Kreis Paderborn. Der neue Fall im Kreis Paderborn ist der mittlerweile sechste in einem Nutzgeflügel-Bestand in NRW. Die weitere Entwicklung ist nicht absehbar.

Die Geflügelpest greift in den östlichen Landesteilen Nordrhein-Westfalens weiter um sich. In Dellbrück müssen rund 30.000 Junghennen vorsorglich getötet werden, teilte der Kreis Paderborn an diesem Montag (22. März 2021) mit. In dem Bestand im Ortsteil Westenholz grassiert offenbar das aggressive H5N8-Virus, der Besitzer hatte am Samstag mehrere verendete Tiere gefunden.

Erste Tests hatten auf das Virus hingewiesen, eine endgültige Bestätigung durch das Friedrich-Löffler-Institut stand am Montagnachmittag noch aus. In Nordrhein-Westfalen ist es binnen Wochen bereits der sechste Nutzgeflügel-Bestand, der getötet werden muss. Die weitere Entwicklung ist nicht absehbar: „Die Lage ist dynamisch“, sagte ein Sprecher des Landesumweltamtes (Lanuv) auf Nachfrage der Redaktion.

Nachbarbundesland Niedersachsen ist stark betroffen

Das Virus wird in der Regel über Wildvögel verbreitet. Tierhalter sind aufgefordert, den Kontakt ihrer Vögel mit Wildvögeln (z. B. an Wasserstellen) konsequent zu vermeiden. Das Nachbarbundesland Niedersachsen ist bisher ungleich heftiger von der Tierseuche betroffen. Beispiel Landkreis Cloppenburg: Allein dort mussten dort seit Dezember laut medienberichten in mehr 35 Betrieben als eine halbe Million Hühner, Puten und Enten gekeult, also getötet werden.

In Nordrhein-Westfalen waren ab November zunächst einzelne Vogelgrippe-Fälle bei Wildvögeln am Niederrhein aufgetreten. In der Region dort blieb Nutzgeflügel bisher verschont - nicht so in Ostwestfalen im Münsterland. Die Behörden haben eine Stallpflicht für Hausgeflügel im gesamten Regierungsbezirk Detmold angeordnet, ebenso in Teilen des Hochsauerlandkreises und des Kreises Olpe sowie im gesamten Kreis Warendorf.

Im Kreis Warendorf auch infizierte Wildvögel entdeckt

Zunächst war ein Entenbestand im Kreis Gütersloh betroffen, insgesamt 22.819 Tiere mussten dort getötet werden. Bei einem ersten Fall im Kreis Paderborn wurden 57 Hühner, Enten und Gänse gekeult. Bei einem Fall in Minden-Lübbecke erwischte es 6494 Puten einer Elternherde. Weitere 5729 Puten bei einem Fall in der vergangenen Woche in Eslohe im Hochsauerland-Kreis betroffen. Zuletzt waren am Wochenende 150 Hühner in Beelen im Kreis Warendorf getötet worden.

Im Kreis Warendorf waren auch schon infizierte Wildvögel entdeckt worden - in Sendenhorst waren vuier Wildgänse verendet. Von Beelen gibt es aber eine direkte Verbindung zu dem neuen Fall im Kreis Paderborn. Dem Vernehmen nach waren von dem Betrieb in Dellbrück-Westenholz Hennen nach Beelen geliefert worden. Gerade der neue Fall im Kreis Paderborn besorgt die Behörden. In der Region gibt es zahlreiche Geflügelhalter.