Hamminkeln. . Ob Kuchen fürs Café oder die Geburtstagsfeier in der Nachbarschaft - Monika Buschmann aus Marienthal liefert die köstlichsten Kreationen. Die Leidenschaft fürs Backen hatte die heute 63-Jährige auf die Idee gebracht, daraus eine Geschäftsidee zu entwickeln.

Es duftet unglaublich gut nach Gebäck. Kein Wunder: Alle sechs Backöfen laufen auf Hochtouren. Mürbteigböden und Biskuit für Torten, aber auch Käsekuchen und Plätzchen stecken in mehreren Lagen darin und warten darauf, weiter verarbeitet zu werden. Monika Buschmann hat alles im Blick. Einen Timer für die einzelnen Öfen benötigt sie nicht. Backen ist einfach ihr Ding, sie braucht keine Rezepte, keine Vorgaben. „Das hab’ ich alles im Kopf“, lacht die Marienthalerin und arbeitet emsig weiter.

Als die NRZ sie vor fünf Jahren zum ersten Mal besuchte, hatte Monika Buschmann gerade den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Inzwischen ist aus dem Eine-Frau-Betrieb ein richtiges kleines Backunternehmen geworden. Grund genug, noch einmal in Marienthal vorbeizuschauen.

Ihre Leidenschaft fürs Backen hat die heute 63-Jährige noch immer nicht verloren. „Es macht mir einfach Spaß“, sagt sie, und man glaubt es ihr aufs Wort. In der Backstube, die ursprünglich mal ein Partyraum war, der mittlerweile nach den gesetzlichen Bestimmungen umgebaut und eingerichtet worden ist, herrscht eine muntere Stimmung. Acht Mitarbeiterinnen aus Marienthal und Brünen gehören inzwischen zum Stamm der „Kuchenkiste“, wie Monika Buschmann ihre Bäckerei genannt hat. Dass alle, wie ihre Chefin, mit Vergnügen Plätzchen und Kuchen backen und verzieren, hört man. Es wird viel gelacht und erzählt.

„Auf meine Mädels kann ich mich verlassen“, versichert Monika Buschmann. Dass die Mitarbeiterinnen von Hause aus keine Bäckerinnen sind, ist kein Problem. „Alle haben bei mir gelernt.“ Und die jungen Frauen nutzen die Chance für einen guten, und noch dazu sehr schmackhaften Nebenverdienst. „Gebacken wird bei mir zu Hause trotzdem“, erzählt Jasmin Zach, die bei so viel Kuchen immer noch gerne ein Stückchen probiert.

Große Nachfrage

Dass die 63-Jährige beim Vermitteln der Backkunst an ihr Team ein gutes Händchen hat, wird die Kundschaft gerne bestätigen. Deren Liste liest sich wie das Who is who der Gastronomie im Kreis Wesel. Und darüber hinaus. Seit kurzem gehört ein Hofladen in Schmachtendorf zu den großen Abnehmern der Kuchen und Torten aus Marienthal. In den Cafés dreier Golfplätze ist das Gebäck aus dem Hauses Buschmann ebenso beliebt wie beim Wochenmarkt am Schornacker. Inzwischen melden sich sogar die Klassenkameradinnen aus der Voerder Schulzeit. „Du bist doch die Frau, die so leckeren Kuchen backt und früher mal mit mir zur Schule gegangen ist“, beginnen die Telefonate, schildert Monika Buschmann.

Seit ihrem Start in die Selbstständigkeit ist sie ihrer Devise treu geblieben, dass es ordentliche Zutaten sein müssen, aus denen Kuchen und Belag gemacht werden. Das Obst ist aus der Region, die Eier ebenso. „Im Augenblick gibt’s ganz viel mit Äpfeln. Die kaufen wir bei Heinz-Wilhelm Hecheltjen aus Brünen“, berichtet die Marienthalerin. „Wenn das Obst gut ist, ist auch der Kuchen gut“, zeigt sich die Bäckerin überzeugt. Und Ehemann Erich, der für den Transport der Backwaren verantwortlich ist, meint: „Im Einkauf liegt der Segen.“

Großes Sortiment

Mehr als 45 Sorten Kuchen und Torten umfasst das Sortiment. Gebacken wird alles, was die Kunden gerne mögen. Auch vor Neuem hat die 63-Jährige keine Angst. Gerade hat sie einen Auftrag angenommen, bei dem der Kunde nur gesagt hat, was auf dem Kuchen drauf sein soll. Ein Rezept hatte er nicht - aber Monika Buschmann wird es auch ohne schaffen.

In der Vorweihnachtszeit gab’s für das Team jede Menge Arbeit. Morgens um fünf Uhr ging’s los. Gegen eins wurde es dann ruhiger. „Ich hab’ ja auch noch ein Leben“, sagt Monika Buschmann und lacht. Am Nachmittag hängt sie in der Regel ein, zwei Stunden im Büro dran. Außerdem müssen noch viele „Kleinigkeiten“ erledigt werden. So kommt etwa nur selbst gemachte Aprikosenmarmelade auf die Kuchenböden - fünf Kilo sind das pro Woche.

Die Kuchenkiste

Bei der Namensgebung für das kleine Backunternehmen auf der Grenze zwischen Marienthal und Dämmerwald hat sich schließlich der Familienname durchgesetzt, erzählt Monika Buschmann. Zuerst wollte sie den Betrieb „Moni’s Kuchenkiste“ nennen, doch ihre Kinder fanden das zu verspielt. „Und da ja alle Buschmänner mitarbeiten, sind wir eben auf Buschmanns Kuchenkiste gekommen.“