Köln. Im Prozess gegen Reemtsma-Entführer Thomas Drach sagte am Dienstag in Köln ein weiterer Zeuge aus. Er schildert den Überfall auf einen Geldboten.

Der Prozess gegen Reemtsma-Entführer Thomas Drach ging am Dienstag, 15. Februar, vor dem Kölner Landgericht weiter. Dabei ging es um einen Überfall auf einen Geldtransport vor einer Ikea-Filiale im Kölner Stadtteil Godorf im März 2018, der Drach von der Anklage zur Last gelegt wird.

Ein Ikea-Mitarbeiter sagte aus, dass er am Morgen des Überfalls vor Beginn seiner Schicht mit einem Kollegen noch eine Zigarette am Personaleingang geraucht habe. Plötzlich habe er einen Mann gesehen, der auf einen Geldboten zugelaufen sei. „Ich habe gesehen, dass er bewaffnet war mit einer Maschinenpistole“, sagte der 44-Jährige.

Der Täter habe dem Geldboten zunächst dessen Revolver aus dem Holster genommen, wobei es zu einem kurzen Gerangel gekommen sei. „Der Geldbote hat sich gesträubt“, sagte der Zeuge. Anschließend habe der Täter auch den Geldkoffer an sich genommen: „Nicht mit Gewalt, aber nachdrücklich.“ Ob der Räuber seine Maschinenpistole dabei auf den Geldboten gerichtet habe, erinnerte der Zeuge „nach fast vier Jahren“ nicht mehr.

Drach und mutmaßlicher Komplize schweigen bislang

Drach werden in dem Prozess Überfälle auf vier Geldtransporter in Köln, Frankfurt am Main und in Limburg vorgeworfen. Bei zwei Taten soll der 61-Jährige Wachmänner angeschossen und schwer verletzt haben. In dem Prozess, der unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen stattfindet, wird Drach unter anderem versuchter Mord und besonders schwerer Raub vorgeworfen. Der in dem Prozess Mitangeklagte soll Drachs Komplize gewesen sein.

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Beide Männer schweigen bislang. Gegenüber der Polizei hatte der Ikea-Mitarbeiter damals ausgesagt, dass er die Maschinenpistole nicht für echt gehalten habe. Auf Nachfrage der Beamten damals, woher er sein Wissen über Waffen habe, soll der Zeuge laut Protokoll geantwortet haben: „Aus Computerspielen.“ Dies sei später, so der 44-Jährige vor Gericht, in einem Beitrag der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ „ins Lächerliche“ gezogen worden. (dpa)