben eine vor… Und dann kommt auch schon die Schüssel aus der Küche, gut gefüllt mit Salat, Gurke, Birne, Blaubeeren, Avocado, Kürbiskernen, roter Beete und – daher der Name – pinkem Bulgur, garniert mit einer Feigen-Senf-Vinaigrette. Alles hübsch drapiert, damit es sich wunderbar ablichten und auf Instagram & Co. hochladen lässt. „Jeder Teller, der rausgeht, ist bunt und schön“, hält Liane Peters-May fest. Das gehört eben auch dazu. Aber dann bitte schnell das Smartphone wieder wegpacken, denn zu entdecken gibt’s in jeder Schüssel reichlich. Bei der Affenbande-Bowl beispielsweise kommen Mango, Ananas, Banane und Kokosdrink zusammen. Oder einen Schmuddelwedder-Smoothie? Der darf übrigens auch bei Sonnenschein bestellt werden.
Schmuddelwedder-Smoothie
„Wir planen immer kreativ im Team“, erzählt die Chefin. „Das macht einfach wahnsinnig viel Spaß.“ Dabei entstehen dann eben auch schon mal verrückte Namen für ausgefallene Gerichte. Und wem das jetzt doch alles etwas viel wird: Ganz normalen Kaffee gibt’s in diesem Café natürlich auch. Wobei, „normal“ trifft es eigentlich auch nicht richtig… „Mein Mann ist leidenschaftlicher Kaffeetrinker“, erzählt sie. Als solcher wählt er liebevoll die Bohnen aus, die er dann direkt aus Italien bezieht. Und bei einem Kaffee – den gibt’s auch in der Haselnuss-Zimt-Macchiato-Variante – bleibt direkt noch etwas Zeit, um das gemütliche Ambiente zu genießen. „Alle Möbel sind aus recyceltem Holz, um deutlich zu machen, dass es uns um Nachhaltigkeit geht“, sagt sie. „Alles gehört zusammen.“
Braune Apothekerfläschchen dienen als Vasen für Trockenblumen, in den großen Fenstern hängen Makramee-Blumenampeln und dann ist da natürlich immer wieder der Superstar, der jedem Gast beim Essen etwas Gesellschaft leistet. Macht der Kakadu ja so gern.
>>> Zu Besuch im „Cacadoo Deli & Store“
Aktuell hat der „Cacadoo Deli & Store“, Markt 27 in Geldern, dienstags bis samstags von 9 bis 14 Uhr sowie sonntags von 9 bis 13 Uhr geöffnet.
Weil sich aber viele Gäste längere Öffnungszeiten wünschen, plant Liane Peters-May, diese ab dem Spätsommer donnerstags und freitags bis auf 21 Uhr auszuweiten. „Wir wollen dann das Konzept erweitern, sodass man abends bei uns auch mal einen Wein trinken kann“, sagt sie.
Ebenfalls geplant ist es, den „Store“ in Zukunft weiter auszubauen. Derzeit können Gäste im Laden bereits Siebträgermaschinen, Geschirr, Duftkerzen oder Kaffee kaufen. Weitere Informationen und natürlich auch die Speisekarte gibt’s auf der Homepage unter www.cacadoo-deli.de