Düsseldorf/Duisburg. Ganz NRZ hofft auf einen besseren Nahverkehr durch den RRX. Ganz NRW? Nein, ein Dörfchen aufmüpfiger, aber gut situierter Bürger ist dagegen...

Rund 2400 Einwendungen hat die Bürgerinitiative Angermund nach eigenen Angaben gegen den geplanten Ausbau der Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Duisburg zusammengetragen. Am Freitag endete die sogenannte Offenlegung der Planungen der Bahn, die den sechsgleisigen Ausbau der Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg vorsieht.

Im Bereich Angermund wehrt sich eine Bürgerinitiative gegen diesen Ausbau und fordert eine Tieferlegung und Einhausung der Strecke. Sie wirft der Bahn neben diversen Mängeln und Rechtsfehlern vor, dass der Ausbau nicht nur dem RRX dient. Sie habe „mit der Düsseldorfer Rechtsanwaltskanzleiund Dr. Clemens Antweiler die DB-Planungen genau unter die Lupe genommen und erhebliche Mängel und Fehler festgestellt.“ Dies betreffe Umweltverträglichkeitsprüfungen ebenso wie die Gutachten zum errechneten Bahnlärm oder Verkehrsprognose bis 2030, die viel zu kurz angesetzt sei. Seit Jahren kämpft die Initiative mit zum Teil bemerkenswerten juristischen Vorstößen gegen das Projekt.

„Tunnel oder Einhausung würde den Abriss mehrerer Gebäude erfordern“

Eine Bahnsprecherin betonte gegenüber der NRZ: „Seit Jahren kommen alle Fachleute übereinstimmend immer wieder zum gleichen Ergebnis: Der Ausbau plus Lärmschutzwänden ist der geringstmögliche Eingriff. Ein Tunnel oder eine Einhausung würde den Abriss mehrerer Gebäude in Angermund erfordern.“ Denn im Tunnel müssten die Gleise weiter auseinanderliegen und zudem zusätzliche Flucht- und Rettungswege installiert werden.

Daher und auch aus Gründen des Gewässerschutzes am Angerbach funktioniere ein Tieferlegen der künftig sechsgleisigen Bahnmagistrale zwischen Düsseldorf und Duisburg nicht, so der RRX-Ausbaubeauftragte Michael Kolle vor gut einem Monat gegenüber der NRZ. Weil die Bahn kurz hinter dem Ort über den Angerbach geführt werden muss, würde auch die Schachtel um die Gleise immer noch drei bis fünf Meter hoch aufragen.

Zudem: Die Einhausung braucht mehr Platz und ein ebenfalls mehrfach geforderter Tunnel noch mehr. Dann würde die Trasse nicht nur einige hundert Millionen Euro teurer allein auf diesen ein, zwei Kilometern, sondern die Baugrube auch 55 Meter breit. Und bergmännischer Vortrieb ist für die Bahn nicht vorstellbar, dann müsse man ja gleich sich bis Duisburg durchgraben...Gewiss, das gäbe wunderbaren Schallschutz und ungetrübten Blick für West-Angermund, so die Bahn. Ost-Angermund hingegen wäre quasi halbwegs abgerissen, naja zumindest mal 15 Häuser müssten weg und einige andere stünden ohne Gärten da, die verschwänden in der Tunnelgrube.