An Rhein und Ruhr. Viele sind für einen vorgezogenen Kohleausstieg, glauben aber nicht an die Umsetzung. Skepsis herrscht auch bei Ansiedlung neuer Arbeitsplätze.

Ein Kohleausstieg ist für den Klimaschutz unerlässlich. Doch wie wichtig ist das Thema Klimaschutz den Menschen in NRW? Laut NRW-Check glaubt die große Mehrheit der Wahlberechtigten im Land (79 Prozent), dass es wichtigere Probleme gibt. Und dies ist in fast allen Bevölkerungs- und Wählergruppen so. Nur unter den Grünen-Anhängern meinen 51 Prozent, der Klimaschutz sei das wichtigste Problem. Dennoch befürwortet eine Mehrheit von 58 Prozent der Menschen in NRW, dass der für 2038 geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung schon ab 2030 umgesetzt wird. Allerdings: Nur 30 Prozent meinen, dass das auch gelingt.

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Die Niederrheiner sind da noch pessimistischer. Von ihnen glauben nur 22 Prozent an einen frühen Ausstieg, bei den Ruhrgebietlern sind es 26 Prozent, bei den Düsseldorfern 36 Prozent. Auffallend ist, dass vor allem ältere Menschen nicht glauben, dass der frühe Ausstieg gelingt. Bei den über 60-Jährigen meinen dies nur 22 Prozent, bei den 18- bis 29-Jährigen 37 Prozent.

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Menschen am Niederrhein erwarten häufig generellen Verlust an Arbeitsplätzen

Junge Menschen sind ebenfalls etwas hoffnungsvoller, dass durch den Kohleausstieg verloren gegangene Jobs durch Firmen im Bereich erneuerbarer Energie aufgefangen werden: 63 Prozent denken, dass sich Verluste und Zugewinne an Arbeitsplätzen die Waage halten. Grundsätzlich gehen aber 29 Prozent der Bürger in NRW davon aus, dass es durch den Kohleausstieg und die Energiewende im Land künftig weniger Arbeitsplätze geben wird als heute.

Nur 10 Prozent sehen hier künftig mehr Jobs. Überdurchschnittlich häufig erwarten die Bewohner am Niederrhein (39 Prozent) einen generellen Verlust an Arbeitsplätzen. Nur 36 Prozent der Befragten denken, dass es gelingen wird, genügend neue Unternehmen in NRW anzusiedeln, um die bisherigen Schlüsselindustrien im Bergbau und der Stahlindustrie ersetzen zu können. 45 Prozent glauben nicht, dass der Strukturwandel gelingen wird.

Nur jeder Dritte glaubt, dass der Strukturwandel in NRW gelingt

Vielleicht, weil kaum eine Region im Land so geübt darin ist, sich zu wandeln, ist man im Ruhrgebiet noch am ehesten davon überzeugt, dass der Strukturwandel gelingen kann. Glauben das landesweit 36 Prozent aller Befragten, also nur gut jeder Dritte, liegt die Zahl im Ruhrgebiet mit 41 Prozent gleich fünf Prozentpunkte darüber. Vergleichsweise verhalten sehen das die Menschen in den ländlicheren Regionen. Am Niederrhein glauben nur 32 Prozent der Menschen an wieder erblühende Landschaften, in der Eifel sind es sogar nur 27 Prozent - Tiefstwert in NRW. Dort meinen 53 Prozent aller Befragten, dass der Strukturwandel nicht gelingen kann.

Das ist der NRW-Check

  • Für den NRW Check befragte Forsa im Auftrag von 38 Tageszeitungen, darunter auch die NRZ, in der Zeit vom 26. November bis zum 7. Dezember insgesamt 2009 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen.
  • Bis zur Landtagswahl am 15. Mai 2022 werden drei weitere Befragungswellen folgen, bei denen Entwicklungen aufgezeigt und neue Themen abgefragt werden.

Die Frage wird über ganz NRW gesehen von den Anhängern verschiedener Parteien unterschiedlich beantwortet: Am ehesten glauben potenzielle Grünen-Wähler an den Strukturwandel (59 Prozent), auch die Anhänger von SPD (48 Prozent) und CDU (46 Prozent) zeigen sich recht zuversichtlich. Am skeptischsten sind die Anhänger der AfD: Nur zehn Prozent glauben, dass der Strukturwandel in NRW gelingen kann.

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