Am Niederrhein. Rund ein Dutzend Gäste trafen die Behörden in einer schon vor Jahren abgemeldeten Gaststätte an. Es wurde gezecht und gezockt.
Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsamtes haben in der Nacht zu Dienstag (26. Januar 2021) einen illegalen Gaststättenbetrieb in der Viersener Südstadt stillgelegt. Gut ein Dutzend Personen soll sich in dem eigentlich seit Jahren geschlossenen Lokal aufgehalten haben.
Einige versuchten durch versteckte Hinterausgänge zu türmen, als die Kontrolle gegen 22.15 Uhr begann. Die meisten habe man aber mit Hilfe der herbeigerufenen Polizei stellen können können, berichtete ein Stadtsprecher. Wer genau die illegale Gaststätte betrieben hat, wisse man noch nicht: "Die Ermittlungen dauern an."
Ordnungsdienst-Mitarbeiter erlitt Stromschlag
Hinweise aus der Nachbarschaft hatten die Behörden die Räume der früheren Traditionsgaststätte aufmerksam werden lassen. Vor Ort entdeckten Stadt-Mitarbeiter erstaunliche Zustände: Mehrere Gäste hatten sich an einem laufenden Spielautomaten versammelt, eine Thekenkraft sorgte für frische Getränke. Im Tresenbereich standen Glücksspiel-Jetons bereit. Rund die Hälfte der Gäste wohnte offensichtlich auch in dem Gebäude.
In Nebenräumen der Gaststätte waren Schlaflager aufgebaut, ohne das eine Untervermietung oder ein Hotelbetrieb angezeigt worden war. Gas- und Stromleitungen waren manipuliert worden - und das ziemlich stümperhaft. Ein Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes erlitt an ungesicherten Leitungen einen Stromschlag, musste deshalb in ein Krankenhaus.
Gebäude wurde zunächst versiegelt
Strom- und Gasversorgung wurden gekappt, das Gebäude zunächst versiegelt und eine weitere Nutzung untersagt. Ermittelt wird nun wegen mutmaßlicher Verstöße u. a. gegen die Corona-Schutzverordnung, den Brandschutz, die Bauordnung und das Gewerberecht. "Da kommt einiges zusammen", meinte der Stadtsprecher.