Kreis Gütersloh. Weiterer Verdachtsfall im Kreis Paderborn. NRW-Umweltministerium ordnet Aufstallung von Hausgeflügel im Regierungsbezirk Detmold an.
Nach einzelnen Fällen bei Wildvögeln am Niederrhein hat die Geflügelpest nun mindestens einen Nutztierbestand in Ostwestfalen erreicht. Betroffen ist eine Entenmast in Versmold im Kreis Gütersloh, wie das NRW-Umweltministerium an diesem Dienstag (2. März 2021) mitteilte. Mehr als 20.000 Vögel müssen aus Vorsorgegründen gekeult, also getötet werden.
Die Tötung erfolgt durch Gas. Fachleute aus den Niederlanden haben auch bereits damit begonnen, erklärte ein Kreissprecher auf Nachfrage der Redaktion. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt in Detmold hatte den Geflügelpest-Verdacht am Montag anhand von Proben bestätigt (Influenza A Typ H5). Es ist der der erste Ausbruch in einem Betrieb in NRW in der Saison 2020/2021.
Mehrere Enten im Gütersloher Bestand schon verendet
Es ist aber ziemlich sicher nicht der einzige Fall bei Nutzgeflügel: Im Kreis Paderborn gibt es einen Vogelgrippe-Verdacht in einer Hobbyhaltung mit 50 Tieren verschiedener Geflügelarten. Dort werden weitere Proben noch untersucht und ebenfalls die Tötung eingeleitet, teilte das Ministerium mit. Bei dem Bestand im Kreis Gütersloh war die Symptomatik schon weit fortgeschritten. Mehrere Enten seien da auch schon verendet, teilte der Gütersloher Kreissprecher mit.
Wegen des Überflugs durch Wildvögel hat das NRW-Umweltministerium die Aufstallung von Hausgeflügel nicht nur in den betroffenen Kreise Gütersloh und Paderborn, sondern im gesamten Regierungsbezirk Detmold angeordnet. "Das ist jetzt das Gebot der Stunde", sagte ein Sprecher von Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). Nach den Vogelgrippe-Fällen am Niederrhein hat man noch darauf verzichtet, weil die erkrankten Wildvögel da fernab von Haltungen gefunden worden waren.
Geflügelhalter sollen auf "Biosicherheit" achten
Der Fall in Gütersloh weckt Erinnerungen an den Winter 2016/2017, als wegen Vogelgrippe tausende Puten in Westfalen getötet werden mussten. Das Virus wird insbesondere über Zugvögel verbreitet. Das Umweltministerium fordert Geflügelhalter in ganz NRW nachdrücklich auf, "Biosicherheitsmaßnahmen" einzuhalten und Tiere beispielsweise nur an für Wildvögel unzugänglichen Stellen zu füttern.
Soweit noch nicht geschehen, sollten sich Geflügelhaltungen auch schnellstmöglich bei der Tierseuchenkasse NRW registrieren lassen. Für den Menschen bestehe nur "bei intensivem Kontakt" mit infiziertem Geflügel die Gefahr einer Ansteckung, heißt es.