An Rhein und Ruhr. Dutzende Verdachtsmeldungen haben den Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW erreicht. Bestätigt hat sich bislang keine.
Feuerbrand ist für Menschen ungefährlich, einen Obst- oder Zierholzbestand rafft die tückische Pflanzenkrankheit aber ruckzuck dahin. Besorgte Hobbygärtner haben sich bei der Landwirtschaftskammer NRW gemeldet, mehr als 50 Verdachtsmeldungen gingen beim Pflanzenschutzdienst ein - bestätigt hat sich bislang keine, zum Glück.
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„Ob aus Rheinland, Ruhrgebiet oder Ostwestfalen: Die Meldungen kamen aus ganz verschiedenen Landesteilen“, berichtet Kammersprecherin Saskia Wietmann auf Nachfrage der Redaktion (19. Juli 2021). Bei echtem Feuerbrand hilft nur: Triebe stutzen, und zwar schnell. Das Werkzeug sollte unbedingt desinfiziert werden - zum Beispiel mit 70%-igem Alkohol, den man eine Minute einwirken lässt.
Blätter und Blütenstände verfärben sich braun-schwarz
Ein hochinfektiöses Bakterium namens Erwinia amylovora trägt die Pflanzenkrankheit weiter. Besonders gefährdet sind Apfel, Birne, Rot- und Weißdorn - aber auch Cotoneaster, Feuerdorn und Eberesche. Allerdings ist der ursprünglich aus Nordamerika stammende Feuerbrand auch leicht zu verwechseln, zum Beispiel mit Pilzinfektionen wie Monilia. Und Pilzbefall hat nach den Regenfällen in Frühjahr und Sommer Konjunktur.
Typisch für Feuerbrand sind welkende Äste und Triebe mit braun-schwarz verfärbten Blättern oder Blütenständen, heißt es bei der Kammer. Zwischen erkranktem und gesundem Gewebe verläuft eine scharfe Trennlinie. Bei eintrocknenden Trieben biege sich die Spitze wie ein Hirtenstab nach unten, die Blätter aber bleiben am Zweig. Kirschen, Pfirsiche, Pflaumen oder Zwetschgen sind den Angaben zufolge nicht gefährdet.
Erste Symptome meistens im Blütenbereich
Da die Infektion meistens durch Regentropfen, Bienen und andere Insekten über die Blüte erfolgt, seien dort die ersten Symptome zu beobachten, heißt es bei der Kammer.