Am Niederrhein. Husten, Fieber, Geschmacksverlust: Bei einer Infektion mit einer Mutation zeigen auffällig viele Patienten typische Corona-Symptome.

Der Kreis Viersen geht von bisher mindestens 80 Infektionen mit Coronavirus-Mutationen aus. In 35 Fällen seien die Mutationen durch Labore nachgewiesen worden, teilte die Kreisverwaltung an diesem Dienstag (16. Februar 2021) mit. In 45 Fällen sei der Infektionszusammenhang auch ohne besondere Labor-Untersuchung klar.

Vor allem aufgetreten ist die südafrikanische Virusvariante (67 Fälle), von der britischen Mutation wurden 13 Infektionen bekannt. Beide gelten als bedeutend ansteckender als das ursprüngliche Coronavirus. Sehr deutlich wurde das bei einem Ausbruch in einer Einrichtung für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen in Viersen, wo die südafrikanische Variante B.1.351 Ende Januar erstmals im Kreisgebiet aufgetreten war.

Größere Ausbrüche in zwei Viersener Einrichtungen

Binnen kurzer Zeit stecken sich dort 38 Menschen an - Bewohner und Mitarbeiter. Bei einem Ausbruch in einer Kindertagespflege ebenfalls in Viersen infizierten sich bislang 15 Personen mit der südafrikanischen Variante. Bei der Kreisverwaltung geht man davon aus, dass mindestens eine, vermutlich aber wohl zwei mit Virusmutationen infizierte Frauen (78 und 71 Jahre) mittlerweile verstorben sind.

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Bei den Ausbrüchen in den beiden Einrichtungen hatten sich sonst eher jüngere Menschen infiziert. Soweit bekannt habe man es mit mittelschweren und leichteren Krankheitsverläufen zu tun. "Auffällig ist, dass bei den Mutationen viele Patienten sehr schnell Symptome zeigen", so eine Kreis-Sprecherin auf Nachfrage. Als typische Corona-Symptome gelten Husten, Fieber und Schnupfen sowie Geruchs- und Geschmacksverlust.