Nachhaltig und regional den Speiseplan im Winter zu gestalten, ist eine Herausforderung, aber machbar! Wie? Das wissen die Landfrauen...

Erdbeeren im Winter? Klar. Die sind alles andere als nachhaltig. Das weiß ich schon aus meiner Kindheit, als ich – und wahrscheinlich viele Menschen – mit dem Wort nachhaltig gar nichts anzufangen wussten. Daheim gab es Erdbeeren oder Trauben nur dann, wenn sie frisch auf dem Markt vom Bauern aus der Ecke angeboten wurden. Und nicht von aus irgendwo in der Welt kamen. Das prägte mich. So ganz strikt halte ich mich heute nicht mehr dran, was die Trauben betrifft. Doch immer nur Äpfel zu essen, wenn das Angebot an der Obsttheke so groß ist, fällt schwer. „Aber sie könnten auch zur Birne greifen, die wird auch nach der Ernte eingelagert“, erklärt Ingrid Berghs-Trienekens. Die langjährige Vorsitzende der Rheinischen Landfrauen aus Straelen kennt sich beim Obst und Gemüse bestens aus und hilft mir bei der Frage: Was für frisches Obst und Gemüse kann ich denn jetzt, im Februar eigentlich aus der Region kaufen.

 Landfrau Ingrid Berghs-Trienekens aus Straelen weiß, was im Winter für regionale Obst- und Gemüsesorten auf dem Speisepln stehen können.  
 Landfrau Ingrid Berghs-Trienekens aus Straelen weiß, was im Winter für regionale Obst- und Gemüsesorten auf dem Speisepln stehen können.   © I. B-T. | Foto:

„Der Februar ist eine Übergangszeit“, erklärt die Fachfrau. Die Apfelsinen kommen nun mal aus Spanien. Da macht man nicht. Aber: Wer viel Vitamin C im Winter zu sich nehmen will, der müsse nicht immer zur Apfelsinen greifen. Nicht? „Nein. Grünkohl hat auch einen hohen Anteil an Vitamin C. Daraus lassen sich auch Salate machen, oder ein Smoothie. Ich war erstaunt wie gut das schmeckt“, sagt Ingrid Berghs-Trienekens.

Möhren sind das ganze Jahr über frisch zu bekommen

Grünkohl ist ein heimisches Wintergemüse. „Der wird zum Teil noch jetzt abgeerntet“, weiß Ingrid Berghs-Trienekens, die mit ihrem Mann auf ihrem Hof Getreide, Zuckerrüben und Gemüse anbaut und Viehhaltung betreibt. Die Chancen, Grünkohl oder Wirsing aus der Region auf dem Markt oder auch im Supermarkt zu erwischen, sind groß. Auch Lauch wird das ganze Jahr über geerntet. Und nicht sind die Möhren. „Die sind auch ganzjährig frisch zu bekommen“, sagt Ingrid Berghs-Trienekens. Kühl gelagert, „es muss nicht immer der Kühlschrank sein“, lerne ich, können Möhren lange halten. Und wenn sie nicht mehr so schön aussehen, „lassen sie sich noch für eine Suppe verwenden“, empfiehlt die Landwirtin. Überhaupt lasse sich Obst und Gemüse zumeist auch welk zu einer leckeren Speise verarbeiten. „Wie wäre es mit einem Obstsalat? Oder einem Müsli?“ Gute Idee.

Blätterkohl wird im März geerntet

Grünkohl, Wirsing, Lauch, Möhren. Ist ja gar nicht so wenig an Saison-Gemüse. „Und ab März gibt es auch wieder Pak Choi“, erklärt Ingrid Berghs-Trienekens. Pak Choi? „Im Deutschen nennt er sich Senfkohl oder Blätterkohl und ist ein Verwandter des Chinakohls, den wir seit ein paar Jahren anbauen.“ Im März werde dieser geerntet und mit bisschen Glück ist er auch im Laden um die Ecke zu finden. Denn immer mehr Discounter und Supermärkte bieten regionale Produkte an.

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Und was mach ich nun mit all dem Grünkohl, Wirsing und den Möhren? Die passenden Rezepte dazu bieten die Landfrauen auf ihrer Homepage gleich mit an. Wie wäre es mit „Möhrenröstis“, einem „Weißkohl-Eintopf im Römertopf“ oder einem „Eierschlupf“? Ideen gibt es viele. Nachhaltig kochen geht auch im Winter.

Weitere Tipps: www.rheinische-landfrauen.de, Kontakt: 0251-237 64 56.