Hamminkeln. Buschmanns Kuchenkiste aus Hamminkeln bietet Spekulatius & Co. an. Damit das Plätzchenbacken auch zuhause klappt, gibt Sonja Moritz einige Tipps.

Die Tür zur kleinen Backstube öffnet sich und sofort steigt der Duft von frisch gebackenen Plätzchen in die Nase. Mmmmh… „Ich rieche das schon gar nicht mehr“, sagt Sonja Moritz und lacht. Ist vielleicht auch besser so, sonst würde sie wahrscheinlich den ganzen Arbeitstag naschen. Und in der Weihnachtsbäckerei geht’s bereits um 3 Uhr morgens los.

Es ist die anstrengendste, trubeligste Zeit in Buschmanns Kuchenkiste. Einst hat Mutter Monika das Familienunternehmen gegründet, vor fünf Jahren dann hat Tochter Sonja das Zepter übernommen. Auf dem Papier ist sie also die Chefin, nur in der Backstube selbst… da hat manchmal die Mutter noch das Sagen. „Probieren Sie mal!“, sagt die 71-Jährige und zeigt lächelnd auf einen Mandeltaler. Widerrede zwecklos! Gäste dürfen, nein sollen probieren. Lecker!

Kuchen und Kekse wie von Omma

„Kuchen und Kekse wie von Omma“, so lautet das Motto von Buschmanns Kuchenkiste. „Wir hatten auch schon einige Anfragen, ob wir mal vegane Kuchen backen“, erzählt Sonja Moritz. „Aber das machen wir nicht, weil bei Omma eben auch immer Eier mit reinkamen.“ Stachelbeerbaiser, Schwarzwälderkirsch, Apfelkuchen – das sind nur einige der Lieblinge. In der Weihnachtszeit dagegen sind vor allem Vanillekipferl, Spritzgebäck, Spekulatius gefragt.

Sonja Moritz war natürlich schon fleißig und hat bis zum Vormittag zig Bärentatzen auf den Blechen verteilt. „Das ist echte Knochenarbeit“, sagt sie. Und wer selbst schon mal für einen Nachmittag die eigene Küche in eine Weihnachtsbäckerei verwandelt hat, glaubt es ihr aufs Wort. Doch natürlich kennt der Profi auch ein paar Kniffe, um die „riesengroße Kleckerei“ ein wenig zu minimieren. „Die Butter muss ganz weich sein“, erklärt sie. „Und man muss mit dem Spritzbeutel schnell arbeiten.“

Hundert Jahre altes Spekulatiusbrett

Etwas mehr Feingefühl braucht es dagegen in einer anderen Ecke der Backstube. Hier steht Mutter Monika und drückt den Teig in eine hölzerne Form, schneidet dann mit einem Messer alles Überschüssige ab und hebt den Nikolaus vorsichtig aufs Blech. Das Spekulatiusbrett ist hundert Jahre alt, von ihrer „besten Freundin Ilse“, erfüllt aber noch immer seine Funktion. Übrigens, „Spekulatius zum Kaffee“, das gönnt sich nachmittags dann doch auch Sonja Moritz mal ganz gern.

Um den Spekulatius aus der Form zu „fummeln“, wie Sonja Moritz von Buschmanns Kuchenkiste in Hamminkeln sagt, braucht es viel Feingefühl.
Um den Spekulatius aus der Form zu „fummeln“, wie Sonja Moritz von Buschmanns Kuchenkiste in Hamminkeln sagt, braucht es viel Feingefühl. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

„Die Nussecken müssen Sie unbedingt mal probieren“, ruft Mutter Monika und hält schon die nächste Leckerei parat. Nussecken gibt’s das ganze Jahr über und nach dem ersten Bissen ist auch klar, wieso das so ist. Vorsicht, Suchtgefahr! Im Topf köchelt schon die Aprikosenmarmelade für die nächste Fuhre. „Das machen wir alles selbst“, betont Sonja Moritz. Die Mandelböden sind schon vorbereitet, sodass es gleich direkt weitergehen kann.

Tipps fürs Plätzchenbacken

Insgesamt zehn Backöfen laufen hier auf Hochtouren, wobei jeder so seine Eigenart hat… „Alles hat hier eine Seele“, sagt Sonja Moritz und lacht. Aber einen Tipp hat sie dennoch für alle Hobbybäckerinnen und -bäcker parat: „Wir backen alles bei 160 Grad und Umluft.“ Dann kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen! Wie sieht’s eigentlich mit dem Plätzchenbacken in der Familie aus? Immerhin hat sie zwei Söhne, 12 und 14 Jahre alt. „Nix liegt mir ferner als zuhause auch noch zu backen.“ Verständlich.

Einmal durch den Puderzucker und fertig sind die schneeweißen Vanillekipferl aus Buschmanns Kuchenkiste in Hamminkeln.
Einmal durch den Puderzucker und fertig sind die schneeweißen Vanillekipferl aus Buschmanns Kuchenkiste in Hamminkeln. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Zumindest dürfen die beiden immer in der Backstube vorbeischauen und dabei vielleicht auch das ein oder andere Plätzchen stibitzen. Die Helenenschnitten beispielsweise… „Davon müssen Sie unbedingt noch eine nehmen“, sagt Mutter Monika. Okay, ausnahmsweise… „Das sind quasi leckere Dominosteine“, erklärt Sonja Moritz. Einige Plätzchen müssen Mutter und Tochter sowie die Angestellten an diesem Tag noch backen, bis zum 24. Dezember gibt’s noch einiges zu tun.

Mit ihren 71 Jahren fängt Mutter Monika aber hoffentlich nicht schon um 3 Uhr morgens an? „Nee“, antwortet sie. „Erst um 5.45 Uhr!“ Achso. „Aber absolut freiwillig“, fügt Sonja Moritz an und lacht. „Das ist einfach ein 24 Stunden Job, den man nur mit Leidenschaft machen kann.“

>>> Buschmanns Kuchenkiste aus Hamminkeln

Sonja Moritz und ihr Team backen auf Bestellung. Die Leckereien können montags, mittwochs bis freitags zwischen 7 und 12 Uhr sowie sonntags zwischen 7 und 10 Uhr in Buschmanns Kuchenkiste, Raesfelder Straße 16 in Hamminkeln, abgeholt werden. Kontakt: 02856/1415 oder info@kuchenkiste.net

Kuchen, Torten und Plätzchen werden darüber hinaus auch in verschiedenen Bauernlädchen sowie in der Kuchenkiste am Sterndeuterturm, Freiheit 22a in Raesfeld, angeboten. Und fürs kommende Jahr hat Sonja Moritz neue Pläne, wie sie verrät: „Wir planen im Frühjahr ein zweites Café in Marienthal aufzumachen.“