An Rhein und Ruhr. Zum vierten Mal in Folge haben wir für denselben Einkauf in drei Geschäften mehr bezahlt – und stießen dieses Mal auf weitere Hindernisse.

Gerade einmal zweieinhalb Monate ist es her, seitdem wir den Einkaufswagen mit den Lebensmitteln gefüllt haben, die wir bereits im Juli 2020 und im August 2021 in unseren NRZ-Warenkorb gelegt hatten. Mit diesem regelmäßigen Test wollen wir prüfen, wie sehr sich die Lebensmittelpreise verändert haben. Der Anlass für diese Testkäufe war damals ursprünglich der kurzzeitige Wegfall der Mehrwertsteuer als Entlastung während der Corona-Pandemie. Die Mehrwertsteuer ist längst wieder da, Corona ist immer noch da – doch jetzt herrscht zusätzlich Krieg in der Ukraine. Das sorgt nicht nur für eine Kostensteigerung, sondern auch für leere Regale in den Supermärkten. Ein Einkauf mit mulmigen Gefühlen.

Weizenmehl ist aus, Toilettenpapier nicht überall zu haben

Eines vornweg: Weizenmehl ist in keinem der drei Supermärkte zu bekommen – weder bei Aldi, Kaufland oder Edeka. Auch Toilettenpapier ist in zwei Discountern aus. Und in einem Geschäft gibt es aufgrund von „Lieferschwierigkeiten“, wie es auf einem ans Regal geklebten Zettel steht, kein Buttertoast mehr. Über den Preisschildern mancher Produkte hängt der Hinweis auf beschränkte Abgabemengen, weil manche Menschen hamstern. Rational ist das nicht – weswegen nun rationiert wird.

Das beeinflusst auch unseren aktuellen Testkauf. Auf den bisherigen Einkaufslisten stand nämlich Weizenmehl neben jeweils einer Packung Fussili-Nudeln, Buttertoast, Medium-Mineralwasser, Margarine, Schokoladenpudding, Vollmilch, einer Tube Tomatenmark und acht Rollen Toilettenpapier. Wir haben die aktuellen Preise der nicht verfügbaren Lebensmittel und des Klopapiers notiert und auf die Einkaufssumme draufgerechnet – also so, als ob wir es gekauft hätten, wenn es denn verfügbar gewesen wäre.

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Das Statistische Landesamt in NRW gab in der vergangenen Woche bekannt, dass sich die Preise für Lebensmittel zwischen Februar 2020 und Februar 2022 um sieben Prozent erhöht haben. Wir kommen beim Einkauf unserer Waren sogar auf noch mehr: Demnach hat sich von Juli 2020 zu März 2022 der Durchschnittspreis des NRZ-Warenkorbs aus drei Geschäften um 29,2 Prozent verteuert. Vergleicht man nur die Einkäufe in diesem Jahr (Januar und März) kommt man auf eine Preissteigerung von 8,8 Prozent. Im Juli 2020 hat der Einkauf im Schnitt 7,40 Euro gekostet, im August 2021 bereits 7,84 Euro, im Januar 8,79 Euro und aktuell 9,56 Euro.

Was aber hat sich nun verteuert?

Klopapier ist teurer geworden

Schaut man auf dieselben Produkte innerhalb einer Supermarktkette, zeigt sich folgendes Bild: Toilettenpapier ist von 2,19 Euro im Januar 2022 auf jetzt 2,35 Euro gestiegen, Buttertoast hat sich um 10 Cent verteuert, die Nudeln um 4 Cent, die Tüte Milch um 8 Cent. Die Preise für den Schokopudding, die Margarine und das Tomatenmark sind in diesen Fällen gleichgeblieben.

Laut Statistikamt haben sich die Lebensmittelpreise für Speisefette und Speiseöle um 15,7 Prozent erhöht, für Gemüse steigen sie um 10,3 Prozent. Die geringsten Preissteigerungen gab es bei Süßwaren wie Zucker, Marmelade und Honig mit einem Plus von 2,6 Prozent. Diese Lebensmittel haben wir selbst nicht eingekauft.