Am Niederrhein. Viersens Landrat Andreas Coenen lehnt kostenlose Coronatests auch für Niederländer ab. Er befürchtet Andrang an Teststellen im Grenzgebiet.

Viersens Landrat Andreas Coenen (CDU) hat Pläne des Bundesgesundheitsministeriums kritisiert, Coronatests in Deutschland künftig unabhängig vom Wohnort anzubieten - und so auch für Bürger aus den Niederlanden breit verfügbar zu machen. „Das fördert die Mobilität und kann das Pandemiegeschehen befeuern“, warnte Coenen an diesem Dienstag (27. April 2021).

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Nach Informationen der Redaktion gibt es von Ministeriumsseite bereits einen Referentenentwurf für eine entsprechende Änderung der Coronatestverordnung. „Es wird zu einem Andrang von Menschen aus den Niederlanden an den deutschen Teststellen im Grenzgebiet führen, wenn sie hier eine Leistung kostenlos bekommen, für die sie zu Hause viel Geld zahlen müssen“, ist allerdings Viersens Landrat überzeugt.

Vorschlag: Niederlande sollen ihre Bevölkerung selbst kostenlos testen

Für Coronatests ist man im Nachbarland schnell mit 130 Euro dabei. Im Kreis Viersen werden Teststellen bereits heute auch von Bürgern aus den Niederlanden genutzt. Coenen sorgt sich, falls der Andrang dort noch größer werden sollte. Immerhin gelten die Niederlande weiter als Hochinzidenzgebiet, der Sieben-Tage-Wert lag dort an diesem Dienstag bei 315,0 und damit viel höher als auf dieser Seite der Grenze (zum Vergleich: Nordrhein-Westfalen 186,6).

Für die unmittelbar neben dem Kreis Viersen gelegenen niederländische Provinz Limburg Nord wurden sogar eine Inzidenz von 386,3 gemeldet. „Angesichts der besonders hohen Infektionszahlen wäre die beste Lösung, auch die niederländische Regierung würde ihre Bevölkerung breit und kostenlos testen“, regte Landrat Coenen an. Kostenlose Corona-Tests seien ein wichtiger Baustein der Pandemie-Bekämpfung.