Am Niederrhein. Ein Labor bestätigt zwei Infektionen mit der Mutation in einer Behinderten-Einrichtung. Weitere Mitarbeiter und Bewohner wohl auch infiziert.

Die als besonders ansteckend geltende südafrikanische Coronavirus-Variante B.1.341 ist in einer Behinderten-Einrichtung im Kreis Viersen nachgewiesen worden. Laboruntersuchungen hätten die Mutante bei zwei Mitarbeitern bestätigt, teilte der Kreis am Mittwoch (27. Januar 2021) mit.

Elf weitere Mitarbeiter und elf Bewohner sind derzeit ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert. Man gehe davon aus, dass auch sie die Mutante in sich tragen, hieß es. Das Kreis-Gesundheitsamt hatte die speziellen Laboruntersuchungen extra in Auftrag gegeben, weil sich das Virus ungewöhnlich rasch in der Einrichtung ausgebreitet hatte.

Nachweise in NRW bisher in Bottrop und Gütersloh

Bewohner und Mitarbeiter wie auch Kontaktpersonen stehen seit mehreren Tagen unter Quarantäne. Erste Symptome waren am 19. Januar aufgetreten, Besucher haben seither keinen Zutritt. Unklar ist bislang, wer die Corona-Variante in die Einrichtung getragen hat. Möglicherweise werde das in diesem Fall auch nicht mehr präzise ermitteln sein, heißt es.

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Die Mutation B.1.341 war Ende vergangenen Jahres erstmals in Südafrika festgestellt worden. Die Corona-Variante gilt als bis zu 50% ansteckender als das ursprüngliche Virus. In Nordrhein-Westfalen war sie bisher nur vereinzelt nachgewiesen worden - zunächst bei drei Personen in Bottrop, später bei vier Personen im Kreis Gütersloh.

Landrat: "Wir müssen noch vorsichtiger sein"

Das NRW-Gesundheitsministerium lässt die Verbreitung der Mutationen nun gezielt untersuchen. Im Kreis Viersen war im Dezember schon die britische Corona-Variante aufgetreten, die ebenfalls als besonders ansteckend gilt. Diese britische Corona-Mutation breitet sich derzeit auch in den benachbarten Niederlanden aus.

Landrat Andreas Coenen (CDU) zeigte sich besorgt: "Wir müssen noch vorsichtiger sein." Weil sich die Corona-Variante soviel schnell ausbreitet, sei es um so wichtiger, die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Bislang seien Deutschland erst wenige positive Corona-Proben auf die Mutation getestet worden, weil dies nur über das aufwendige Verfahren der Genomsequenzierung geschehen könne.